Narzissmus

 

 

Narziss 

Plastik im Innenhof von Schloss Cecilienhof, Potsdam

 

 

 

 

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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF

10.11.2018

 

 

 

 

Schlüsselwörter:

Bewunderung, Des Kaisers neue Kleider, Fremdgehen, Komplementärnarzisst, männlicher Narzissmus, Mimose, Narzissmus,  Narzisst, Narzisstin, narzisstisch, narzisstische Störung, Opfer, Selbstliebe,  selbstverliebt, Spiegelbild, weiblicher Narzissmus

 

 

 

 

Wir können nicht alle Königinnen sein ...

schließlich muss ja jemand klatschen, wenn ICH vorbeigehe!!!

 

 

 

Narcissus (Narziß) 

Gestalt der griechischen Mythologie. Ein schöner Jäger, der die Liebe der Nymphe Echo verschmäht und von Aphrodite derart bestraft wird, dass er sich in sein Spiegelbild verliebt, bis die Verwandlung in die Blume gleichen Namens seinen Qualen ein Ende macht.

Die gute Nachricht zuerst, ein wenig narzisstisch sind wir alle und das ist auch gut so. 

Narcissus sieht nicht sich selbst im Wasser der Quelle, sondern nur sein Spiegelbild, das ein Bild von ihm ist, dass er selbst geschaffen hat aber nicht er selbst ist. Vor dem gleichen Problem stehen Männer, die nicht sich selbst sehen, sondern Bilder von sich haben, die sie selbst nicht sind. So dass Bild des erfolgreichen Geschäftsmannes, des tollen Liebhabers, des stets perfekten Mannes, des angstlosen Mannes usw. 

Der männliche Narzisst ist vereinfacht gesagt ein Mensch, der viel nehmen will und nichts gibt. Gleichzeitig ist der Narzisst unersättlich, weil er das was er bekommt nicht wirklich nimmt und integriert. Daher ist er immer hungrig und niemand kann seinen Hunger stillen. Der Narzisst ist ein Suppenkasper, der laut nach Essen schreit und wenn er es bekommt, es gleich in den Ausguss schüttet um sich hinterher lauthals zu beklagen, dass er nichts bekäme. 

 

Der männliche Narzisst ist oft ein übermäßig verwöhnter und missbrauchter Muttersohn. Muttersöhne sind Menschen, die es nicht gelernt haben, sich etwas zu erkämpfen, sondern statt dessen bekommen haben, worum sie nicht gebeten haben, sei es die Brust der Mutter oder die Rolle als deren Ersatzmann und Bettgenosse. Gleichzeitig wurden sie mit einer Anspruchhaltung durch ihre Mutter konfrontiert, sei es der Anspruch ihr Ersatzpartner oder ihr Bettgenosse zu sein oder später ein angesehener  Arzt, Politiker oder Theologe zu sein.

Muttersöhne sind gefangen in ihrer übersteigerten Anspruchs- und Erwartungshaltung und einer enormen Wut, die aus der mütterlichen Fixierung und Benutzung des Sohnes resultiert. Die aufgespeicherte Wut des Muttersohnes kann sich bei relativ geringfügigen Anlässen gegenüber Menschen entladen, die sich der Anspruchshaltung des Muttersohnes widersetzen. Dies ist bei Muttersöhnen oft die Freundin oder Partnerin oder wie womöglich in dem folgenden Fall, auch die Stiefschwester, die der Muttersohn für sein Unglück verantwortlich macht. Wir bräuchten sicher nur noch die Hälfte der Plätze in Frauenhäusern, wenn Mütter ihre Söhne nicht zu den "Monstern" machen würden, über die sich die Frauenbewegung anschließend vorwurfsvoll beklagt.  

 

 

Mysteriöser Doppelmord

26-Jähriger tötet zwei Frauen und sich selbst

Erst ermordet er zwei Frauen, anschließend nimmt er sich selbst das Leben. Ein junger Mann hatte die Morde offenbar von langer Hand vorbereitet. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er sein Motiv darlegt. Aufgrund ermittlungstaktischer Gründe, hält die Polizei nähere Informationen zum Tathergang noch zurück.

FRANKFURT(ODER)/ DRESDEN - Ein Doppelmord in der brandenburgischen Gemeinde Neureetz und in Dresden stellt die Ermittler in beiden Bundesländern vor ein Rätsel. Ein 26-jähriger Mann aus Brandenburg hat offenbar zwei junge Frauen getötet und sich anschließend selbst das Leben genommen. Alle drei Leichen wurden am Karfreitag entdeckt. In einem später gefundenen Abschiedsbrief macht der Mann die beiden Frauen für sein persönliches Versagen verantwortlich.

Wie die Polizeibehörden in Frankfurt (Oder) und Dresden am Samstag mitteilten, war die Leiche einer 19-jährigen Frau am Freitagnachmittag in der Dresdner Nebenwohnung des in Brandenburg gemeldeten 26-Jährigen gefunden worden. Bei ihren Ermittlungen stieß die Polizei auf die Adresse einer Wohnung in Neureetz nahe der Stadt Bad Freienwalde. Dort wurde am Abend eine 20-jährige Frau ebenfalls tot aufgefunden. In der Nähe dieser Wohnung entdeckten die Beamten wenig später das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters, der darin Suizid verübt hatte.

Der mutmaßliche Täter wohnte bei seinen Großeltern

Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, dass die 19-Jährige die Stiefschwester des Mannes sei, der in Dresden studierte, sagte ein Sprecher. Sie sei bei ihm zu Besuch gewesen. Die Brandenburger Polizei hatte um die Überprüfung der Wohnung in Dresden-Plauen gebeten, da die junge Frau von ihren Eltern vermisst wurde. Nachdem die Polizei die Leiche entdeckte, leitete sie eine Fahndung nach dem 26-Jährigen ein.

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22.3.2008

www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Doppelmord;art128,2499030

 

 

 

 

Die Vermutung liegt nahe, dass diesem Mann ein verlässlicher Vater fehlte, sei es dass sich dieser selbst entzogen hat oder der deutsche Staat mit seinen willigen Handlangern für die Ausgrenzung des Vaters sorgte, eine Praxis die in der Vergangenheit in Deutschland offizielle Regel darstellte und und bis heute immer noch zum heimlichen Regierungsprogramm gehört (vergleiche hierzu z.B. den männerdiskriminierenden Beschluss des Ersten Senats des Bundesverfassungsgericht vom 29. Januar 2003 - 1 BvL 20/99 und 1 BvR 933/01 -).

 

 

Männliche Narzissten lassen sich hinsichtlich der Zielpersonen ihrer Fütterungswünsche grob in drei Gruppen einteilen. 

Der Narzisst will gefüttert werden:

a) nur von Frauen

b) nur von Männern

c) von Frauen und Männern

 

 

In den häufigsten Fällen dürfte es sich um Fütterungswünsche an Frauen handeln. Dieser Fall liegt z.B. beim Muttersohn vor. Der Muttersohn, den wir auch häufig in Parteien und höheren Besoldungsgruppen im Beamtentum finden, sucht seine narzisstische Befriedigung von Frauen zu erlangen. Diese Frauen bleiben natürlich im direkten Kontakt unbefriedigt, da der Narzisst ihnen persönlich nichts geben will und kann. Die Frau muss daher mit dem Status und dem Geld des Mannes vorlieb nehmen. 

 

Scheiß Frau Professor

ein richtiger Mann wär mir lieber

 

ist dann in ehrlichen Momenten von solchen Frauen zu hören, die gleichwohl am nächsten Tag in infantiler Abhängigkeit zu ihrem Mann verharren. Häufig sterben die narzisstischen Männer früher als ihre Frauen und dann spricht die Frau in Gesellschaften noch jahrelang von ihrem Mann: "Harald hättet gesagt" oder "Wenn Harald noch leben würde".

Der narzisstische Mann könnte - wenn er denn dazu bereit wäre sich selbst in seine Realität lieben und schätzen zu lernen und nicht Bilder, die ihm von anderen übergestülpt wurden oder noch werden. Auf Grund seiner Konditionierung ist er dazu aber nicht bereit, er steckt in einer Veränderungsfalle. Die vielen Frauen, die nun jahrelang vergeblich hoffen, er würde sich doch ändern, wenn man ihm nur genügend Gelegenheiten gäbe, hoffen in selbstschädigender Weise umsonst. Schließlicih ziehen sie sich wie Hannelore Kohl in die Isolation zurück oder springen wie die Ehefrau von Rudolf Bahro von der Berliner Siegessäule in den Tod.

 

 

 

Die Komplementärnarzisstin

Zu einem Narzissten gehört immer auch eine Komplementärnarzisstin, zumindest ist der Narzisst auf der Suche nach ihr, wenn er sie nicht schon gefunden hat.

Der Narzisst ist aber noch kurzer Zeit des ersten Kennenlernens, mit den für Komplementärnarzisst/innen üblichen Idealisierungen, gezwungen, die Komplementärnarzisstin durch geeignete Manipulation an sich zu binden, denn diese wird letztlich in ihrem eigenen Bedürfnis nach Anerkennung früher oder später enttäuscht, woraus eine Tendenz zur Abwendung resultiert. Abwendung dies ist das was der Narzisst überhaupt nicht verkraftet, vermutlich gepägt durch die frühe Mutter-Sohn Beziehung, in der der kleine Junge ständig in der Angst lebte, dass seine Mutter sich von ihm abwendet.

Da keine Komplementärnarzisstin auf Dauer die Bewunderung spendet, die der Narzisst so dringend sucht, kommt es über kurz oder lang zu dem Phänomen des notorischen Fremdgehen, der Narzisst sucht sich in seinen - in der Regel heimlichen - Außenbeziehungen, die Bewunderung, die er sucht.

Der Krug geht so lange zu Wasser bis er bricht, dies zeigt sich bei Hannelore Kohl, die sich in der selbst gewählten Dunkelkammer das Leben nahm, vernüftigere Frauen, verlassen schweren Herzens eines Tages den Narzissten, mitunter erst dann, wenn er es zu arg getrieben hat. Werden Narzissten verlassen, zeigen sie ihr böses Gesicht, dies kann bis hin zu körperlicher Gewalt oder im besonderen Fall sogar zur Tötung der sich abwendenden Partnerin gehen.

 

 

 

 

Der Narzisst als Opfer, das Opfer als Narzisst

Eine besondere Spezi des Narzissten ist das narzisstische Opfer. Dieser hat in in seinem Leben Opfererfahrungen gemacht, durch die er sich nun in der Gegenwart dazu berechtigt sieht, gegen jedermann und jederfrau Wiedergutmachung einzuordern, grad so als ob alle anderen Menschen dazu verpflichtet wären, dies auch zu tun. Verweigern die Aufgeforderten die "Wiedergutmachung", so ist das "narzisstische Opfer" schwer gekränkt und zudem in seiner Wahrnehmung bestätigt, dass seine Umgebung überwiegend aus Täter/innen besteht, und er auch in der Gegenwart ständig Opfer von Attacken und Übergriffen wird und niemand da ist, der ihm wirklich helfen will.

Das "narzisstische Opfer" ist der Schrecken aller Beratungsstellen, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Berater gegenüber dem "narzisstischen Opfer" zum Täter werden müssen, da sie es nicht schaffen können und wollen, die nimmersatten Ansprüche des "narzisstischen Opfers" zu befriedigen. Das "narzisstische Opfer" bricht dann den Kontakt zu den Beratern ab, beschuldigt sie der unterlassenen Hilfeleistung und stellt schließlich auch noch eine Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gegen die Berater. Wenn die Strafanzeige dann vom Staatsanwalt zurückgewiesen wird, hat das "narzisstische Opfer" eine weitere Opfererfahrung gemacht, die ihm nun auch noch bestätigt, dass es sich auch bei den Staatsanwälten durchweg um Täterinnen und Täter handelt.

Das " narzisstische Opfer" wird in der von ihm selbst geschaffenen Opferbestätigung, zum Opfer - seiner selbst. Das " narzisstische Opfer" bewegt sich dabei in einem Teufelskreis von Opfererfahrung, die es darin bestätigen "Opfer" zu sein und "Opfer" bleiben zu müssen, weil die böse Welt da draußen ihm keine andere Wahl lässt.

Dem "narzisstischen Opfer" in seiner schweren Ausprägung ist von außen nicht zu helfen, weil jede Hilfe von außen vom "narzisstischen Opfer" als Übergriff interpretiert wird, der es in seiner Opferidentität bestätigt. 

In Extremfällen kommt es von Seiten des "narzisstischen Opfers" zu gewalttätigen Lösungsversuchen, wie etwa im Fall des Amokläufers Anders Behring Breivik:

 

Blutbad in Norwegen

Schütze: "Taten waren schrecklich, aber notwendig"

Oslo (RPO). Anders Behring Breivik hat sich nach Angaben seines Anwalts zu den Taten bekannt. Er soll alleine gehandelt haben. Sein Mandant habe die Taten als "grausam" beschrieben, sagte Anwalt Geir Lippestad. Er habe aber "diese Taten zu Ende bringen müssen". Nach einem Bombenanschlag im Zentrum Oslos hatte der Täter am Freitag mehr als 80 Jugendliche in einem Feriencamp auf der Insel Utoya erschossen.

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24.07.2011

http://www.rp-online.de/aktuelles/schuetze-taten-waren-schrecklich-aber-notwendig-1.1339810

 

 

 

Im Fall des am Amtsgericht Dachau erschossenen Staatsanwaltes

 

 

Toter Staatsanwalt

Dachau und die Stille nach dem Schuss

13.01.2012 00:00 Uhr

Von Patrick Guyton

Im Sitzungssaal C des Amtsgerichtes fand am Tag zuvor ein Prozess wegen Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen statt. Es ging um 44 000 Euro und eine Bewährungsstrafe von einem Jahr ein ganz normaler Fall, wie er täglich in deutschen Gerichtssälen verhandelt wird. Als der 54-jährige Angeklagte Rudolf U. aus Dachau, der einst eine Spedition betrieben hatte, das Urteil hört, zieht er eine Schusswaffe, Kaliber 6,35 Millimeter. Zweimal schießt er auf den Richter Lukas Neubeck. Dieser kann sich wegducken. Dann zielt er auf den 31 Jahre alten Staatsanwalt. Drei Kugeln feuert der Täter ab. Eine trifft in den Bauch, eine in den Arm und eine in die Schulter. Der Staatsanwalt stirbt später im Krankenhaus.

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http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/toter-staatsanwalt-dachau-und-die-stille-nach-dem-schuss/6060994.html

 

 

fällt der bayerischen Justizministerin Beate Merk als wohlfeile Erklärung nichts besseres ein, als zu meinen, dass der Täter den Rechtsstaat treffen wollte, anstatt den Täter als ein "narzisstisches Opfer" zu begreifen, dem der Rechtsstaat also solcher völlig schnuppe ist und der seinen Hass vielmehr auf konkrete Menschen richtete, von denen er meinte, sie wären für sein Opfergefühl und sein Unglück verantwortlich.

 

 

Trauerfeier für Staatsanwalt "Es übersteigt unser Vorstellungsvermögen"

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Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sagte in ihrer Trauerrede, der 31-Jährige werde "in unseren Gedanken und in unserer Erinnerung immer ein Teil von uns bleiben". Sie sagte weiter, "während er für den Rechtsstaat im Einsatz war, haben wir ihn verloren - verloren durch den Hass eines Einzelnen, der nicht ihm persönlich galt, sondern eben jenem Rechtsstaat". Die bayerische Justiz habe einen schrecklichen Verlust erlitten.

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23.01.2012

http://www.br.de/themen/aktuell/dachau-staatsanwalt-schuesse100.html

 

 

 

 

 

 

Wenn narzisstische Männer töten

Narzisstische Männer verbinden sich gerne mit Frauen, die ihren Narzissmus bedienen und die man somit als Komplementärnarzissten bezeichnen kann. Dies kann durchaus eine relativ stabile Beziehung ergeben, denn auch die Frau als Komplementärnarzisstin erhält aus dieser speziellen Beziehungsform eine Gratifikation, also eine Belohnung. Die Gratifikation kann z.B. Status oder Schutz sein, so etwa der der Gattin eines narzisstischen Chefarztes oder der Partnerin eines Zuhälters.

Will die Frau sich allerdings ernsthaft treffen, bricht die Grundlage des bisherigen Vertrages (Kollusion - Jürg Willi) zusammen. Bei einem narzisstischen Mann mit geringem Selbstwertgefühl bei gleichzeitiger latenter Gewaltbereitschaft, führt eines solche Trennung leicht zu einer Tragödie wie der folgenden:

 

 

 

Schöne Vanessa Sie musste sterben, weil sie ihn nicht mehr küssen wollte

Von JÖRG BERGMANN und JAN SCHÜTZ

Zärtlich neigt der junge Mann den Kopf zu seiner Freundin, lächelt. Sie schmiegt sich an ihn, fühlt sich geborgen. JETZT SIND BEIDE TOT!

Der Freund brachte das süße Mädchen um, als es Schluss machen wollte. Danach erhängte er sich!

Das Drama geschah am Sonntag in der Menzelstraße (Friedenau): Um 20.45 Uhr rufen Nachbarn die Feuerwehr, weil aus der Wohnung im ersten Stock Wasser tropft. Als die Feuerwehrmänner die Wohnung betreten, liegt Polizistentochter Vanessa H. († 19) tot auf dem Bett. Dorian B. († 20), den Freund, finden sie im Bad – erhängt mit dem Duschschlauch. Die Obduktion ergibt: Zuerst hat Supermarkt-Aushilfe Dorian B. seine Freundin erwürgt. Dann nahm er sich selbst das Leben.

ES IST DAS FURCHTBARE ENDE EINER GROSSEN LIEBE.

Vor einem Jahr lernten sie sich kennen, küssten sich zum ersten Mal in einer Cocktail-Bar am Alex. Vier Monate später zog er zu ihr in die Ein-Zimmer-Wohnung. Vanessa liebte Bücher, machte in der Stadtbibliothek Neukölln eine Ausbildung zur Bibliothekarin.

Schon seit Wochen kriselte es. „Sie stritten sich um Kleinigkeiten“, sagt Vanessas beste Freundin Alexandra (19). „Er räumte zu Hause selten auf, hing die ganze Zeit vor der Glotze oder am Computer.“

Vor acht Tagen hatte Vanessa Geburtstag. Wieder gab es Streit! Wieder vertraute sich die Polizistentochter unter Tränen ihrer Freundin an. Alexandra: „Doch sie konnte sich nicht so richtig von ihm losreißen.“

Wenige Tage vor ihrem Tod soll Vanessa gesagt haben: „Es geht nicht darum, dass ich ihn glücklich mache, wenn ich selber dabei unglücklich bin. Ich weiß, dass ich ihm wehtue, wenn ich ihn verlasse. Aber es geht nicht anders.“

Am Sonntag um 0.08 Uhr das letzte Lebenszeichen. Vanessa schrieb im Internet-Chat: „Wenn ich jetzt mit ihm Schluss mache, dann wird er gehen wollen. Aber kann ich ihn mitten in der Nacht gehen lassen? Das ist ja auch mies.“ Wenige Stunden später war sie tot.

29.07.2008

www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/2008/07/29/schoene-vanessa-sie-musste-sterben/weil-sie-ihn-nicht-mehr-kuessen-wollte.html

 

 

 

Die Trennung von Vanessa hat bei Dorian B., offenbar zu einer erheblichen narzisstischen Kränkung geführt. Zur Widererstellung seines von Implosion bedrohten Selbstbildes griff Dorian B. zu der radikalsten Methode, er tötete die Frau, die er vorgab grenzenlos zu lieben.

Um in unserem aktuellen kulturellen Kontext, der Gewalt oder gar einen Mord ächtet, verbietet und hart sanktioniert, bedarf es eines erheblichen Maßes an Vernichtungsenergie, die sich aus der Wut des Angreifers speist.

 

In der rotglühenden Wut ist das Gewahrsein etwas verschwommen. In der weißglühenden Raserei ist es oft sehr scharf, wenn es sich, bei Erstickung aller körperlichen Lust, doch von den lebhaften Bildern der verzögerten Befriedigung speist, während das Selbst sich seinem Objekt zuwendet, um es zu vernichten. Im purpurroten oder gestauten Rasen zerbirst das Selbst vor frustrierten Impulsen und verwischt sich ganz. Im schwarzen Zorn oder Haß hat das Selbst begonnen, sich im Interesse seiner Angriffsabsicht selbst zu zerstören; es sieht nicht mehr die Realität, sondern nur noch die eigene Idee."

Perls, Frederick S., Goodman, Paul; Hefferline, Ralph F.: “Gestalttherapie. Grundlagen“, dtv, 1979, S.136

 

 

Angesichts solcher immer wieder auftretenden Tragödien bleibt die Frage, welche Beziehungschoreografien Frauen vermeiden sollten, um nicht zum Schluss Opfer ihres vernichtungswütigen Ex-Mannes zu werden. Überzeugende Antworten darauf hat die Frauenbewegung leider noch nicht geliefert.  

 

Dass auch Frauen narzisstisch sein können ist bekannt. Über die Hintergründe kann man in dem gut geschriebenen Buch "Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung" der Gestalttherapeutin Bärbel Wardetzki nachlesen.

 

Bärbel Wardetzki: "Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung"  Kösel 2001, ISBN 3-466-30320-6

 

 

Auch Männer haben allen Grund, stark narzisstischen Frauen möglichst aus dem Wege zu gehen, damit es nicht früher oder später zu einem Unglück kommt, wie es schon die Gebrüder Grimm im Märchen vom Dornröschen vorgestellt haben.

 

 

Gebrüder Grimm

Dornröschen

Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: "Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!" und kriegten immer keins. Da trug es sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: "Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen."

Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, daß der König vor Freude sich nicht zu fassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er ladete nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannten, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so mußte eine von ihnen daheim bleiben.

Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elfe ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen, daß sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, rief sie mit lauter Stimme: "Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen." Und ohne ein Wort weiter zu sprechen kehrte sie sich um und verließ den Saal. Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern ihn nur mildern konnte, so sagte sie: "Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.

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http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=969&kapitel=66&cHash=b2042df08bdornroe#gb_found

 

 

 

 

 

 

Literatur

Hartmut Böhm, Rita Meuren, Magdalena Storm-Wahlich: "Die Borderlinestörung als Quelle (nicht)-intentionaler Falschaussagen"; In: Praxis der Rechtspsychologie, November 2002, S. 209-223

Robin Norwood: "Wenn Frauen zu sehr lieben. Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden.", Rowohlt: 1986, Reinbek bei Hamburg 

Max Steller, Claudia Böhm: „Glaubhaftigkeitsbegutachtung bei Persönlichkeitsstörungen“, In: „Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie“; 56 (2) 2008, 101-109

H. Stoffels; C. Ernst: "Erinnerung und Pseudoerinnerung. Über die Sehnsucht, Traumaopfer zu sein.", In: "Nervenarzt", 2002, Heft 5, S. 445-451

Bärbel Wardetzki: "Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung",  Kösel 2001

Andras Wienands: "Choreographien der Seele. Lösungsorientierte Systemische Psycho-Somatik"; Kösel, 2005

Jürg Willi: Die Zweierbeziehung. Spannungsursachen - Störungsmuster - Klärungsprozesse - Lösungsmodelle. Analyse des unbewußten Zusammenspiels in Partnerwahl und Paarkonflikt: das Kollusionskonzept. rororo, Reinbek, 20. Auflage 1990

 

 

 

 

 

 

Anfragen zum Thema

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 10. November 2018 19:32
An: Info@maennerberatung.de
Betreff: Umgang mit der narzisstischen Mutter

Sehr geehrter Herr Thiel,

zunächst möchte ich Ihnen herzlich für ihre Arbeit danken. Die offene und kritische Art Ihrer Beiträge hat mir dabei geholfen, eine realistischere Einschätzung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu erlangen. Heute möchte ich mich mit einer recht praktischen Frage an Sie wenden.

Mir ist nach Lektüre der Bücher „Narzissmus – Dem inneren Gefängnis entfliehen“ und „Das Drama des begabten Kindes“ bewusst geworden, dass ich unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leide. Dies bzw. die Konsequenzen daraus beschäftigen mich gerade sehr. Ich stelle den Wert meines bisheriges Leben in Frage und fürchte, möglicherweise niemals ein erfülltes Leben führen zu können.

Also versuche ich, an mir zu arbeiten. Mir ist dabei bewusst, dass ich nur dann eine Chance auf ernsthafte Besserung erreichen kann, wenn ich das (äußere und/oder innere) Verhältnis zu meiner Mutter produktiv klären kann. Zum Hintergrund: Ich wurde von einer allein erziehenden Mutter mit (wie ich heute erkenne) weiblich-narzisstischen Charakterzügen erzogen.

Ich stehe nun vor folgender,  für mich bisher unaufgelösten Herausforderung: Wenn ich meine Mutter damit konfrontiere, dass ihre Verhaltensweisen mich immer wieder in alte Muster zurückzwängen und damit einer Genesung im Wege stehen, wird sie dies als Kränkung empfinden und eine fürchterliche Szene machen, in der sie sich als Opfer stilisiert – schließlich habe sie es doch immer nur gut gemeint und diese Anschuldigungen seien so ungerecht etc. Dabei geht es ganz wenig um mich und ganz viel um sie. Dies müsste mich fürchterlich wütend und traurig machen, doch meine Gefühle sind blockiert. Die Wut vermutlich, da meine Mutter in einem gewalttätigen Haushalt aufwuchs und extrem verletzlich auf jegliche Form von Ärger reagiert, so dass ich sofort heftige Schuldgefühle bekomme. Die Trauer ist wohl blockiert, da ich zu stolz bin, um über diese Kränkung zu weinen und ihr nicht diese Macht über mich geben möchte. Weiterhin wüsste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, wenn sie mich trösten möchte - diese Nähe würde ich vermutlich als Gewinn für sie und Verlust meiner Integrität erleben.

Einen vollständigen Kontaktabbruch könnte ich wohl mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, da das durch mich ausgelöste Leid (bei ihr und indirekt ihrem Partner, den ich sehr schätze) enorm wäre. Ein ehrliches Einbeziehen von ihr kann meiner Meinung nach aber nicht funktionieren, da sie nicht bereit ist, sich ernsthaft mit ihrem eigenen Narzissmus auseinanderzusetzen.

Ich vermute, dass solche Konstellationen im Therapiealltag regelmäßig vorkommen. Was raten Sie den Betroffenen?

Mit freundlichen Grüßen,

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Männerberatung [mailto:info@maennerberatung.de]
Gesendet: Samstag, 10. November 2018 19:51
An: ...
Betreff: AW: Umgang mit der narzisstischen Mutter

Sehr geehrter Herr ...,

Sie brauchen Ihre Mutter überhaupt nicht einbeziehen, wenn Sie auf ein eigenes persönliches Wachstum hinarbeiten.

Sie leben in der Gegenwart, nicht aber in der Vergangenheit, in der es vielleicht wichtig gewesen wäre, dass Ihre Mutter ihr Verhalten ändert.

Lassen Sie also Ihre alte Mutter dort wo sie ist und kümmern sich um sich selbst. Da liegt der Schlüssel für Veränderungen.


Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 


 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 11. Juli 2018 20:02
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Zusammenleben mit einem ängstlichen Masochisten

Sehr geehrter Herr Thiel,

seid circa 8 Jahren lebe ich mit meinem jetzigen Mann zusammen und wir haben Kinder. Ich habe an dieser Beziehung fast von Anfang an gezweifelt, aber offenbar auch dran geglaubt, denn wir haben uns etwas zusammen aufgebaut (mehr ich als er), offenbar gibt es also Gemeinsamkeiten. Mich halten auch finanzielle Zwänge in der Ehe - was mir ganz und gar nicht gefällt, aber so ist es. Ich habe mit den Jahren immer mehr das Gefühl, das er mich krank macht, absichtlich und bewusst.
Ja, ich würde gehen, wenn ich das Geld hätte, weil er mich krank macht, aber ich weiß auch, das ich nie ganz gehen würde; wir sind Freunde.
Manchmal fühle ich Liebe, aber meistens bin ich viel zu frustriert.
Vielleicht können Sie mir auf Basis dieser Gegebenheiten einen Rat geben.

Er sagt von sich selber, das er Angst hat, und sonst sagt er meist nicht viel. Seine "Kommunikation" mit mir beschränkt sich in schlechten Zeiten darauf, dass er versucht, meine Gedanken zu lesen und mich unterwürfig zu bedienen, was ich hasse. Er kommt mir vor wie tot, ich habe niemals in meinem Leben so einen passiven und braven Menschen erlebt, er ist so masochistisch. Ich habe immer das Gefühl, das er alles, wirklich alles falsch macht, vermutlich wegen der Gründen, aus denen heraus er handelt.
Er ist massiv leidend-narzisstisch und versteht nach 10 Jahren mit mir immernoch nicht, dass er zugleich extrem aggressiv und eiskalt mir gegenüber ist. Er entzieht sich der Kommunikation fast immer. Er gefällt sich als Opfer, streitet es aber ab, und argumentiert dann pseudefeministisch. Er trägt auch gerne rosa, T-Shirts mit Kinderzeichnungen, hat eine extrem schlechte Haltung, eine ganz kaputte Beziehung zu seinem Körper, ist Astmathiker und impotent. Er ist innerlich und äußerlich chaotisch und hemmt mich in meinem Leben und in meiner Entwicklung, indem er erzwingt, das ich mich mit ihm beschäftige.
Ich bin seid einigen Jahren quasi einkommenslos, und ohne ihm die Schuld dafür zu geben, werde ich das Gefühl nicht los, das es ganz viel mit ihm zu tun hat. Er hat eine sehr dominante, ängstliche, aggresiv-weinerliche Mutter und einen sehr kindischen, unreifen Vater. Und vor allem hat er extreme Angst vor MIR. Bzw seiner Mutter.

Seid wir uns kennen, ist er immer mal wieder "irgendwie" in Therapie - meistens auf Wartelisten oder bei Analytikern, die in Urlaub sind und nur eine Wochenstunde Zeit für ihn haben. Er war mal zwei Jahre in einer Männergruppe, und nach allem was ich mitbekommen habe, hat er dort nur mit seinem intellektuellen Wissen rumgeprahlt. Wir waren mal in einer Paartherapie, 2-3 Sitzungen, aber die Therapeutin fand uns beide nur ganz toll und hat das immer wieder betont, was ich zum kotzen fand, denn ich fand das nicht.

Ich würde mich nun über Ihre Meinung zu folgender Frage freuen: wie kann ich mich am besten verhalten, um das Zusammenleben bestmöglicht zu gestalten? Mein Grundproblem scheint mir zu sein, dass er mich in etwas hineinziehen will, was ungesund ist (für uns beide), um seinen Status quo zu erhalten (aus Angst natürlich). Ich habe versucht: zu reden, in Psychotherapie zu gehen, Paartherapie zu machen, zu betteln ("bitte spricht mit mir!"), mich zu verweigern. Derzeit verweigere ich mich so standhaft wie noch nie, weil ich nicht mitspielen will, ich interagiere nur das allernötigste mit ihm, aber es ist eine sehr kalte Stimmung bei uns, es ist wie in einem schlechten Film, so wie man selber nie werden wollte. In gewisser Hinsicht versuche ich ihn zu spiegeln, ihn, der selber mir gegenüber zu extremer Kälte neigt. Wenn ich das schreibe, kommt mir dieses Verhalten kindisch vor - aber deswegen schreibe ich ja, weil ich vollkommen hilflos und mit meiner Weisheit am Ende bin. Was er von mir wünscht, übersteigt meine gar nicht so ausgeprägten Macht- und Dominanzgelüste bei weitem. Ich habe schon so oft gesagt, "ich bin nicht Deine Mutter und ich bin auch nicht deine Therapeutin, lass mich in Ruhe", oder "Lebe Du Dein Leben, nicht meins!", "Kümmere dich mal um Dich, mach eine Kur, nehm ein Bad, nimm Dir Zeit und geh Rollschuh laufen", und das alles in allen möglichen Tonfällen, Situationen, Anlässen. Manchmal kommt was an, aber ändern tut sich nichts. Ich fühle, das ich mich um mich kümmern muss, also versuche ich eine Grenze zu ziehen. Auch, um mich seiner Kranheit zu verweigern. Aber eben mit dem Ergebnis absoluter Kälte und Beziehungslosigkeit. Sehr schwer zu ertragen. Ich frage mich, wie so ein Mensch das sein ganzen Leben ertragen kann! Er muss doch das Bedürfnis haben, etwas zu ändern! Es ist so trostlos, und ich verstehe ihn einfach nicht. Und ja, ich verachte ihn immer mehr dafür, das er so kindisch ist und sich einfach nciht selber helfen will, und mit den Jahren wird dieses Gefühl immer dominanter.

Haben Sie Lust, mir Ihre Meinung zu sagen? Es geht mir hier nur um mich.
Er ist 41 Jahre alt und es ist Zeit, das er sich selber um sich kümmert. Er soll mich in Ruhe lassen und Platz für sich selber in seinem Leben schaffen, dann kommen wir auch bestens miteinander aus - das ist jedenfalls meine Idee. Nur, wie soll ich mich verhalten?

- ich hoffe, das sind jetzt weniger als 40 Zeilen.

Haben Sie besten Dank für Ihr Angebot und für Ihre Hilfe.

Gruß

...

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Männerberatung [mailto:info@maennerberatung.de]
Gesendet: Mittwoch, 11. Juli 2018 20:51
An: '...
Betreff: AW: Zusammenleben mit einem ängstlichen Masochisten


Sehr geehrte Frau ...,

mir scheint, Sie machen sich viel zu viele Gedanken um den Mann und zu wenig um sich. Vielleicht sind Sie co-abhängig.

Ihr Mann wird sich in 100 Jahren nicht ändern, womöglich werden Sie eines Tages so eine Wut auf ihn haben, dass Sie ihn mit einem Stuhlbein erschlagen.

Soweit sollte es und muss es auch nicht kommen, wenn Sie sich auf den Weg machen und nicht vergeblich darauf warten, dass ein Bus kommt, der einen völlig anderen Streckenplan hat.



Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 12. Juli 2018 04:59
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Re: Zusammenleben mit einem ängstlichen Masochisten

Hallo,

danke für die schnelle Antwort, die mir leider derzeit gar nicht hilft.
Ich bin sicher nicht co-abhängig, nur arbeitslos. Das ist keine co-abhängigkeit, das ist Kapitalismus. Meine Gedanken kreisen eigentlich nur um meine eigene Situation und um die meines Kindes und wie wir da raus kommen. Nur: Wie soll man sich mit jemanden nicht-auseinandersetzen, der einen einfach nicht in Ruhe lässt? Ich weiß, das er sich nicht ändern wird, deswegen versuche ich ja, das beste aus der Situation zu machen.

Immer auf der Analyse rumtrammpeln hilft da auch nicht.

aber vielleicht haben sie doch Recht, und ich bin bei Ihnen falsch und sollte lieber einen Termin bei einem Finanzberater machen.

Gruß

...

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 12. Juli 2018 05:54
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Re: Zusammenleben mit einem ängstlichen Masochisten

Hi,

hab es sacken lassen und bin jetzt doch sehr zufrieden mit Ihrer Antwort. Sie haben natürlich vollkommen recht, und das wusste ich auch schon vorher. Sie sind der falsche Ansprechpartner, ich brauche keinen Therapeuten sondern eine Wohnung. Ich fühle mich jetzt nach Ihrer email, die ja eigentlich Bestätigung für mich ist, viel besser und ich WEIß ja, das es für mein Kind auch das beste ist wenn einer geht, auch wenn er es derzeit nicht so sieht. Es soll endlich aufhören. Im Grunde haben Sie mir ja nur gesagt, was ich schon nahe gelegt habe und was ich seid langer Zeit von außen hören will, wenn alle immer nur sagen "Beziehung retten" bla bla bla. Manche Beziehungen kann man eben nicht retten.

Danke!

Gruß

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Männerberatung [mailto:info@maennerberatung.de]
Gesendet: Freitag, 27. Juli 2018 23:02
An: ...
Betreff: AW: Zusammenleben mit einem ängstlichen Masochisten

Sehr geehrte Frau ...,

Kapitalismus hin, Kapitalismus her, ob es im Sozialismus wesentlich anders wäre, ich glaube nicht.

Bin gelernter DDR-Bürger, ich weiß, wovon ich rede, ganz im Gegensatz zu diversen Dumpfbacken aus der ehemaligen BRD, ich will hier keine Namen nennen, sonst werde ich gleich wegen üblicher Nachrede angeklagt, in so fern hat sich im Vergleich zu früher nicht viel verändert.

Der Honecker ist auch nicht gegangen, da sind dann die DDR-Bürger scharenweise gegangen.

"Der Letzte macht das Licht aus", so endete ein politischer Witz aus dieser Zeit.


Der Honecker hat den rechten Zeitpunkt verpasst, wo es noch machbar war, ohne Schimpf und Schande abzutreten. Wenig später drehte sich der Wind und er wurde krank, dann wurde er abgesetzt, floh nach Moskau, kam ins Gefängnis nach Alt-Moabit, wo schon Ernst Thälmann eingesperrt war und zu guter Letzt ab ins Flugzeug nach Chile.

Hätte Honecker alles viel schöner haben können, als es dann kam.

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben", so Michael Gorbatschow in ahnungsvoller Voraussicht.



Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel


 

 

 


 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ... 
Gesendet: Samstag, 26. März 2016 10:47
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Narzissmuss bei beiden in der paarbeziehung


Sehr geehrte Herren und Damen

Ich bin selbst Narzisst , wen ich mich beschreiben müsste , kann ich ihnen sagen wie im Lehrbuch beschrieben. Ich selbst hab einen langen Leidensweg hinter mich gebracht. Vor einem jahr war ich in einer psychosomatischen reha .
Seit dem mache ich eine psychische trauma Aufarbeitung. Heute darf ich selbst bewusst sagen mein Heilungsprozess ist sehr weit fortgeschritten .
Nun zu meinem Anliegen , diese woche stoße ich auf einem Artikel über dem männlichen teil "komplementärnarzisst "
Dabei erkannte ich stark meinen Partner . durch ein endlich stadfindenten gespräch von meiner seite , bestätigte sich mein Anfangsverdacht durch seiner Reaktion , mit dem Unterschied das ich nicht wie er es gewohnt war mit Verständnis reagierte.
Ich versuche bei ihm vertrauen aufzubauen indem ich ihm versicherte durch mein" ich selbst bin mir treu und auf mein Wort kann man sich verlassen, da ich mir selbst vertraue". Ich konnte ihm sagen durch sein Verhalten, spüre ich Zweifel seinerseits.
Daraufhin bedeuerte er mir er hätte keinen grund er ist treu , (getroffene hunde bellen gewöhnlich) aber ich reagierte verständnis voll, ich war ja selbst so.
Er: ich hab doch kein Problem und immer geht es nur um dich….
Ja er rebellierte , durch mein Verhalten zeigte ich ihm "er muss nicht gekränkt sein"

Das heisst , "meine Heilung lebe ich ihm vor"
Ich als der weibliche narzisst , bräuchte nur eine aussenstehenden fachlichen Ratschlag, " besteht die Möglichkeit, dass meine Beziehung zu meinem Freund langfristig glücklich werden kann ???


Mfg ...

 

 



Liebe Frau ...,

langfristig glückliche Beziehungen sind sehr selten, ich schätze, höchstens fünf Prozent aller Beziehungen sind vielleicht "langfristig glücklich".

Ich würde mir da also keine zu hohen Ziele setzen, die dann naturgemäß in aller Regel enttäuscht werden müssen. Vielleicht schauen Sie einfach in aller Bescheidenheit, ob Sie sich gemeinsam mit Ihrem Freund weiter entwickeln können und dabei die eine oder andere glückliche Zeit miteinander haben, so dass Sie sagen können, dafür hat es sich gelohnt, auch Schwierigkeiten auf sich zu nehmen.



Mit freundlichen Grüßen



Peter Thiel


 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: NN1891@aol.com [mailto:NN1891@aol.com]
Gesendet: Samstag, 29. August 2015 12:47
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Ihr Artikel über "Narzissmus"

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

ich habe den Artikel über Narzissmus auf Ihrer Homepage gelesen und bin verwundert darüber, wie ein Herr Thiel, der den Artikel verfasst hat, überhaupt dazu gekommen ist, sich selbst "Therapeut" nennen zu dürfen. 

Wer dermaßen undifferenziert über "Narzissmus" schreibt, dem kann man mit Fug und Recht die diesbezügliche fachliche Kompetenz absprechen. An den therapeutischen Fähigkeiten des Herrn Thiels darf man insoweit ebenfalls zweifeln. 

Narzissten, wie in dem Artikel beschrieben, sind kranke Menschen, die genauso unter ihrer "Erkrankung" bzw. unter ihren Persönlichkeitsmerkmalen leiden, wie ihr Umfeld. Es dürfte bekannt sein, dass Narzissmus teils genetisch bedingt ist und, zum größeren Teil, sich im Kleinkindalter herausbildet durch die elterliche Prägung und insoweit ein Narzisst herzlich wenig dafür kann, dass er ist, wie er ist und es im Regelfall auch gar nicht merkt, welchen Schaden er u.U. anrichtet. 

Eine solche Hetze gegen Narzissten, wie Sie sie betreiben, verbietet sich daher schon aus moralischen Gründen. Sie sagt mehr aus über Menschen wie Herrn Thiel, als über Menschen, die unter Narzissmus leiden.

 

Freundliche Grüße

 

M.S.

 

 

 

Hallo Frau oder Herr Unbekannt M.S.,  

wer anderen der Hetze beschuldigt, sollte sich nicht wie ein Hetzer bewegen, das disqualifiziert ihn oder sie.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Peter Thiel  

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 20. Januar 2015 10:40
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Fragen

 

Ist es für den Narzissten "normal", dass er alles abstreitet, wenn man ihn mit dem Krankheitsbild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung konfrontiert?  

Und was hat der Narzisst für ein Liebesverständnis? Oder sagt er das nur, weil er wieder von mir die Anerkennung braucht? Sie ihm wirklich alle Menschen egal?  

In mir ist die Hoffnung, dass wir doch noch irgendeine Chance haben, was natürlich total naiv ist.

 

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort!

 

...

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau ...,  

jeder Mensch hat das Recht fremde Wirklichkeitskonstruktionen abzulehnen, man könnte fast sagen dies wäre ein Grundrecht.  

In dem Moment wo Sie aufhören, einen Menschen gegen seinen Willen ändern zu wollen, haben Sie einen großen Schritt gemacht.  

 

Mit freundlichen Grüßen  

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 25. November 2012 12:40

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

 

hallo herr thiel,

finde ihre allgemeinen antworten doch sehr fraglich.

sie tuen ja gerade so, als bräuchte der narzisst sich nur mal eben hilfe holen.

ebenso finde ich warnen sie einen in keinster weise vor dem, was auf einen zukommt, wenn man sich mit einem narzissten auf eine ebene einlässt ihn versehen zu wollen. 

ist das ihr ziel, frauen ans messer zu liefern?

denn wenn nicht wieso verblenden sie einen mit solchen grobschauplätzen wie allgemeiner verwurzelung und stürme durchstehen.

das, was ein narzisst produziert sind massaker an der seele, sind aushöhlungen von allem, was die eigene verwurzelung bedeutet, und das alles unter dem deckmantel des mitgefühls.

ich bin schon echt enttäuscht von ihnen sie lassen in ihren emails so den weisen raushängen, aber, was da wirklich dahinter steckt, davor verblenden sie doch alle, die ihnen fragen stellen.

vielleicht sind sie ja selber einer.

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: maennerberatung [mailto:info@maennerberatung.de]

Gesendet: Sonntag, 25. November 2012 12:56

An: ...

Betreff: AW:

 

 

Liebe Frau ...

ich habe ja an keiner Stelle gesagt, dass man sich mit einem Narzissten verbinden soll, wenn man dies nicht möchte.

Also nehme Sie Ihre eigene Verantwortung für sich selbst wahr und lassen Sie das, was Ihnen nicht gut tut.

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 25. November 2012 13:51

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Re:

das weiß man bei manipulation erst hinterher, dass einem etwas nicht gut tut.

ich finde, wenn sie menschen helfen wollen, dann sollten sie sie auch warnen und ein narzisst ist eben mit keinem normalen menschen und auch nicht mit gesellschaftlichen normen zu untermauern.

klar machen sie nur ihren job, als psychologe, aber dann lassen sie doch bitte nicht so viele frauen an ihrem board in ihr unglück rennen. immer dieses "selbstverantwortungsgejaule" ihnen muss doch ganz klar sein, dass man als frau immer auch in die rolle der verantwortung für andere menschen gedrückt wird. das ist so tief verwurzelt in einer frau wie das aufziehen eines kindes.

was denken sie denn warum sich so viele frauen an ihrem board die nerven wundschaben? nur, weil sie ihr eigenes leben nicht im griff haben? ich hatte ein sehr wohltuendes vorher. bis er kam und brände in mir legte.

ich wollte sie ja auch nur darauf hinweisen, dass sie leute, da ganz schön in die presche schicken, mit ihren halb-ratschlägen.

 

 

 

Liebe Frau ... ,

freilich, hinterher ist man oft klüger. Das geht mir auch so, wie oft habe ich mich schon in Menschen getäuscht, weil ich Erwartungen in sie projiziert habe, die sie nicht erfüllen wollten.

Hiermit will ich aber - hoffentlich ganz in Ihrem Sinne - ganz eindringlich vor männlichen und weiblichen Narzissten warnen, außerdem auch vor den sogenannte Komplementärnarzissten. Wenn es letztere nicht gäbe, wären die Narzissten schon längst ausgestorben, weil sie kein Futter mehr für ihre nimmersatten Mäuler finden würden.

Zu weiblichen Narzisstinnen kann ich ein gutes Buch empfehlen.

 

Bärbel Wardetzki: "Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung" Kösel 2001, ISBN 3-466-30320-6

 

Zu männlichen Narzissten ist mir noch kein gutes Buch in die Hände gefallen. Vielleicht können Sie mir eins empfehlen.

 

 

Beste Grüße

 

 

Peter Thiel

 

P.S.

Astrid von Friesen

Schuld sind immer die anderen! Die Nachwehen des Feminismus. Frustrierte Frauen und schweigende Männer

Ellert & Richter; Auflage: 3. Auflage (1. Mai 2006)

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 25. November 2012 22:59

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Re:

Hallo Herr Thiel,

da gebe ich Ihnen Recht, dass der männliche Narzissmus ja erst durch den weiblichen Komplementär überhaupt "am Leben" bleibt, doch genauso ist es andersrum zu sehen.

Denn wenn Männer nicht so via. Berufsleben, Medien, Gesellschaft, Erziehung usw. geprägt wären, würden sie sich auch nicht in dieses verzerrende Bild von sich begeben.

Und wiederum Frauen in die Rolle der teilweisen Minderwertigkeit gezwängt werden. Beides ist nur in eine andere Richtung genährt.

Ich finde eine Gesellschaft sollte mehr über Narzissmus im negativen Sinn, aber auch über die gesunde Form aufklären.

Das wäre vielleicht ein Beitrag für eben die naiven Menschen, die beide Formen des Narzissmus nicht ganz wahrhaben wollen, und deshalb auch zu dessen Aufrechterhaltung beitragen. Die typischen Gutmenschen eben, die oftmals zu glaubhaft sind.

Doch andererseits, würden wir in einer authentischen Gesellschaft leben, so wären beide Formen des negativ geprägten Narzissmus nicht überlebensfähig, es sei denn sie sind grandios geschauspielert.

Zu ihrem PS-Vorschlag, vielen Dank, aber inwieweit lassen sich Männer auf der Nase rumtanzen. Das verstehe ich ganz und gar nicht. Männer schweigen. Das kann ich unterschreiben. Doch gerade da liegt das Problem, dass es schwer macht Bedürfnisse auszusprechen. Gerade solche Männer, wehren sich dann aber schlicht unterbewusst, durch stöhnen, einigeln, oder konkret fiese Art, die Frau an sich zu binden, indem sie sie mit Ablehnung strafen, oder dafür sorgen, dass beide wirtschaftlich so verflechtet sind, dass beide sich scher voneinander lösen können, wenn es Konflikte gibt.

Zum männlichen Narzissmus gibt es für mich bisher nicht DAS Buch. Schlicht, weil es viele gute gibt, aber nicht solche, die alles beinhalten. Ich habe da eher eine Mischung aus diversen Büchern für mich zusammengeführt: Die Masken der Niedertracht, Narzissmus Grundlagen- Störungsbilder- Therapie von Kernberg, aber auch Bücher die mir generell über die Struktur von Personen in Abhängigkeitsmustern bzw. Aufschluss über deren Umfeld gibt: Wege aus der Abhängigkeit von Röhr, sowie, Vergiftete Kindheit: Vom Missbrauch Elterlicher Macht und seinen Folgen von Susan Forward, sowie Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst von Alice Miller.

Das alles gepaart mit ein paar Recherchen in Internetforen, Berichten von sogenannten Opfern und Narzissten und auch überlappend Berichte über Psychopathie, weil ich mir den Unterschied zwischen Narzissmus und Psychopathie vor Augen führen wollte, um es voneinander abzugrenzen.

Was mich sehr interessieren würde, haben Sie überhaupt Narzissten in Behandlung? Angeblich verweigern viele Psychologen die Behandlung dieses Krankheitsbildes.

Tja, und last but not least, habe ich so meine ganz eigenen psychologischen Theorien aufgebaut über diese Persönlichkeitsstruktur.

Zum Beispiel empfinde ich den Narzissten, den ich kennenlernte durchaus als "gespalten", als ob er multiple Persönlichkeiten hätte.

Die einen, die sich überanpassen, dann eine die zu keiner Anpassung in irgendeiner Weise bereit ist und die sehr kindlich und auch tikschig, aber auch böse reagiert. Meine These daher: Dieser Persönlichkeitsanteil ist böse, weil er nicht bekommt, was er will. Es ist der Teil von selbst, der seit Jahren hinter den Schauspielmaskeraden zurücksteckt. Werden die Schauspiele zu einnehmend, so meldet sich dieses Ich in eine bösen Attacke, denn es will nicht zugrunde gehen. Andererseits gibt es auch böse Schauspielerichs, welche verhindern wollen, dass eine Verbindung zum restlichen gesunden Ich hergestellt werden kann, der Narzisst torpediert also selbst, dass er leben kann, doch sein inneres Kind, wehrt sich noch ab und zu. Ich würde gern wissen, was Sie davon halten.

Glauben Sie das eigene gesunde ich wird so sehr selbstverleugnet, bis es böse wird, und weil dieser böse Teil, jedoch bei anderen Menschen als nur böse ankommt, kann er nie in die Gesellschaft wirklich integriert werden?

Glauben Sie dass der torpedierende böse Teil seinen Rest dazu beiträgt dass das böse Selbst den Absprung nie schaffen kann? Und ist der Narzisst deshalb sein eigener Jäger? Denn viele Narzissten behaupten ihre eigenen Jäger zu sein (natürlich ganz unreflektiert).

Sie sehen, das Thema interessiert mich. Ich kenne einfach viel zu viele Narzissten, oder narzisstisch überveranlagte Menschen. Ich sehe in diesem Krankheitsbild durchaus einen großen Keim in unserer Gesellschaft, der Respekt und Gleichberechtigung verhindert, was sich letztlich auch auf die Aufteilung der Ressourcen und Spaltung in Arm / Reich auswirkt.

MfG,

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

Sie eröffnen da ja ein weites Thema, das ich in der Kürze nicht abhandeln kann. Da gibt es ja auch jede Menge Bücher, wie Sie zutreffend bemerken. Da muss ich das Fahrrad nicht zum zweiten Mal erfinden.

Ich löse für mich die Problematik des Narzissten in der Regel dadurch, in dem ich an ihm vorbei gehe und keine weitere Beachtung schenke, weil vom Narzissten bekanntlich nichts oder nur wenig zurückkommt. So beschäftige ich mich lieber mit Nichtnarzissten, wobei ich mit den Depressiven auch nicht viel anfangen kann, aber die lassen sich ja Gott sei Dank in aller Regel in das Netz der Krankenkasse fallen und führen so zum vorzeitigen Tod vieler Tiefenpsychologen, die sich am Depressiven vergeblich abgemüht haben.

So wird sicher klar, dass ich keine Depressiven in Behandlung habe, da diese am liebsten die kassenfinanzierten Psychotherapien zum Überwintern nutzen und mit meiner provokativen Art gar nicht zurecht kämen.

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 28. November 2012 17:22

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Re:

eben das hatte ich ja bereits bemängelt, dass es den eindruck macht, sie wüssten nicht, was sie da tun.

denn narzissten können auch gemeingefährlich sein und sie weisen in keinster weise darauf hin.

mfg,

 

 

 

Hallo Frau ... ,

ich bin weder eine Sirene noch ein Rauchmelder.

 

Bitte wenden Sie sich wegen Ihrem Anliegen an die Bundesregierung oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

http://www.bzga.de

 

 

Die sind dafür da, Warnungen auszusprechen, wenn dies von Relevanz ist.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 26. Juli 2012 15:07

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzisstische Persönlichkeitsstörung ...

 

 

 

Guten Tag Herr Thiel,

ich bin auf Sie im Internet gestossen und habe die Geschichten die sie auf 

http://www.maennerberatung.de/narzissmus.htm veröffentlicht haben gelesen. Vieles kommt mir vertraut vor und Ihre Antworten sind mitunter "entwaffnend ehrlich".

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass man einen einen Narzissten niemals ändern kann, sondern entweder mit seinem Verhalten lebt - oder sich eben dagegen entscheidet.

Das ist aber manchmal nicht so leicht - denn das loskommen ist schwieriger als man glaubt - aber sicher nicht unmöglich.

Mein Kopf sagt mir schon lange "such das Weite" aber mein Herz sagt etwas anderes - auch wenn ich weiss, das sein Verhaltensmuster immer wieder zum Vorschein kommen wird - kann auch gut sein, dass ich schon co-abhängig bzw. hörig bin. 

Ich werde es herausfinden - ich habe jetzt eine Therapeutin gefunden. 

Ich finde es gut, dass sie die verschiedenen Anfragen veröffentlichen, so haben auch andere Betroffene die Möglichkeit diese zu lesen. Ich habe mich mit der Thematik der narzisstischen Persönlichkeitsstörung eingehend befasst und sie haben Recht, diesbezüglich gibt es durchaus viel Literatur - mir persönlich haben die Bücher von Isabelle Nazare - Aga und Marie - France Hirigoyen am meisten geholfen - besonders das Buch Manipulation in der Liebe von Isabelle Nazare-Aga ist lesenswert. In diesem Buch gibt es eine Liste von 30 Punken, was einen Narzissten charakterisiert - mein Lebensgefährte hat 28 von diese 30 Charakterzügen.

Egal wieviel man auch darüber weiss, es ist kein Garant, dass man sich lösen kann - aber man versteht sich selbst - was es mit einem macht bzw. gemacht hat und kann ggf. etwas besser damit umgehen.

Wie auch immer, so geht/löst sich niemand, der es einmal mit einem Narzissten zu tun hatte, ganz "unbeschadet" aus dieser Beziehung - und man benötigt jede Hilfe, die man bekommen kann.

Wenn man nichts darüber weiss, so wie ich anfänglich, rennt man unweigerlich ins offene Messer, man kann nicht verstehen warum sich der andere so verhält - leidet und schwankt zwischen Unglauben und Hoffnung - den anfänglich war ja alles anders und so schön.

Man zweifelt mitunter am eigenen Verstand - aber mit dem ist alles bestens in Ordnung.

Das ein Mensch Freude daran hat, den anderen Leiden zu lassen und diese Energie für sich braucht - ist für "Otto-Normal-Verbraucher " auch schwer nachzuvollziehen - man kann nicht verstehen, dass der andere alles Negative auf einen ablädt.... - nein, Herr Thiel "Leiden macht mir keine Freude" - ich bin keineswegs masochistisch veranlagt.

 

Ich habe seit fast 4 Jahren eine Beziehung mit einem Narzissten. Und wie es auch schon andere vor mir beschrieben haben die Anfangsphase war traumhaft - in welcher ich von ihm analysiert wurde, auch mein Schwachstellen.

Alles was "Frau sich schon immer wünschte" an Zuwendung bekam ich.

Man nennt dies wohl die Wohlverhaltensphase - man wird Hirntod gemacht - verliebt und abhängig! Man denkt "seinen absoluten Traummann" gefunden zu haben - er zeigt sich von seiner besten Seite... hat gleiche Wünsche und Träume wie man selbst, gleiche Vorlieben, ist großzügig und liebevoll. Es ist als wenn man in einen Spiegel schaut ... alles scheint perfekt.

Erst wenn er sich seiner Sache ganz sicher ist - beginnt er sein Zerstörungswerk... langsam!

Ich bin nicht sein einziges Opfer, einige andere habe ich bereits kennen gelernt - alle benötigten nach ihm psychologische Hilfe und es werden sicher auch noch weitere folgen...

Auch bei mir begann es es langsam - auf einmal wurden Verabredungen nicht mehr eingehalten, er war nicht mehr erreichbar... belog mich ... das sich die Balken bogen. Er benutze mich, wann immer er Lust dazu hatte - durch meine Verliebtheit machte ich alles mit.

Er begann mich zu manipulieren - so das ich Dinge tat - zu denen ich mich selbst nie entschlossen hätte - so begann auch ich zu lügen - um ihn zu decken.

Dinge die er sagte - wusste er 1 Tag später nicht mehr oder stellte sie völlig anders da - verdreht die Realität und Inhalte. Grundsätzlich zu seinen Gunsten. Versprechungen hielt er fast nie ein - nur dann wenn er daraus nutzen hatte.

Immer drückt er sich so aus, dass man ihn nicht darauf festnageln kann - jede Verantwortung schiebt er von sich - er ist immer unschuldig - immer das Opfer anderer oder von Gegebenheiten.

Einmal zur Rede gestellt weist er alles von sich - es perlt an ihm ab ggf. schmollt er einige Tage. Kritik an seiner Person kann es nicht geben...

Er ist über 20 Jahre älter als ich - und hat viele moralische Wertevorstellungen und Grundfeste, er teilt sie auch mit - nur "er" lebt sie nicht.... - er setzt sich über alles und jeden weg.

Nur zu gerne betrügt und belügt er alle - auch mich mit anderen Frauen.

Er hat eine diebische Freude daran andere zu manipulieren und ihnen seine Willen aufzuzwingen - gerne macht er jeden auch klein. Seine Launen können sich von jetzt auf gleich ändern - je nach Bedarf - ohne ersichtlichen Grund....

Und irgendwie schafft er es auch immer, dass er bekommt was er will - dabei ist er sehr phantasievoll, erfinderisch und ausdauernd. Er kann durchaus auch warten ... - er sagt "er sei immer der Gewinner"!!!!!

 

Warum ich noch immer mit diesem Mann zusammen bin - weil ich ihn liebe und er auch ganz wunderbare Züge hat. Erst vor kurzem habe ich erneut versucht mich zu trennen - aktuell ist einmal wieder die Wohlverhaltensphase angesagt - und diese geniesse ich. Aber ich weiss, dass schon in Kürze das Muster zurück kehren wird.

Diese Beziehung laugt aus - denn man kann ihm nichts glauben. Entweder er sagt erst gar nicht wo er hingeht - oder wenn, darf man bezweifeln ob es auch so ist oder sich tatsächlich so verhalten hat - grundsätzlich ist er nicht erreichbar. 

Ich habe gelernt damit besser umzugehen - häufig gelingt es mir schon und ich steuere dagegen - entweder mit einer Gegenmanipulation, mit Humor oder schlicht mit Sachlichkeit oder der Realität/Wahrheit.

Man nährt ihn damit, wenn er sieht das man leidet!

Es ist wie sie schreiben - man muss sich um sich selbst kümmern in dieses Phasen. 

Nein, man kann einen Narzissten nicht ändern - man muss ihn nehmen wie er ist und versuchen seine Angriffe abzuwehren und sich selbst abzugrenzen - man muss sich selbst schützen - mit jedem Mittel - man muss sich selbst lieben und darf es nicht zulassen, das die eigene Selbstachtung und das eignen Selbstbewusstsein zustört wird.

Dabei ist es hilfreich zu wissen wie er tickt und warum - jede Hilfe zu bekommen und sich so viele Informationen anzueignen wie es nur geht - einfach um gewappnet und vorbereitet zu sein.

So durchschaue ich viele seiner Lügen und Manipulationsversuche - weiss wann er versucht meine Selbstachtung anzugreifen und mich zu verletzen und mich zu zermürben. Wenn es ganz schlimm wird gehe ich und entziehe mich ihm.

Ich sage ihm offen, dass ich jetzt weiss, dass er diese Störung hat - besonders in den Momenten wenn sie sich zeigen und das ich ihn trotzdem lieb habe - so wie er nun mal ist.

Ich weiss nicht - wie lange ich das noch durchhalte - denn er ist ein was er ist - ein Energievampir. 

 

Jeder kann sich entscheiden - an jedem neuen Tag.

Ich weiss es nun seit ca. 9 Monaten ... was er ist und habe viel recherchiert in seinem Leben - auch um es/ihn besser zu verstehen. Als ich begann zu begreifen - was mit ihm los ist - habe ich begonnen alles zu lesen was mir zwischen die Finger kam. Er hat keine Ahnung wie viel ich weiss - denn er will nicht dass man ihn durchschaut.

 

 

Lieber Herr Thiel,

 

danke für Ihre Seite - falls sie meine Zeilen veröffentlichen - Bitte wahren sie auch meine Anonymität.

 

Es grüsst sie freundlich

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

Der Narzisst ist, wie er ist. Mitunter auch zur Veränderung in der Lage, aber erst in der Not. Ein Narzisst sucht sich immer Komplementärnarzissten - und so lange er diese findet, geht es ihm halbwegs gut, Veränderungen sind dann bei ihm nicht zu erwarten.

Also kommt es, auf der Seite des leidenden Komplementärnarzissten darauf an, dass dieser sich verändert und nicht darauf hofft und wartet, dass der Narzisst sich verändert.

Auf diesem guten Weg scheinen Sie mir schon zu sein. Täglich grüßt das Murmeltier, irgendwann ist der Aufstieg geschafft und man kommt in ruhigeres Gebiet.

 

Gruß

 

Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 17. März 2012 20:40

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmuss

Hallo!

Ich bin ein Narzisst, der schon vor einigen Jahren diese Diagnose gestellt bekam. Seit dem hat sich bei mir schon Etwas verändert, aber mir fällt es immer noch schwer meinen Selbstwert stabil zu halten. Ich glaube, daß sich mein Narzissmuss inhaltlich verschoben hat. Früher war ich (negativ) über alle Maßen mit der "Perfektion" der oberflächlichen Ebene beschäftigt, seit der Diagnose bin ich damit beschäftigt innerlich "heil" zu werden. Es fällt mir nach wie vor schwer, mich (und Andere) so anzunehmen, wie ich (sie) bin (sind). Im Gegensatz zu den offensichtlichen Narzissten ( Sich über Andere zu stellen ), war ich der "Angepasste", der Frauenversteher","Der Stille","Sich unterlegen fühlende","das Weichei", "der Bedürfnisslose"..... Mir fehlt meine "Männlichkeit". Auch diese Art des Narzissmusses dient der Suche nach Annerkennung, als Ersatz für die "fehlende" Liebe. Therapien haben mir geholfen meine Gefühle wieder zu entdecken, aber das Selberwusstsein, zu Ihen zu stehen ist nach wie vor wackelig. Gefühle für einen Mann, besonders die weichen, verletzlichen sind nicht besonders gefragt. Besonders vor anderen Männern halte ich diese weiche Seite zurück, obwohl ich erkannt habe, das Diese sogar zu meiner stärkeren Seite gehört, die ich über Jahre hinweg geleugnt habe und eine dicke (Schutz-) mauer um mich gezogen hatte. Diese Mauer hat mich vor Verletzungen geschützt, mich aber auch von von Nähe zu Anderen abgehalten. Ich konnte die Nähe der Anderen nicht zu lassen und bin traurig darüber. Immer mehr merke ich, daß die Tiefe fehlte und nun bin ich dabei zu lernen, mit dieser Tiefe umzugehen. Es ist Neuland und ich fühl mich unsicher. Es ist wohl eine Lebensaufgabe, die Liebe wieder zu endecken, die Schwächen und Verletzungen mit einschliesst. Anzunehmen, anstatt zu leugnen, oder zu Verdrängen.

Möchte mich entschuldigen für meine Nicht Liebesfähigkeit bei Anderen und auch bei mir. Es war meine Art mit "schwierigen" Situationen in der Kindheit fertig zu werden. Nun bin ich kein Kind mehr. Los zulassen fällt schwer, weil "üble" Verhaltensweisen erstmal zu einem gehören und man Angst davor hat, was anstelle Dieser kommt. Ich verzeihe meinen Eltern, die mir "nur" das geben konnten, was Sie konnten. Bin dabei meine "Erwartungen" und an sie und ihre "Stellvertreter" (Freunde, Partner, Kollegen....) abzubauen. Zu sehen, was da ist und nicht nur was fehlt. Dankbar zu sein. Das Leben als Geschenk zu sehen und nicht nur als "harte Arbeit". Es macht mich traurig zulesen, wieviel Leid ein Narzisst an Andere weiter gibt. Erst wenn man sein eigenes Leid annimmt und versteht, kann man erkennen, wieviel Leid man Anderen zufügt. Dazu bedarf es aber eine annehmende Liebe und Mut, die man sich Stück für Stück zurück erobern kann. Einen"richtigen" Narzissten fehlt es an Mut, auch wenn er es selbst nicht so sieht (sehen kann). Bin weiter dabei diese Liebe zu stärken und möchte Andere dazu aufmuntern sich auf Ihren Weg zu machen. Auch Narzissten sind nur (verletzte) Menschen.

 

 

 

Hallo Herr ...,

Sie sind auf dem Weg, das scheint mir das wichtigste.

Ihren Eltern brauchen Sie aber nicht zu verzeihen, weil es nichts zu verzeihen gibt. Was es gibt, sind Illusionen, wie es denn richtig wäre.

Wenn wir unsere Illusionen loslassen, dann sind wir in der Gegenwart und können den anderen begegnen und uns berühren lassen.

 

Lieber Gruß

 

Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 15. März 2012 14:10

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus

 

Hallo,

ich kenne einen Mann der, meiner Meinung nach, pathologisch narzisstisch ist. Ich möchte den Kontakt zu ihm behalten, aber ich weiß nicht wie ich am besten reagieren soll, wenn er mich emotional erpressen will. Ich bin auch nicht sehr stark, aber ich will auch nicht so werden wie die Frauen in Ihrer Beschreibung. Kann ich Therapeut und Freundin sein. (Therapeut will ich mir nicht anmaßen, aber wenn es nur am "richtigen" Verhalten liegt?) Trennung finde ich nicht gut, weil niemand einsam sein sollte und außerdem: was würde aus ihm dann werden?

Ich hoffe auf Ihre Unterstützung. Vielen Dank und machen Sie weiter so. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen eine Therapie zu machen.

 

mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

Hallo Frau ...,

"pathologisch", das klingt wie "von Ewigkeit". Machen Sie sich mal keine Sorgen um den Mann. Sie sind ja nicht Mutter Theresa und müssen ihn retten (was ohnehin nicht gelingen würde, weil sich der Mann Ihren "Rettungsversuchen" offen oder versteckt widersetzen würde, worauf Sie dann wiederum meinen würden, er wäre "pathologisch narzisstisch", nur weil er nicht so reagiert, wie Sie es gerne hätten).

 

Und nun die gute Nachricht:

Mitunter ist auch in scheinbar hoffnungslosen Fällen eine Veränderung sehr leicht zu bewerkstelligen, so wie in dem Fall einer Berliner Witwe.

Seitdem ihr Mann gestorben war konnte sie nicht mehr schlafen, weil sie meinte, ihr Mann würde jede Nacht unter ihrem Bett liegen. Der Psychoanalytiker, bei dem sie sich deshalb in Therapie befand, war - recht ungewöhnlich für einen Analytiker - auch ein praktisch denkender und handelnder Mensch. Mit einer Säge suchte er die Wohnung der Frau auf, sägte die vier Beine des Bettes ab und seitdem konnte die Frau wieder ruhig schlagen, da logisch klar war, dass ihr verstorbener Mann unmöglich unter dem nun beinlosen Bett liegen konnte.

 

Gutes Gelingen

 

 

Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 14. März 2012 04:52

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzisst & Borderliner am Hals

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wohne in ... , bin 24 und ... . Seit über einem Jahr habe ich Probleme mit einem ehemaligen ,guten Freund'(27), der, wie sich herausstellte, Borderline und eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat.

Ich wohne zur Zeit unter einer Adresse, die er nicht kennt, trotzdem habe ich Angst, er könnte diese rausfinden und sich rächen dafür, dass ich der Grund für sein Gefühlschaos & der Implosion des Selbstbildes bin. Oder meine ... in Erfahrung bringen, Talent genug hat er dafür mit Sicherheit.

Er ist zur Zeit noch sehr mit mir beschäfigt, hebt mich entweder in den Himmel, oder tyrannisiert mich & macht mich klein (da sein ,gutes' Ich und ich uns relativ ähnlich waren, meint er, ich sei u.U. seine große Liebe gewesen).

Er stalkt mich nicht aktiv, er aktualisiert regelmäßig einige Profile auf ... , eins davon mit meinem Namen. Er hat mir ,offiziell' gesagt, ich bräuchte mir diese Seiten (die natürlich mit ihm nichts zu tun haben) nicht durchlesen, nicht mit ihm reden, sondern solle meinen Kram machen und glücklich werden, aber auf der anderen Seite schreibt er häufiger davon, dass seine Wut ihn kurz davor stehen lässt, sich einen Racheplan auszudenken.

Er hat zwar tendenziell einen Sinn für die Realität und vor allem hohe Intelligenz, trotzdem ist auch er geprägt vom magischen Denken, das Borderline-Patienten anhängt (Mythologie, Symbolik, Perfektionssehnsucht, Perversion, Sexismus), Rationalisierungen, makaberem Spieler/Jäger-Humor, oder eben dem Pascha-ähnlichen Mutter-Sohn Verhalten.

Mir ist es nicht gelungen, nach dem Kontaktabbruch konsequent zu sein, da ich zufällig irgendwann letzten Herbst ... .

Ich weiß nicht, ob er Ernst machen würde, vor allem, da er tatsächlich große Sympathien zu mir hatte, aber jedes ,nicht füttern' oder ,Auflehnen' gegen seinen Narzissmus scheint ihn wütend zu machen, auch, wenn er es nicht offen zugeben würde. So wirklich berechenbar ist dieses Individuum von Mensch nicht. Und ihm ist sehr wohl bewusst, wo Grenzen liegen, nach denen ich bspw. unglaubwürdig erscheine. Täuschung, Lüge und Verrat beherrscht er im Notfall perfekt.

Die ganze Situation setzt mich furchtbar unter Druck, es fällt mir schwer, meinem normalen Tagesablauf nachzugehen, obwohl gerade das jetzt sehr wichtig wäre, da ich mein Studium dieses Halbjahr beenden will & die Stadt verlassen will.

Können Sie mir einen Rat oder Adressen geben, an die ich mich wenden kann?

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

 

 

Hallo Frau ... ,

vielleicht ist es wirklich das beste, wenn Sie ... in einer anderen Stadt fortsetzen.

Zweitens, mal hingucken, welcher Anteil der Ihrige ist, dass Sie und dieser Mann sich "gefunden" haben. Gibt es da einen Anteil bei Ihnen, der solche Männer einlädt, sich so zu verhalten, wie Sie es hinterher beklagen?

Ansonsten natürlich mal Vor-Ort Kontakt mit einer geeigneten Beratungsstelle.

Vielleicht diese:

 

Frauen ...

...

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 14. März 2012 23:35

An: info@maennerberatung.de

Betreff: RE: AW: Narzisst & Borderliner am Hals

Sehr geehrter Herr Thiel,

vielen Dank für die Adresse und die Rückmeldung.

Welche Teile oder Verstrickungen bei mir dazu geführt haben, ist mir mittlerweile klar, obwohl es vor allem Zufall, unglückliches Timing, und eine Lebenssituation gewesen ist, in der ich mich damals vom Stand des Wissens & der Persönlichkeit wohl auch nicht anders entschieden hätte. Immerhin lernt man sich ein wenig kennen in solchen Krisen und verändert sein Weltbild ein wenig.

 

mit freundlichen Grüßen,

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

klar, irgendwie sind wir immer an den Punkt gekommen, an dem wir heute stehen.

Dann tut Besinnung und Orientierung oft ganz gut, damit wir nicht unbedingt den Weg fortsetzen, der uns nicht gut tut.

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Montag, 19. April 2010 09:29

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Angst vor Nähe- narzisstische Strukturen

 

 

Sehr geehrter Herr Thiel, liebes Team der Männerberatung!

Ich bin seit über 2 Jahren mit einem Mann befreundet, der Angst vor Nähe hat. Ich habe viel über dieses Thema in der Fachliteratur nachgelesen und kann deshalb auch ganz gut mit dem Mann und seiner Angst umgehen.

Aber er hat noch andere Eigenschaften, die ich mal "gegoogelt" habe und bin dann u. a. auch auf dieser Narzissmus- Seite gelandet. Diese anderen Eigenschaften sind: das er jede Kritik als tiefe Kränkung empfindet und es mir dann immer "heimzahlen" muss.

Seine mächtigste Waffe mir gegenüber ist dann immer das Beenden der Beziehung. Er weiß genau, dass er mich damit am meisten bestrafen kann, weil er weiß, dass ich ihn sehr gern habe. Meistens wirkt es sich so aus, dass er für ein paar Wochen den Kontakt zu mir dann völlig abbricht. Also auch keine SMS, Mails oder Anrufe beantworten/entgegennehmen. Ich muss dann immer bitten und betteln und fast auf allen Vieren angekrochen kommen, dann lenkt er wieder ein. Dann läuft alles wieder gut bis zum nächsten "Schub".

Er ist sich seiner Ängste bewusst, gibt mir aber immer zu verstehen, dass er für eine feste potentielle Bindung nicht geeignet ist, ist aber dann gleichzeitig eifersüchtig und wirft mir vor, ich würde anderen Männern hinterher schauen ( wir hatten mal eine Verabredung für ein Konzert. Ich sollte vor dem Eingang warten, habe ihn nicht gesehen und bin dann schon ohne ihn in den Saal, da kam dann auch diese Eifersucht, dass ich das nur tue, um anderen Männern hinterher zuschauen).

Vor 6 Wochen hat er sich bei mir gemeldet und sich mit mir zu einem Date verabredet. Ich habe mich riesig gefreut, weil es sehr selten ist, dass  die Treffen von ihm ausgehen, sondern eigentlich ich immer den Anfang für ein Treffen mache. Kaum waren wir zusammen, war er wieder komisch: eigentlich hätte er gar keine Zeit, er müsste mal seine Wohnung putzen und noch mehrere solche Ausflüchte kamen da. Mein erster Gedanke war, dass er plötzlich wieder Angst vor Erwartungen hat, die ich an ihn stellen könne. Trotz allem kam es dann zum Sex mit ihn, den ich auch sehr wollte. Aber da ich mich so unter Zeitdruck gesetzt fühlte, fand ich den Sex weder schön noch befriedigend. Ich habe ihm dann später geschrieben, dass das uns beiden doch nicht wirklich gefallen haben kann. Wir hatten wohl beide nicht so richtig Lust und jeder hatte die Erwartung vom anderen, er wolle Sex.

Er hat nicht geantwortet und da war mir eigentlich klar, dass er sich jetzt als "Mann" wieder gekränkt fühlt. Die Folge war wieder dieser Kontaktabbruch zu mir. Als ich dann nach zwei Wochen ein Treffen vorschlug, hat er die ganze Beziehung mit mir beendet mit den Worten: sorry, ich muss dich enttäuschen, aber ich habe jetzt eine neue Freundin und mit ihr ist komischerweise alles anders. Das hat mich dann doch getroffen, obwohl ich mich auch schon so oft gefragt habe, was will ich mit so einem Mann? Ich habe ihm daraufhin geantwortet, dass ich jetzt meine Basis zum Loslassen von ihm habe und keinen Kontakt mehr mit ihm möchte.

Seitdem hat er sich auch nicht mehr gemeldet. Das Komische ist, dass ich das Gefühl habe, dass das Ganze mit der neuen Freundin gar nicht stimmt, sondern wieder so ein Fake ist, um es mir heimzuzahlen. Und gut geht es mir seitdem überhaupt nicht. Ich habe, Wut, Trauer, Ängste in mir, die im ständigen Wechsel sind. 

Dieses ganze ambivalente Verhalten macht mir sehr zu schaffen im Moment.

Wie muss man so einen Mann verstehen?

Danke, dass Sie/Ihr euch die Zeit genommen habt, meinen Text zu lesen und eine Antwort aus der Sicht eines Fachmannes wäre für mich natürlich im Moment sehr wichtig.

 

Liebe Grüße

...

 

 

 

Hallo ...,

das ist doch ganz einfach zu verstehen. Sie spielen beide ein Spiel. Der eine hat die Aufgabe den anderen zu fangen (Frau) und der andere die Aufgabe, sich nicht fangen zu lassen (Mann).

Es gibt auch andere Spiele, z.B. Schachspiel und Fußballspiel. Da geht es nicht um sich fangen und verstecken, sondern um Sieg und Niederlage.

Erst wenn eine gesiegt hat und der andere verloren, ist das Spiel zu Ende. Im Schach gibt es auch ein Patt, also eine Art Unentschieden. Im Fußball 11-Meter-Schießen, irgendwann ist einer raus aus dem Spiel.

Die Frage ist, warum spielen Sie mit? Warum steigen Sie nicht aus, aus dem Spiel?

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 31. Juli 2011 10:25

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Angst vor Nähe- narzisstische Strukturen

Hallo Herr Thiel,

Danke für ihre geschätzte Antwort. Das mit dem Spiel kam mir auch schon mal in den Sinn und ich habe ihn vor längerer Zeit mal gefragt: "Was ist das eigentlich für ein Spiel, das wir da spielen: komm her, geh weg! Locken und blocken? Er tat völlig überrascht und meinte nur: "Das ist doch kein Spiel!"

Tja, was dann? Mittlerweile habe ich die Spiel-Arena von ihm verlassen. Aber ich musste wohl noch eine "Ehrenrunde" drehen. Neben meiner Arbeitsstätte ist ca. 150 m entfernt ein Einkaufsmarkt. Dort kaufe ich öfters in meiner Mittagspause ein. Da ist er vor ein paar Wochen genau zu der Zeit aufgetaucht. Danach bin ich wieder rückfällig geworden. Habe ihm gesagt, dass es immer noch Tage gibt, an dem ich ihn sehr vermisse. Die Antwort von

ihm: er würde auch öfters noch an unser Zusammensein denken.

Ich: Wieso du, du hast doch ein Freundin, oder gibt es die nicht mehr?

Er: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, Gedanken und Gefühle kann man nicht einfach beiseite schieben.

Ich: Gedanken ja, aber Gefühle sollten da eigentlich keine mehr für die Ex sein, wenn es eine andere Frau gibt, mit der ja alles so toll und super ist, wie er sich damals beim Beenden ausgedrückt hat.

Ich habe für mich endgültig beschlossen, dass ich die Sache mit ihm lasse.

Warum man mitspielt: Solche Beziehungen, bei der man Liebe und Zuneigung auf Raten bekommt, wirken sehr hypnotisierend. Man hat das Gefühl, man ist immer noch in der Verliebtheitsphase und wartet auf den Beginn der sicheren Phase.

Ich bin der Junkie und er das Heroin!! Und mit so einem Drogenentzug dauert es, Rückfälle eingeschlossen.

Aber ich bin davon überzeugt, dass ich es jetzt endgültig schaffe.

Danke.

 

 

 

Hallo Eva,

jegliches hat seine Zeit. So auch hier.

Ich wünsch Ihnen gutes Gelingen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 13. Juli 2011 19:08

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus eine Wahrnehmungsstörung?

 

Lieber Herr Thiel

Zunächst einmal Gratulation und danke für die interessanten Ausführungen zu den verschiedenen psychischen Störungen und Zuständen.

Bei der Magersucht wird heutzutage oft eine Wahrnehmungsstörung (betreffend den eigenen Körper) als eigentlich zugrunde liegendes Problem bezeichnet. Ist die Narzisstische Störung auch im Grunde eine Wahrnehmungsstörung, nur dass sie nicht den Körper, sondern die geistigen Fähigkeiten von anderen und sich selber betrifft?

Ich frage nur, weil ich es gerade mit einem narzisstischen Paar (sie die krasse Vollblutnarzisstin, er mit deutlichen narzisstischen Tendenzen, zusammen ein Duo infernal) zu tun habe, das sich andere rauspickt, denen sie systematisch das Leben zur Hölle machen.

Ist das "denn sie wissen nicht, was sie tun", oder ist den Narzissten durchaus bewusst, was für ein abartiges Verhalten sie an den Tag legen? Ist der Narzisst zur Selbstreflektion fähig?

Mit besten Grüssen

...

 

 

 

 

Hallo Herr ...,

diese sogenannten Störungsbilder sind ja an und für sich großer Humbug. In einer Wüste könnte ein Schneesturm als Störung bezeichnet werden, doch an sich ist ja ein Schneesturm keine Störung, sondern eben einfach ein Schneesturm. Man könnte sonst auch meinen, die Wüste wäre die Störung und dem Schneesturm ginge es gut, wenn nur diese blöde Wüste nicht wäre.

Eine Störung wird der Schneesturm erst in dem Moment wo wir als Menschen ihn als solchen empfinden und etikettieren.

"Der Narzisst" ist eben einfach ein Mensch, der so ist wie er ist, nämlich sich selbst am wichtigsten, ebenso "der Magersüchtige", der nun mal nicht essen mag, was andere ihm auftischen wollen. Für sich betrachtet, an ihrem eigenen Maßstab, sind diese Leute völlig normal, so wie sich ja auch eine Giraffe als völlig normal empfinden wird und nur die anderen denken, was hat die denn für einen langen Hals.

Der springende Punkt ist also nicht, wer ist wer oder definiert sich oder ihn oder sie als dies und das, sondern wer hat ein Veränderungsbedürfnis und geht deswegen zum Therapeuten, in der Hoffnung dieser würde ihn bei der gewünschten Veränderung unterstützen.

Wenn also Ihr Paar sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen will, dann hat es eben genau diese Absicht, entgegen allen anderslautenden Beteuerungen. Diese beiden sind also nicht "abartig", sondern ergänzen sich wunderbar in ihrem Bedürfnis, sich das Leben zur Hölle zu machen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Freitag, 15. Juli 2011 08:06

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Narzissmus eine Wahrnehmungsstörung?

 

Guten Tag Herr Thiel

Danke für die Antwort. Sie haben sicher recht; dadurch, dass sich der Schneesturm in der blöden Wüste befindet, wird er so was wie eine Störung, genauso wie der lange Hals dadurch zur Störung wird, dass er sich nicht an einer Giraffe befindet, sondern zB an einer (blöden?) Maus.

Aber eigentlich wollte ich ja wissen, ob Narzissten zur Selbstreflektion fähig sind, also zB die enorme Diskrepanz erkennen können, wie sie andere behandeln <------------------> wie sie selbst behandelt werden möchten.

Mit dem vielleicht etwas ungeschickt gewählten Wort abartig (bezogen auf das Verhalten, nicht den Menschen) wollte ich nur das manchmal extrem von allen Konventionen abweichende Verhalten beschreiben.

Das fragliche Paar macht übrigens nicht (soviel ich weiss) sich gegenseitig das Leben zur Hölle, sondern einigen anderen.

Ist auch nicht mein Paar, wäre ja noch schöner...

Also dann nochmals vielen Dank und noch einen sonnigen Tag.

...

 

 

 

Hallo Herr ...,

ich glaube wir können prinzipiell immer nur die Welt erkennen, die wir in der Lage sind zu erkennen. Das ist eine zwar Tautologie, ich glaube aber eine sinnvolle.

Der Farbenblinde kann keine Farbe sehen, der Taube keine Geräusche hören, "der Narzisst" nicht das wahrnehmen, was er durch seinen je spezifischen Narzissmus nicht wahrnehmen kann oder will.

In dem Moment wo "der Narzisst" Wahrnehmung erlangt, hat er sich schon verändert, hat sich sein "Narzissmus" gewandelt oder ist verschwunden, so wie der Farbenblinde kein Farbenblinder mehr ist, wenn er Farbe sieht und der Taube kein Tauber mehr, wenn er Geräusche hört.

Ihre Frage zielt daher vielleicht in die Richtung ob ein Mensch mit dieser oder jener "Charakterstruktur" sich verändern kann.

Davon gehe ich aus, wenngleich ich in meinen Erwartungen an bestimmte Menschen vergleichsweise bescheiden bin und nicht unbedingt darauf vertraue, dass sie sich ändern. Ich geh diesen Leuten dann wenn möglich aus dem Wege oder wenn es gar nicht anders geht, setze ich - in aussichtsreich erscheinenden Fällen - auch mal auf Konfrontation, das ändert zwar nicht unbedingt den Menschen in die gewünschte Richtung aber wenigstens weiß er dann, wo der Hammer hängt. Das kann ja auch schon eine Art Therapie sein, mithin also eine Veränderung von Verhalten, man könnte es daher auch als Verhaltenstherapie bezeichnen, wenn dies nicht schon eine Bezeichnung für eine abgenuddelte Krankenkassenleistung wäre, bei der die "Patienten" lernen müssen, sich nach den Vorgaben von "Manualen" zu verhalten.

 

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 5. Juli 2012 01:52

An: info@maennerberatung.de

Betreff: frage zum thema narzissmus

Mein Bekannter und Ich, sind seit kurzem in sowas wie einer offenen Beziehung. Habe versucht ihm alle Freiheiten zu geben, damit er sich größtmöglich respektiert fühlt.Ich weiß, dass er Probleme hat, ich habe das Schwarz in seiner Aura im Bereich, wo das Chakra des Selbstbewusstseins liegt gesehen. Außerdem sieht sein Blick oft so in-sich-gekehrt-unglücklich aus, als wäre sein Selbstwert in sich zusammengestürzt. Ich spüre auch seine innere Leere, Selbstzweifel und Zerrissenheit, sie schwappt quasi auf mich über, wenn nicht letztlich durch "inneren Energieaustausch" beim Sex. Meine positive Energie ist gefühltermaßen auch in ihn "transportiert" worden, ich denke durch mein Wesen und durch den Sex. ...

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 8. Juni 2011 14:21

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

mit großem Interesse habe ich bei meiner Internet Recherche Ihren Artikel über Narzissmus gelesen. Mein Problem: Vor einigen Jahren bin ich mit einem Mann zusammengekommen, der mir von Anfang an immer ein wenig exzentrisch vorkam. Nun ist das ja erst mal nichts Schlimmes. Im Grunde mag ich Menschen, die ein wenig aus dem Rahmen fallen. Schon bei den ersten Verabredungen fiel es schwer sich zu unterhalten, grundsätzlich war eher ich der kommunikative Part. Man hatte also immer den Eindruck, dass er sich nicht wirklich für irgendetwas interessiert, was die Person mit der er spricht angeht. Gleichzeitig war er aber immer sehr bestrebt möglichst detailliert und ausführlich über seinen Beruf, damit verbundene Anforderungen bzw. seine Tätigkeit oder die Kollegen zu sprechen. Wir sind dann doch irgendwie zusammen gekommen, allerdings blieb dieses Zusammensein anfänglich immer sehr unverbindlich, so wurde bspw. nach einer Verabredung nie drüber gesprochen, ob und wann man sich wieder trifft. Man bekam fast das Gefühl, es könnte auch das letzte Mal gewesen sein. Immer wenn ich bei mir dachte, man könne diese Beziehung nicht weiterführen, änderte sich das Verhalten ein wenig und man bekam neue "Häppchen", die einen doch dazu bewegten weiter zu gehen.

Wir sind allerdings nicht zusammen gezogen, wohnen jedoch nicht weit voneinander entfernt. Die anfängliche gemeinsame Freizeitgestaltung zog sich mehr oder minder auf gemeinsame DVD Abende am Wochenende zurück, wobei er dann bei mir übernachtete. Diese Übernachtungen gingen dann irgendwann zurück, so dass er innerhalb des letzten Jahres dann eigentlich gar nicht mehr bei mir blieb. Fernsehabende waren auch passé. Gemeinsame Aktivitäten bestanden grundsätzlich nur in Gartenarbeiten, Einkaufen im Baumarkt und ähnlichem oder dass er mal auf einen Kaffee vorbeikam. In den letzten Monaten entwickelte sich eine latent vorhandene Kritik an den Mitmenschen im Allgemeinen (alle machen immer alles nicht richtig und sind solche Nieten, egal ob Autofahrer, Kollegen, Vereinskollegen etc. ) zu einer permanenten "Kritik" an meiner Person, also egal was und wie ich mich auch bemühte, nichts war recht. Auch reagierte er schon immer auf jede Form von Kritik an seinen Verhaltensweisen absolut ungehalten und aufbrausend. Vor allem wenn sie von seinem Vater geäußert wurde und man nur daneben stand, wurde man sofort in die "Retourkutsche" mit einbezogen, abgekanzelt und fertig gemacht. Entschuldigungen im Nachhinein - Fehlanzeige - das Verhalten wurde als ok angesehen. Wenn ich ihn auf inadäquates Verhalten aufmerksam mache, dann folgt sofort die Retourkutsche in Form von, es sei ja bekannt, dass ich die Schuld immer anderen zuschieben würde genau wie auf meiner Arbeitsstelle, dabei weiß er nur rudimentär etwas über meine Arbeit, denn wenn ich etwas erzählen will heißt es, das würde ihn "einen Scheißdreck" interessieren.

Vor einiger Zeit hatte ich ... in der Familie, der mich sehr mitgenommen hat. Auf Rückhalt hatte ich hier vergebens gehofft. Mir wurde kurz das Ärmchen gestreichelt und mit der Aussage, er sei zeitlich unter Druck und hätte viel zu erledigen mit meinem Elend stehen gelassen.

Das ganze gipfelte nun schließlich vor einigen Wochen in einem Streit, bei dem ich ihn zur Rede stellen wollte und zu ihm nach Hause fuhr. Dort angekommen, wurde ich zwar eingelassen, dann aber in einer kalten abweisenden Art behandelt, dass mir auch mal der Hut hochging und ich ihn fragte, wie er sich das eigentlich alles weiter so vorstellt. Daraufhin wurden mir dann völlig haltlose und an den Haaren herbeigezogene Dinge vorgeworfen (und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich das subjektiv sehe. es ging um Sachen wie, am 20.08.2008 um 13.11 hast du ein Brett in der Sonne gestrichen, obwohl ich dir sagte, dass man das nicht macht und du hast es trotzdem dort gestrichen....)was ich machen oder nicht machen würde, ich sei unzuverlässig und opportun, aber gleichzeitig sei jeder Streit der in seinem Umfeld stattfinde durch mich begründet, das ganze gipfelte darin, dass er mir erklärte, er habe sich eigentlich schon seit einem Jahr zurückgezogen, dabei war am Tag vorher alles Friede und Freude und er wollte zwei Wochen zuvor noch eine Wohnung für mich kaufen. Er sei nicht schuld, wir BEIDE hätten das Ganze beendet. Daraufhin wurde ich dann (völlig verdutzt) in den Arm genommen, gedrückt und vor die Tür gesetzt, weil er noch so viel zu erledigen habe. Für mich gings dann erst mal drunter und drüber, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte.

Da wir aber immer noch einige Berührungspunkte haben ... treffen wir immer aufeinander. Am ersten Abend nach dem Streit, ist er mir aus dem Weg gegangen, aber dann kam er sogar aktiv auf mich zu, und meinte, wenn ich gerade warten würde, könnten wir die abendliche Runde gemeinsam drehen. Zu diesen Zeitpunkten tut er so, als sei absolut nichts gewesen, erzählt was er alles schönes gekauft hat, dass ich mal die Früchte im gemeinsamen Garten ernten müsse, dass WIR uns dann überlegen müssten, wo die neue Hecke hingepflanzt werden soll etc. redet und redet, soviel wie in den Jahren davor zusammen genommen. Und vor allem als sei nichts gewesen....Ich bin mir nun unsicher, wie ich mich verhalten soll? Kann es sein, dass er eine narzißtische Störung hat? Wie verhält man sich denn in so einem Fall?

Vielen Dank für Ihre Hilfe

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

eine "narzißtische Störung" ist die Erfindung von "gestörten" Psychiatern, Medizinern und Psychologen, die sich, weil sie sich selbst als "gestört" empfinden, ihr eigenes Thema der Menschheit überstülpen und diese in "gestört" und "nicht gestört" einsortieren, das finde ich dann schon ziemlich gestört, zumal diese "gestörten" Psychiatern, Medizinern und Psychologen mit ihrem Gedankenbrei auch noch viel Geld verdienen und andere Menschen, in die Pfanne hauen.

Was ist eine Störung. Sind spielende Kinder eine Störung? Wenn ja für wen?

Was ich für akzeptabel halte, von persönlichen Strukturen zu sprechen, so etwa von einer narzisstischen Struktur, die aber auch nicht absolut ist, sondern sich erst im Kontakt mit anderen Menschen entfaltet.

Kann gut sein, dass ich Ihrem Partner das Attribut einer "narzisstischen Struktur" zuschreiben würde. Doch was würde es ändern, außer dass ich nun für ein Gefühl von mir ein Label habe, das mir womöglich mehr inneren Halt gibt.

Doch was mach ich nun aus der Beziehung. Investiere ich oder lasse ich es sein? Dies ist nun oft ein intuitiver Vorgang im Form einer Kosten-Nutzen Rechnung. Der Nutzen muss immer überwiegend. Für eine masochistische Partnerin kann der Partner gar nicht narzisstisch genug sein, weil sie gerade daraus ihren Nutzen (Selbstbestrafung) zieht.

Ansonsten ist man aber schnell gefrustet und will die Sache hinter sich bringen.

Oder - letzte und womöglich beste Variante - man begibt sich mit dem "narzisstischen" Partner in einen Entwicklungsprozess, um zu einem zufriedenstellenden Kontakt zu kommen.

Laden Sie Ihren Partner dazu ein, vielleicht hat er Interesse sich im Austausch mit Ihnen auf diesen spannenden - nicht immer leichten Weg zu begeben.

 

Lieber Gruß

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 29. Mai 2011 19:43

An: info@maennerberatung.de

Betreff: destruktiver Narzissmus

 

Guten tag,

vor einen wochen habe ich einen netten mann kennengelernt.

vor einigen tagen sagte er mir ,er habe destruktiven narzissmus.

nun kommt hinzu ,dass er selber psychologe ist.

er sagte mir ,er habe es unter kontrolle, solle mir aber genau überlegen ,ob ich eine Bindung mit ihm eingehen will.

nun meine Frage : Was kommt im schlimmsten Fall auf mich zu und kann er als "Fachmann" dies wirklich im griff haben?

bin ziemlich überfordert damit.

 

danke im vorraus

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

ich kannte mal einen, der war Facharzt für Herzkrankheiten, bevor er dann an einem Herzinfarkt starb. Wie Sie an dem Beispiel sehen können, ist der Fachmann nicht davor gefeit, in seinem eigenen Fachgebiet selbst auf der Strecke zu bleiben.

Auch Verkehrspolizisten fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, auch Staatsanwälte begehen Straftaten, auch Priester vergreifen sich an den Kindern Gottes.

Der Mann den Sie kennengelernt haben, sucht nur nach einer billigen Ausrede, sich in der Paarbeziehung nicht zu verändern. Also die Schuld an Sie schieben zu können, wenn die Beziehung dann später scheitert. So wie damals Pontius Pilatus, ich wasche meine Hände in Unschuld, sich vom der Schuld am Tode Jesu vorab freisprechen wollte.

Dennoch können Sie es probieren, wenn Ihnen der Mann gefällt, denn es gibt nichts gutes, außer man tut es.

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 21. Mai 2011 16:38

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzisstisch-depresiver Sohn

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

vor drei Monaten hat mein Sohn, dem in der Zeit sehr schlecht ging, die Diagnose: narzisstisch-depressive Persönlichkeitsstörung bekommen. Als er Studium abgebrochen hat und sich mehr und mehr in sich zurückgezogen hat, hat er mir zugegeben, dass er gesundheitliche Probleme hat, die er nicht alleine schaffen kann. Es ging so weit, dass er sich nicht getraut hat den Arzt anzurufen um ein Termin zu bekommen, Er hat mir auch gesagt, dass er sich nicht traut Leute anzusprechen, da er Angst hat, ausgelacht zu werden und dass er körperliche Nähe der anderen nicht ertragen kann. Außerdem hatte er oft Kopf- und Brustschmerzen. Ich habe für ihn angerufen und nach 3 Gesprächen hat er Anweisung für eine Klinik bekommen wo die erwähnte Diagnose geschrieben wurde (hatte noch kein Termin für Klinikaufenthalt bekommen).

Seit dem habe ich sehr viel über Narzissten gelesen, sehe aber Ähnlichkeiten zwischen meinem Sohn und Narzissten nicht.

Er ist bescheidend, sehr begabt (trotzdem sehr unsicher), stellt sich nie in Vordergrund.

Ich muss noch erwähnen, dass wir vor 16 Jahre, als Kriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und nicht leicht hatten. In der Zeit war er 6 Jahre alt.

Ich bin sehr besorgt und kann nicht an etwas anders denken. Es tut so Weh.

Ich bedanke mich sehr im Voraus.

Besorgte Mutter

 

 

 

Hallo Frau ...,

ganz gleich wie man eine Diagnose stellt und wie man sie nennt, Ihr Sohn kann einiges tun, damit es ihm wieder besser geht.

Vielleicht nimmt er mal Kontakt auf mit einem guten Therapeuten in seiner Nähe. Gut möglich, dass er die nächsten Moante eine fachlich-kompetente Begleitung nutzt, um seine Balance zu finden.

Vielleicht schauen Sie sich hier mal um:

www.familientherapie.org

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Sonntag, 22. Mai 2011 00:33

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Narzisstisch-depresiver Sohn

 

Vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort,

er wartet jetzt auf den Termin und wir hoffen, dass es ihm danach besser gehen wird. Nur kann es sein, dass jemand narzisstisch ist, obwohl er sich nie in Vordergrund stellt, nie jemanden klein macht, nie über sich, als über jemanden besonderen spricht, nie über jemanden schlecht spricht? Es gibt viele Sachen auf die er stolz sein könnte, er erwähnt das nicht mal.

Deswegen, noch eine Frage: "kann so jemand narzisstisch sein"?

Könnte es sein, dass er "nur" depressiv ist?

Vielen lieben Dank noch mal.

 

 

 

Hallo Frau ...,

es gibt verschiedene Formen von Narzissmus.

Gut möglich, dass Ihr Sohn einen Narzissmus pflegt, der eher unauffällig ist.

Aber allem Anschein nach geht es ihm nicht sonderlich gut. Da ist es ja dann auch gut, wenn er sich Hilfe sucht, damit es ihm besser geht.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Montag, 25. April 2011 23:29

An: info@maennerberatung.de

Betreff: narzisstische freundschaft

 

Sehr geehrter herr thiel!

 

Ich habe vo ein paar wochen einen mann kennengelernt, der die diagnose narzisst/borderliner hat. jetzt haben wir uns zu ersten mal getroffen und er hat ganz offen und ehrlich darüber gesprochen, was mich gewundert hat.

ich bin nicht verliebt oder so, aber ich fand den abend interessant. ich fand seine offenheit symphatisch, und das er mich so akzeptiert hat wie ich bin. ich habe auch kein problem damit, wenn er mich beschimpfen würde und ich glaube auch zu wissen, das ich mich nicht manipulieren lassen würde. ich sehe die persönlichkeitsstörung und weiß, das ich das nicht persönlich nehmen muss.

meine frage; funktionieren "freundschaften" (ohne dass ich was erwarte, außer eine netten abend mit einem guten gespäch) zwischen "normalen" menschen und einem narzissten.

er hat nach unserer verabredung gesagt, dass ich entscheiden soll, ob ich nochmal lust habe mich mit ihm zu treffen und er verstehen könnte, wenn ich es nicht tue.

ich weiß sie können mir die entscheidung nicht abnehmen, aber vielleicht können mir sie ja irgendwie weiterhelfen.

vielen lieben dank

...

 

 

 

 

Hallo ...,

was hat das schon zu bedeuten, wenn jemand eine Diagnose "hat"? Außer, dass jemand anderes gerade einen Stempel mit diesem Namen bei der Hand hatte.

Freundschaften wie auch Partnerschaften "funktionieren" nicht, sondern sind Gestaltungsaufgaben. Wie immer im Leben gibt es dabei leichte, schwere und auch unlösbare Aufgaben, so wie etwas das "Königsberger Brückenproblem".

 

Das Königsberger Brückenproblem ist eine mathematische Fragestellung des frühen 18. Jahrhunderts, die anhand von sieben Brücken der Stadt Königsberg illustriert wurde. Das Problem bestand darin, zu klären, ob es einen Weg gibt, bei dem man alle sieben Brücken über den Pregel genau einmal überquert, und wenn ja, ob auch ein Rundweg möglich ist, bei dem man wieder zum Ausgangspunkt gelangt. Wie Leonhard Euler 1736 bewies, war ein solcher Weg bzw. „Eulerscher Weg“ in Königsberg nicht möglich, da zu allen vier Ufergebieten bzw. Inseln eine ungerade Zahl von Brücken führte.

http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsberger_Br%C3%BCckenproblem

 

 

Im Moment, so scheint es mir, ist ihrer beider Aufgabe leicht. Und da wäre es doch schade, wenn sie beide nicht bei dieser Aufgabe blieben.

Im übrigen kann der Mann den sie getroffen haben und interessant fanden, auch was tun, um sich von seiner Zuschreibung als Narzisst und Borderliner zu lösen, denn "Täglich grüßt das Murmeltier".

 

 

Lieber Gruß

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Sonntag, 6. März 2011 22:26

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Frage zu einem Narzissten

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich lebe mit meinem zukünftigen Exmann in Scheidung und wir haben einen Sohn von 10 Jahren. Nun manipuliert mein Ex den Jungen und kauft ihn mit Spielsachen und zieht an dem Kind ohne Ende. Sein Ziel ist es, den Jungen für immer für sich zu gewinnen, also weg von der Mama. Er hetzt das Kind auch gegen mich auf bringt ihn nicht zurück wie vorgegeben und demonstriert seine Macht und seine Dominanz. Der Junge ist, auch zu meinem Übel, von seinem Vater absolut überzeugt und begeistert.

Wie gehe ich mit diesem Narzissten um? Ist hier ein erbitterter Kampf das richtige (über Anwalt, Gericht, Jugendamt), immer dagegen halten oder ist nachgeben die klgere Wahl?

Narzissten soll man die Grenzen zeigen wurde mir gesagt, aber um welchen Preis? Meine Nerven schwächeln etwas bei einem Kampf der schon 4 Jahre in Trennung geht und viele Jahre in der Ehe war. Wie verhalte ich mich taktisch richtig - immer volle Breitseite oder welche Strategie ist erfolgreich.

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

eine Mutter

 

 

 

 

Hallo Frau ...,

offiziell ist alles ganz einfach. Das Familiengericht soll die Entscheidung treffen, die dem Wohl des Kindes am besten entspricht.

 

§ 1697a Kindeswohlprinzip

Soweit nichts anderes bestimmt ist, trifft das Gericht in Verfahren über die in diesem Titel geregelten Angelegenheiten diejenige Entscheidung, die unter Berücksichtigung der tatsächlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten sowie der berechtigten Interessen der Beteiligten dem Wohl des Kindes am besten entspricht.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1697a.html

 

 

 

Nun müssen Sie nur noch kompetente Fachkräfte am Familiengericht, etc. haben und schon ist alles in Butter, denn wenn es die gäbe, würden diese ja das richtige tun. Doch an Blumen fehlt`s im Revier, das Familiengericht nimmt geputzte Narzissten dafür, hätte Goethe gesagt.

Und so kommt man denn mitunter vom Regen in die Traufe, der Ex-Partner ein Narzisst und nun auch noch der Familienrichter. Das kann leicht ins Auge gehen, wie uns das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2003 am eigenen Beispiel vorgelebt hat. Man kann auch sagen, der Narzissmus steigt mit der Höhe der Dienstbezüge proportional an, da wundert man sich dann nicht über die Richterschaft am Bundesverfassungsgericht und anderen deutschen Gerichten, die nahe der Wolkendecke dahinschweben oder auf meterhohen Thronen residieren und auf ihre Untertanen herabschauen.

Doch zurück zu Ihrer Frage. Wenn der Vater den Sohn narzisstisch missbraucht, sollte dies im Interesse des Kindes natürlich nicht toleriert werden. Nur müssten Sie erst einmal jemanden Außenstehenden finden, der einen solchen vermuteten Missbrauch einigermaßen verlässlich feststellen kann.

Vielleicht schauen Sie mal hier:

 

www.familientherapie.org

 

Und werden dort fündig.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Montag, 7. März 2011 19:35

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Re: AW: Frage zu einem Narzissten

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe bereits mit 2 Psychologinen gesprochen, die mir die narzisstische Störung meines Ex bestätigt haben. Nur wie gehe ich mit dem Mann am besten um? Ist Nachgeben ein Fehler? Sollte ich ihm die Grenzen per Anwalt und Gericht zeigen lassen oder bringt das nur noch mehr Wut und Hass bei einem Narzissten? Aber wenn ich nachgebe (wie z.B. bei der Kommunionfeier, er feiert den Tag mit dem Jungen und ich habe ihn erst ab 17:30 Uhr) bekommt der Narzisst dann nicht Oberwasser und wird immer schlimmer? Das meine ich - wie kommt man am besten mit Sojemandem klar ohne zu verzweifeln.

Viele Grüße

 

 

 

 

Hallo Frau ...,

mit einem ausgewachsenen Narzissten machen Sie es immer falsch, egal wie Sie es anstellen, dieser wird es immer vor dem Hintergrund seines Bedürfnisses nach kritikfreier Bestätigung interpretieren.

Wenn Sie da also probieren "recht zu haben", dann ergibt das ein sogenanntes "Spiel ohne Ende", da Ihr Gegenüber ja zeigen muss, dass Sie nicht recht haben, worauf hin Sie wieder zeigen müssen, dass Sie doch "recht haben". Und so ginge das dann in alle Ewigkeit.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 9. Januar 2011 13:54

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzisst - für Herrn Thiel

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

beim Recherchieren bin ich auf Ihre Seite gekommen und habe ein dringende Frage, die auf der Seele brennt.

Muss dafür aber erst etwas ausholen:

Ich habe mich vor 8 Wochen von meinem Freund getrennt, da dieser ein Narzisst mit Stern ist. Er ist Drittgeborener und hatte in seiner Kindheit keine Aufmerksamkeit bekommen. Er ist von den drei Geschwistern jetzt der einzige Sohn, der sich JETZT um seine Mutter kümmert. So sehr, dass er sie dauernd in unsere Beziehung einflechten wollte. Sie ist eher unherzlich, kühl, rational. Aber sie war nicht das Hauptproblem, sondern er.

Er ist auf ganzer Linie egoistisch, oberflächlich und das Schlimmste: Komplett emphatielos.

Zwischen dem, was er sagt und tut, liegt eine große Differenz. für meine Begriffe ist das schon schizoides Verhalten. Total. Will er Nähe, dann stößt er mich weg, wenn ich weg war, braucht er die Nähe. Die Beziehung glich einem Minenfeld. Ich musste immer aufpassen, was ich tue, was ich sage.

Leider hat er auch noch eine NLP-Ausbildung gemacht. Damit hat er jetzt noch ein Werkzeug mehr, um evtl. Menschen zu beeinflussen und zu manipulieren, was er bei mir versucht hat. Bei Freunden, Familie, Angehörige ist er der nette und freundliche und aufgeschlossene Mensch. Aber bei näherem Hinsehen wirkt es aufgesetzt. Er trägt dauernd eine Maske und gibt sich für etwas aus, dass er gar nicht ist. Er findet sich wahnsinnig toll. Sieht gut aus, ist groß und hat aber oft den Bezug zur Realität verloren.

...

Erst kommt seine Arbeit, dann seine Freunde – die er sehr sehr oft – bis zu 3 mal die Woche – BRAUCHT, dann kommt lang nix und dann war ich dran. Er hat mich vor Freunden verspottet, war aufbrausend bei Kritik – die übrigens nicht unberechtigt war und ich auch wirklich schonend beibrachte - , und er meldete sich wann er wollte.

Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Die ersten 4 Monate waren toll, danach zeichneten sich die ersten Züge der oben genannten Dinge ab. Nach 9 Monaten war Schluß.

Erwähnenswert sei noch, dass er ...

Er treibt auch Raubbau am Körper, nimmt viel Koffein zu sich (trinkt mehrere Humpen Kaffee und Espresso, nimmt dabei auch noch ... ). Auch Alkohol verträgt er recht gut, das heißt, dass er auch viel trinken kann. ...

MEINE FRAGE, damit ich dieses Thema abschließen kann.

Narzissmus tritt nur in Beziehungsform auf, das heißt, wie schon erwähnt, fällt das seinem Umfeld nicht auf. Nur die Partnerin ist mit dem Narzissmus konfrontiert.

Soll man ihm sagen, dass er ein Narzisst ist? Wenn ja, wie? Wenn nein, kann ich das ad acta legen.

Vielen Dank jetzt schon für Ihre Zeit und Antwort.

Herzlichst, ...

 

 

 

 

Hallo ...,

wozu soll das gut sein, wenn Sie ihm sagen, dass er ein Narzisst sei oder auch ist? Davon ändert sich doch nichts.

So wie Sie Ihren Freund schildern, scheint er eher veränderungsresistent zu sein. Dafür spricht auch die NLP-Ausbildung, die ja weniger ein Werkzeug zur Selbstveränderung, als ein Werkzeug zur Fremdveränderung ist. Dabei will ich nicht generell was gegen NLP sagen, ein einigermaßen gesunder Mensch wird das gut anwenden können, so wie ja auch gute Handwerker mit einer Kreissäge gut arbeiten können, während schlechte Handwerker allen Menschen und sich selber erst mal damit die Finger abtrennen.

 

Ohne den Willen Ihres Freundes zur Veränderung und zum sich miteinander entwickeln wird es wohl nichts dauerhaftes und gutes werden. Vielleicht sagen Sie ihm, was Sie sich von und mit ihm wünschen und fragen Ihn, was er will und wie dies gelingen kann.

Wenn dann nur flotte Sprüche kommen, können Sie die Sache sicherlich zu den Akten legen, um sich nicht selbst zu ruinieren.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 13. Januar 2011 10:30

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Re: AW: Narzisst - für Herrn Thiel

 

Vielen Dank lieber Herr Thiel. Dankeschön.

Nun, dann kann ich dieses Kapital entgültig und beruhigt abschließen, denn Sie haben vollkommen Recht. Es ändert sich nichts! Eher im Gegenteil. Seine Ansichten manifestieren sich von Jahr zu Jahr.

Gemeinsames Weiterentwickeln ist für ihn ein Fremdwort, Erklärungsversuche stoßen auf Granit und ziemliche taube Ohren.

Vielen Dank nochmal und Ihnen ein schönes Wochenende...

Viele Grüße aus dem abgesoffenen ... (Hochwasser - uns steht das Wasser bis zum Hals).

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

das schöne am Hochwasser ist, es geht irgendwann wieder, ohne dass man etwas zu tun braucht, zurück.

Mit dem Narzissmus ist es leider oft nicht so.

Die Narzissten pflegen ihren Narzissmus ohne Ende, weil es immer wieder Leute gibt, die ihren Narzissmus bedienen. Warum sollten sie sich dann also verändern. 

Von daher ist es sicher richtig, wenn wohl auch nicht schmerzlos, wenn Sie sich von diesem Mann zurückziehen und es anderen Frauen überlassen, sich an ihm die Zähne auszubeißen.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: .
Gesendet: Sonntag, 30. Januar 2011 16:57
An: info@maennerberatung.de
Betreff: Narzisst

 

Sehr geehrter Herr Thiel, wenn ich das alles hier lese glaube ich das auch ich einen Narzissten seit 7 Jahren habe. Er lügt, betrügt, überheblich, arrogant, hat keine Achtung vor anderen Menschen, demütigt, ist falsch, hat kein Mitgefühl, wertet (nicht nur) mich ab, ist Depressive ca alle 5 Monate, neidisch, rücksichtslos, er ist immer das Opfer, macht mir vorhaltungen das ich mich nicht um Ihn bemühe u.v. mehr. Zur Rettung meines eigem Ich´s hab ich mir meine eigene Wohnung genommen. Aber jetzt meine Fragen: Wissen diese Menschen eigentlich wie weh sie Ihren Partner tun? Haben diese Individien ein Gewissen? Danke für Ihre Antwort

 

 

 

Liebe Frau ...,  

auch Narzissten haben ein Gewissen, sind aber wie Alkoholiker nicht in der Lage oder nicht bereit, ihre narzisstische Grundeinstellung zu verändern.

 

 

Gleichwohl können sich auch Narzissten nachhaltig verändern, so wie sich jeder Mensch nachhaltig verändern kann, wenn er oder sie ausreichend motiviert ist.  

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Peter Thiel  

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Sonntag, 26. September 2010 20:35

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Anfrage

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

 

schön, dass es eine solche Beratungsmöglichkeit gibt, vielen Dank dafür!

 

Ich habe mich vor ca. vier Monaten in einen sehr dynamischen Mann verliebt, der beruflich äußerst erfolgreich und als Geschäftsmann stadtbekannt ist, jede Menge um die Ohren hat und eigentlich als Workaholic zu bezeichnen ist. Unsere Begegnung glich der Erkenntnis einer Seelenverwandtschaft, himmelhochjauchzend, und er behauptete, endlich im Leben angekommen zu sein und nun seine Erfüllung gefunden zu haben. So verliefen die ersten Wochen mit tausenden von Schmeicheleien und Liebesbekundungen – ich sei ob meiner Wärme, Schönheit, Sensibilität, Intelligenz usw. einfach die Frau, die er über alles lieben würde – überhaupt sei er das erste Mal im Leben verliebt, alle anderen habe er gleich wieder vergessen und seine Frau wohl nur wegen der Kinder oder wegen finanzieller oder materieller Werte geheiratet….

 

Es gab und gibt zwischen uns ein großes Problem: Er hat nie Zeit, allerhöchstens mal auf eine halbe Stunde, in der natürlich keine Nähe entstehen kann (die ihm aber angeblich so wichtig ist), und so ist noch nie ein Intimkontakt zustande gekommen, denn es heißt dann immer: „Schatz, wir müssen aufhören, ich muss los…“ Er ist noch verheiratet, lebt mit seiner Frau und den beiden 14 und 9jährigen Kindern zusammen, hat aber mit ihr angeblich kein Verhältnis mehr, viel Streit und Ärger und ein sog. „Gentlemen Agreement“, habe sie oft betrogen, aber auch aus solchen Begegnungen sei nie Liebe hervorgegangen. Ich allerdings sei ihm äußerst wichtig, er wolle „alles“ von mir, aber erst, wenn er seine vielen Probleme beruflicher und sonstige Art gelöst hätte. Er liebe mich und ich gehöre ihm! An Scheidung denkt er allerdings nicht, da er befürchtet, seine Frau könne ihm die Kinder entwenden ... .

Immer wieder kommt es zu versuchten Verabredungen zwischen uns, denn er leide wahnsinnig unter der Sehnsucht nach mir und vermisse mich immer, aber sie werden meist allesamt abgesagt, verschoben oder einfach vergessen. Wir telefonieren, schreiben sms, und von meiner Seite kommt halt auch Unzufriedenheit mit der Situation und Verärgerung über solches Verhalten. Das wiederum „verletzt“ ihn dann ungewöhnlich hart, dass er für einige Tage Funkstille hält. Bezeichnend ist, dass er meinen „Problemen“ keine Aufmerksamkeit widmet, sie entweder aus Zeitgründen nicht anhört oder sich einfach nicht darum kümmert, obwohl er es zuvor versprochen hat…. Ich könnte da noch einiges hinzufügen, aber das Bild wird dadurch nicht anders. Wenn ich andeute, die Beziehung zu beenden, klingt von der anderen Seite wieder Verärgerung, großes Leid und die Beschuldigung, ich schreibe verletzende sms, weil nicht alles so liefe, wie ich es mir vorstelle….

In der Tat hat er natürlich auch eine andere und sehr liebebedürftige und auch liebevolle Seele und ist von so vielen Eigenschaften her ein ganz toller Mann – darin habe ich mich verliebt. Aber mit solch einem Verhalten möchte ich nicht leben und ziehe mich zurück – auch wenn es mir sehr weh tut.

 

Ich wüsste gerne, ob eine solche Persönlichkeit zu den narzisstisch gestörten Persönlichkeiten gehört, und ob diese auch ein gestörtes Sexualverhalten haben können, beispielsweise, dass sie im Zuge ihrer Neigung zur Sucht (Workerholic, 60 Zigaretten, 30 Tassen Kaffee, seit fünf Jahren zum Glück ohne Alkohol) einfach impotent werden (er ist 47, hatte aber bereits ein ... problem und eine damit im Zusammenhang stehende schwere ...-OP) und ob es für solche Menschen Hoffnung gibt, vorausgesetzt, sie wollen sich helfen lassen. Wie gesagt, im Grunde ist er ein wirklich wertvoller Mensch, hat enorm viel erreicht, gibt wahnsinnig viel Kraft in Beruf und Projekte und bekommt im Grunde nichts heraus – er nimmt auch nichts, allerdings den Ruhm, das Ansehen und das Gebraucht-werden, was ihn dann wieder nervt…

 

Über eine Antwort würde ich mich freuen und bedanke mich im Voraus!

 

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

Hallo Frau ... ,

ich würde nicht von "narzisstisch gestörter Persönlichkeit" reden, aber sicher nennt der Mann, in den Sie sich verliebt haben, eine gehörige Portion Narzissmus sein eigen.

Narzissmus ist aber in meiner Wirklichkeitskonstruktion ebenso wenig eine Krankheit wie Phlegmatismus oder Manie, aber zweifelsohne im Einzelfall schwer zu ertragen. Allerdings sind viele Politiker/innen auch schwer zu ertragen, vom Honecker will ich da gar nicht reden, dennoch würde ich nicht meinen, diese wären krank.

 

Aber in ihrer beider Fall scheint mir weniger der Narzissmuss das eigentliche Problem zu sein, das einer guten Beziehung im Wege steht, sondern eher die Angst des von Ihnen geliebten Mannes vor Nähe, und sein Unvermögen mal Pause zu machen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen.

Die Gründe dafür würde man in einer Therapie schnell rausbekommen können, doch damit wäre es nicht getan, es käme vielmehr darauf an, das Verhalten zu ändern.

Doch warum sollte der von Ihnen geliebte Mann das tun? Es ging doch all die Jahre so la la und es kann doch auch so weitergehen, bis eines Tages der Körper kollabiert oder wie es Udo Lindenberg einmal gesungen hat: Bis der Arsch im Sarge liegt.

Männer wie der von Ihnen geliebte, sind mit Sicherheit nur durch schwere Erschütterungen und Katastrophen von Ihrer vorgezeichneten Bahn abzubringen, aber auch das ist nicht garantiert. So gibt es Hyperaktive, die nach einem schweren Unfall mit einem Rennrad querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzen und als nächstes nichts besseres zu tun haben, als an der Paralympics teilzunehmen.

Das Beharren auf der Fortführung alter Lebensmuster ist mitunter schwer autoaggressiv, bis hin zum Tod, wie es Bertolt Brecht halb ärgerlich, halb resignierend in dem Gedicht "Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus" beschrieben hat.

 

 

Neulich sah ich ein Haus. Es brannte. Am Dache

Leckte die Flamme. Ich ging hinein und bemerkte

Daß noch Menschen drin waren. Ich trat in die Tür

und rief ihnen zu, daß Feuer im Dach sei, sie also

auffordernd schnell hinauszugehen. Aber die Leute

Schienen nicht eilig. Einer fragte mich

Während ihm schon die Hitze die Braue versengte

Wie es draußen denn sei, ob es auch nicht regne,

Ob nicht Wind gehe, ob da ein anderes Haus sei

Und so noch einiges. Ohne zu antworten,

Ging ich wieder hinaus. Diese, dachte ich,

Müssen verbrennen, bevor sie aufhören zu fragen.

Wirklich, Freunde, wem der Boden noch nicht

So heiß ist, daß er ihn lieber mit jedem andern

Vertauschte, als daß er dabliebe,

Dem habe ich nichts zu sagen. ...

 

 

 

Korrekterweise muss man sagen, dass auch Brecht ein Workaholic und Getriebener war, wie er selbstreflektierend eingeräumt hat:

 



Ich sitze am Straßenrand

Der Fahrer wechselt das Rad.

Ich bin nicht gerne, wo ich herkomme.

Ich bin nicht gerne, wo ich hinfahre.

Warum sehe ich den Radwechsel 

Mit Ungeduld? 


Bertolt Brecht

 

 

 

Kein Wunder, dass es Brecht mit 57 Jahren dahingerafft hat, kein Mensch hält ein solches Tempo auf Dauer durch.

 

Was bleibt da noch zu sagen? Vielleicht mit Udo & Jenny Jürgens - Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden 1984

http://www.youtube.com/watch?v=zytpHl7Q5cA

 

 

 

Halten Sie nicht fest, was nicht festzuhalten ist und halten Sie fest, was gehalten werden will.

Oder wie es auch heißt:

 

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

 

 

Lieber Gruß

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Freitag, 1. Oktober 2010 10:48

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Anfrage

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort - das Näheproblem trifft den Kern. Den ersten Zusammenbruch hatte er Anfang des Jahres: Fettleber, Darmstörungen, OP an Magen und Darm... aber er macht weiter - autoaggressiv, 60 Zigaretten, 30 Tassen Kaffee, Tabletten gegen Schmerzen und Sodbrennen.... Eigentlich bedauernswert.

Ihre Gleichnisse tun gut, auch die Haltung, nicht festzuhalten an jemandem, der nicht festgehalten werden will... So bleibt zu ergründen, warum ich glaube, mit Liebe heilen zu können - was sicher geht, aber vor dem Können kommt das Wollen - von beiden Seiten.

Vielen Dank noch einmal und herzliche Grüße

...

 

 

Hallo Frau ... ,

vor der Liebe kommt oft die Wut oder der Hass. Dies muss man als Gegenüber dann auch aushalten können.

Erst wenn Wut oder Hass sich zeigen dürfen, kann die Liebe in ihrem reinen Gewand erscheinen. Gut möglich, dass dies den Rahmen ihrer Beziehungen sprengen würde. Von daher könnte man auch verstehen, wenn sich Ihr Gegenüber einer solchen existenziellen Begegnung nicht stellen will. Vielleicht auch aus der nicht ganz unbegründeten Angst, dass es dann zu einer nicht mehr zu regulierenden Eskalation der Gefühle käme

 

Von daher, anschauen was ist, verändern, was zu verändern ist und akzeptieren, was sich einer Veränderung hartnäckig widersetzt. Retten müssen Sie niemanden gegen dessen Willen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Donnerstag, 7. Oktober 2010 19:21

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Anfrage

 

Hallo Herr Thiel,

danke, Sie haben ein großes Feingefühl und können zwischen den Zeilen lesen. Nein, retten muss ich niemanden, ich will aber mich retten, falls das nötig ist, da ich nicht die Therapeutin oder die Mutter Courage spielen möchte. Dennoch, der Mann mit seinen Ängsten vor Nähe, mit seinen Verletzlichkeiten und seinen teilweise manischen und teilweise auch depressiven Phasen hat in seinen guten Zeiten genau das, was mich anspricht. So werde ich sehen, wie ich Ihren letzten Abschnitt realisieren kann - immerhin akzeptiert er meine Wut über seine Art oft genug. Wir werden sehen.

Tausend Dank für Ihre Einlassung - es tut sehr gut, und Sie verstehen Ihr Handwerk! Beste Grüße! 

...

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

 

Danke für das Kompliment.

 

Beste Grüße

 

Peter Thiel

 

 

 

 

Am 11.11.2011 um 18:31 schrieb "maennerberatung" <info@maennerberatung.de>:

 

Hallo Frau ...,

sicher hat sich inzwischen schon einiges zum Guten verändert.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

-----Original Message-----

From: ...

Sent: Friday, November 11, 2011 11:49 PM

To: <info@maennerberatung.de>

Subject: Re: Anfrage

 

Hallo Herr Thiel,

Sie müssen ein außergewöhnlicher Mensch sein, dass Sie nach langer Zeit noch einmal eine Nachricht schicken.

Und in der Tat war und ist das Thema vom letzten Jahr auch in diesem Jahr Thema. Ich habe Ihre Ausführungen vom letzten Jahr sehr genossen - Sie haben sich wirklich sehr bemüht, mir, einer Fremden, eine männlich / menschliche Art näher zu bringen, und das Loslassen, was nicht zu halten war, schien mir auch die einzige Möglichkeit.

Ihre Zeilen hatten mich beeindruckt, ja berührt, und jetzt, da ich Sie wieder lese, fällt der Groschen erneut. Wir hatten zu Sommerbeginn ein Revival miteinander, der von mir so geliebte Mann und ich. Doch verlief es genauso -er und es hat sich nicht(s) geändert. Aber auch ich hatte noch einmal die Hoffnung.....doch das Loslassen fällt nun leichter. Die Liebe ist da, auf beiden Seiten, sie ist Energie, die nicht vergeht. Aber das Ertragen fällt schwer - die Nähe, die mir nicht reicht, scheint ihm schon zu viel...

Nun, es ist, wie es ist, scheint miteinander schwierig, ohne einander aber auch - ebenfalls viel besungen und beschrieben. Schaun wir, wie oft vor allem ich das noch brauche, bevor es mir gelingt, mein Muster zu löschen....

Herzlichst

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

mitunter ist es mein 7. Sinn, noch mal nachzufragen.

Vielleicht müssen Sie Ihr Muster gar nicht löschen, sondern sich nur damit versöhnen?

 

 

Beste Grüße

 

 

Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 5. August 2010 20:01

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Kompliment

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

auf der Suche nach Antworten bin ich auf Ihre Homepage gestoßen und muss sagen, sie gefällt ausgesprochen gut! Ich bewundere Ihren Scharfsinn und die Art, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Im ersten Moment war ich zwar etwas „schockiert“ ob Ihrer schonungslosen Offenheit, mit der Sie die Anfragen der ohnehin schon verzweifelten Ratsuchenden beantworten. Jetzt sehe ich aber, dass Sie nicht etwa aus Mangel an Empathie so agieren wie sie agieren, sondern – im Gegenteil – dem Ratsuchenden die Sicht für die Realität und das Wesentliche zu öffnen versuchen. Das nenne ich Ehrlichkeit, ohne die meines Erachtens Empathie überhaupt nicht möglich ist, sondern bestenfalls Mitleid. Aber wie auch immer: Ich wünschte, ich hätte Ihren klaren Blick gehabt, als ich diesen Narzissten kennengelernt habe. Mir wäre einiges erspart geblieben, obwohl ich in dieser Zeit auch viel über mich selbst gelernt habe. Da ich nicht das „willige Opfer“ bin, dass einem solchen Menschen die nötige Plattform bieten kann, hat er den Kontakt zu mir abgebrochen. Mich beschäftigt nur immer noch eine Frage: Kann ich ihm wirklich nicht „helfen“? Ich weiß von ihm selbst und spüre auch, dass er bereit ist, an sich zu arbeiten. Leider ist er meistens aber unfähig, seine „zur Besserung“ getroffenen Entscheidungen auch umzusetzen.

 

Mit besten Grüßen,

...

 

 

 

Hallo Frau ... ,

Danke für das Kompliment.

Natürlich können Sie Ihrem Freund helfen. Aber nicht im dem Sie seine Spielchen und Muster so oder so mitmachen.

Ihr Freund ist sicher nicht unfähig, sondern unwillig seine „zur Besserung“ getroffenen Entscheidungen auch umzusetzen. Das ist Teil des Spiels.

Der Spieler will sich nicht festlegen, denn mit Verbindlichkeit hat er so seine Probleme. Das mag Tausend Gründe haben, Herkunftsfamilie, Traumata, etc. pp. entbindet aber nicht von der Aufgabe einen Schritt weiterzugehen, um einen Schritt weiterzukommen.

 

Vielleicht schenken Sie ihm mal den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier".

In diesem Sinne.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 6. Juli 2010 13:15

An: info@maennerberatung.de

Betreff:

 

 

Hallo liebes Team,

ich habe nur eine kurze Frage? Ich bin eine Frau und falle ständig auf diese Muttersöhnchen bzw. narzisstischen Männer rein - ich ziehe Sie magisch an. Danach werde ich zum Opfer, denn Sie können mir keine Liebe geben, ich werde unzufrieden und trenne mich. Kaum ist der eine weg, kommt der nächste. Sind 90% aller Männer Muttersöhne oder liegt das an mir bzw. was kann ich dagegen tun nicht wieder in diese Situation zu kommen sondern eine "gesunde" Beziehung mit geben und nehmen führen zu können? Würde mich um Rückmeldung freuen, Danke ...

 

 

 

 

Hallo ...,

wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. So ist das auch mit Muttersöhnen und ihrem weiblichen Pendant, der Komplementärnarzisstin.

Zum Glück brauchen Sie das nicht in alle Ewigkeit weiterzuführen, sondern können Ihr Muster erkennen, mit dem Sie den Muttersohn im Mann erwecken.

 

Muster erkannt, Gefahr noch nicht gebannt. Denn nun muss der zweite Schritt erfolgen, die Veränderung des eigenen Handlungsmusters. Dieser zweite Schritt ist wesentlich schwieriger als der erste, aber nicht unmöglich.

Gutes Gelingen auf diesem Weg

 

Peter Thiel

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 15. Juni 2010 18:43

An: info@maennerberatung.de

Betreff: ps. Noch ein Nachtrag

 

Lieber Herr Thiel,

noch ein Nachtrag zu einem ihrer vorangegangenen Antworten auf Ihrer Website. Hiermit geben Sie "uns Narzissten" das Todesurteil, indem sie sagen, dass man sich nicht aendern kann....

Wir haben doch auch ein Beduerfnis danach, ein gutes soziales Umfeld zu haben und eine Beziehung in der Naehe zu erfahren (ohne immer in die Distanz gehen zu muessen und diese quaelende Enge zu spueren).

Hier der Auszug aus Ihrer Antwort. Lohnt sich Therapie fuer uns ueberhaupt? Sie sagen nein! Was sollten wir Ihrer Meinung dann tun?

 

Sie fragen: "Meine Fragen an Sie: Heilt ein Narziss jemals?"

Sie kennen sicher die Kiefern, die direkt hinter den Dünen an der Ostsee stehen. Durch den jahrlangen vom Meer kommenden recht starken Wind haben diese sich ganz anders, als die Kiefern weiter im Hinterland entwickelt. Die Krone der am Meer stehenden Kiefer hat sich meerabgewandt entwickelt, der vom Meer kommende Wind hat gewissermaßen das Antlitz der Kiefer geprägt. Ganz neben bei bietet die meerabgewandte Krone dem Wind die wenigste Angriffsfläche. Es kann sein, dass andere Kiefern, die sich nicht vom Wind formen lassen wollten, bei einem Herbststurm entwurzelt wurden.

Kann man die an das Leben hinter der Düne gut angepasste Kiefer heilen? Kann man erreichen, dass die Krone sich aus ihrer Neigung aufrichtet und in die Höhe bewegt? Ich glaube nicht. Von daher ist die Idee und der Begriff der Psychotherapie also der Heilung der Psyche, irreführend und anmaßend. Doch leider hat sich der Begriff im gesellschaftlichen Bewusstsein so stark etabliert, dass die Leute glauben, sie könnten bei einem "Psychotherapeuten" geheilt werden - d.h. die Leute glauben, es könnte sich ein Zustand ideal gedachter psychischer Gesundheit einstellen, wenn man nur ausreichend lange, intensiv und wirksam "therapiert". Das ist aber ein übler Schmarren - geschürt auch vom medizinisch-industriellen Komplex mit seinen Eigeninteressen. Der Glaube weckt Illusionen, die notwendigerweise vom Leben enttäuscht werden müssen. Jede/r, der eine jahrelange Psychoanalyse auf sich genommen hat, die die anderen Beitragszahler Zehntausende von Euros kostet, kann sich in dem Glauben wiegen, nur noch ein Jahr auf der Couch und dann bin ich geheilt und es wird mir gut gehen. Die Desillusionierung kommt schneller als man denkt.

Zutreffend erscheint mir, dass wir immer mal mehr und mal weniger Möglichkeiten haben, in der einen oder anderen Form unser Leben zu verändern, so dass wir zufriedener und glücklicher leben.

Geduld brauchen Sie da sicher einige und auch die Fähigkeit bei Bedarf eine geeignete Distanz zu Ihrem Partner einnehmen zu können. Wenn er gerade wieder auf seinem narzisstischen Pfad ist, versuchen Sie ihm nicht zu helfen, sondern kümmern sich besser um sich selbst, treffen sich mit einer guten Freundin oder erledigen Ihre Steuererklärung, die schon überfällig ist

 

 

 

 

Hallo Frau ..., 

Um Gottes willen ich würde niemals Todesurteile aussprechen, im Gegenteil, ich stelle Lebensurteile aus.

Man kann sich immer ändern, aber man kann nie zu dem zurück, der man einmal war. In so fern ist auch keine Heilung möglich. 

Man kann sich aber durchaus in die Richtung bewegen, von der man meint, dass dort das Glück und die Lebensfreude beginnt.

 

Wegweisendes Lied "Entdecke Dich neu" anbei.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Freitag, 1. Mai 2009 08:39

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

 

Ich habe mich vor einem Jahr sehr in einen Narzissten verliebt. Als es ihm zu eng wurde hat er mich sehr stark zurückgewiesen durch verbale Beleidigungen und Demütigungen. Ich habe dadurch ein wenig zu mir selbst zurückgefunden, mich mehr zurückgezogen und ihm auch gesagt, daß ich ihn nicht mehr liebe. Habe ihm auch ein Abschiedsmail geschickt, worauf er sofort telefonisch reagiert hat und gefragt hat, was das soll. Jetzt sucht er häufig den Kontakt über seine Kinder, die ich sehr liebe. Aber er kränkt mich immer wieder. Erst gestern hat er mir von seiner großen Liebe erzählt, mit der er aber auch Probleme wegen ihrer Forderung nach einer Ehe hat. Merkwürdigerweise erwähnt er bei jedem Treffen, daß ich ja nun nicht mehr in ihn verliebt sei. Warum? Er wollte es ja so, oder nicht? Was will der Mann von mir? Was glauben Sie?

 

Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus,

 

...

 

 

 

Hallo Frau ... ,

der Mann will, dass Sie ihn bedingungslos lieben. Das können Sie natürlich nicht, wie das überhaupt niemand machen kann.

Das Problem des Narzissten, wenn es denn einen solchen in Reinkultur gibt, ist, dass er mit Kränkungen und Zurückweisungen, die nun mal zum Leben dazu gehören, nicht konstruktiv umgehen kann oder will.

Aber das Problem des Narzissten sollte nun nicht ihr Problem sein, was es aber anscheinend ist, da sie ja mit ihm - warum auch immer - im Kontakt bleiben. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.

Gleichwohl kann jeder der es möchte an seiner Charakterstruktur arbeiten und diese auch verändern. Man darf nur nicht glauben, der andere würde sich schon verändern, wenn man nur eindringlich genug auf ihn einwirkt.

Womöglich ist es aber Ihre Aufgabe im Kontakt mit einem Narzissten die eigenen Lebensthemen zu bearbeiten und so könnten Sie dies auch als eine Chance zur Emanzipation und eigenen Entwicklung sehen.

In so fern kann man es mit Brecht als einen Glücksfall betrachten, dass Sie gerade auf diesen Mann gestoßen sind, der Ihnen Gelegenheit gibt, in der persönlichen Auseinandersetzung zu wachsen.

 

 

 

Aber rühmen wir nicht nur den Weisen,

Dessen Name auf dem Büchlein prangt!

Denn man muß dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.

Darum sei der Zöllner auch bedankt:

Er hat sie ihm abverlangt.

 

Bertolt Brecht

Legende von der Entstehung des Buches Taoteking

 

 

Beste Grüße

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Freitag, 15. Mai 2009 09:30

An: info@maennerberatung.de

Betreff: AW: Narzissmus

 

Lieber Herr Thiel!

Ich danke Ihnen sehr für Ihre ausführliche Antwort. Ihre Erklärung ist überraschend für mich. Ich halte immer noch Kontakt mit dem Mann, weil er für mich so faszinierend ist, obwohl ich sehr darunter leide, da er sehr viele Frauen anzieht und das auch sehr genießt.

Ja, Sie haben vermutlich recht, ich kann etwas über mich durch ihn lernen, z. B. ist mein Altes Thema Zurückweisung/Kränkung wieder zentral geworden. Er hat mich als Frau heftig zurückgewiesen, obwohl er soviel intime Beziehungen hat, aber ich kenne mittlerweile den Grund. Wir gehören beide einer religiösen Gruppe an, die sehr Wert darauf legt, dass alles moralisch korrekt zugeht. Der Mann ist verheiratet und er legt sehr Wert auf seine guten Ruf. Die Frauengeschichten sucht er geheim zu halten. Daher hat er es sich mit mir verboten. Das Thema Sexualität ist auch ungelöst bei mir. Durch den Mann habe ich das begriffen und weiß jetzt, dass ich es bei mir ernst nehmen soll. Leider aber nicht mit ihm. Darunter leide ich immer wieder sehr. Aber so was kann man nicht erzwingen, nicht wahr?

Danke für das Brecht-Zitat! Ich lese gerade im Taoteking und habe mir schon vorgenommen, das Werk von Brecht dazu anzuschauen. Lustig, diese "Zufälle".

Alles Gute!

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

erzwingen kann man einiges, wie man daran sieht, dass es Gerichte und Staatsanwaltschaften gibt, die ja häufig nur deshalb wirksam sind, weil sie bei Bedarf auch das Element des Zwanges benutzen.

In der Liebe ist das sicher etwas schwieriger, wenn nicht sogar kontraproduktiv. So hat der ganze Zwang in der DDR, die ja auch eine Utopie der Liebe war, dieser Utopie letztlich sicher mehr geschadet als genutzt.

 

Johannes R. Becher

1. Auferstanden aus Ruinen

Und der Zukunft zugewandt,

Laß uns dir zum Guten dienen,

Deutschland, einig Vaterland.

Alte Not gilt es zu zwingen,

Und wir zwingen sie vereint,

Denn es muß uns doch gelingen,

Daß die Sonne schön wie nie

|: Über Deutschland scheint. :|

 

Nationalhymne der DDR

Melodie - Melodie - Hanns Eisler, 1898-1962

 

 

 

Dem militanten Entwurf von Becher stand der Entwurf einer Nationalhymne des feinsinnigeren Brecht gegenüber.

 

Kinderhymne

Anmut sparet nicht noch Mühe,

Leidenschaft nicht noch Verstand,

daß ein gutes Deutschland blühe

wie ein andres gutes Land.

Daß die Völker nicht erbleichen

wie vor einer Räuberin,

sondern ihre Hände reichen

uns wie andern Völkern hin.

Und nicht über und nicht unter

andern Völkern woll'n wir sein

von der See bis zu den Alpen,

von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern,

lieben und beschirmen wir's.

Und das liebste mag's uns scheinen

so wie andern Völkern ihr's.

 

Bertold Brecht

 

 

Die sich konstituierende "Partei- und Staatsführung der DDR" entschied sich für die militante Fassung von Becher und so zog sich dass Element des Zwanges als Gründungskonstitution der DDR bis zur Implosion der DDR wegen mangelnder Liebe fort. Brecht starb 1956 im Alter von nur 58 Jahren, man kann sicher sagen, an Liebesleid.

Hinterlassen hat Brecht uns, neben einigen trivialen Sachen, gewichtige Werke. Von Becher, dessen Vater Richter am Bayrischen Obersten Landgericht war und der das Leben zwingen wollte und schon bei einem versuchten Doppelselbstmord 1910 seine Freundin erschoss und sich selbst scher verletzte, kann gleiches sicher nicht berichtet werden.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 -----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 10. Februar 2009 22:23

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Mein Bruder

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich fühle mich seelisch sehr belastet und erhoffe mir eine beratende email. Mein Bruder (27) und ich (23) haben seit circa 10 Jahren erhebliche zwischenmenschliche Probleme. Von meinem Vater weis ich, dass er stark narzisstische Züge hat, die letztendlich auch in einem Alkoholproblem resultierten, diese Probleme hat er jedoch zur Zeit zum Glück unter Kontrolle hat.

Seit mehreren Jahren, stelle ich nun auch extrem narzisstische Züge an meinem Bruder fest, die meiner Meinung nach immer stärker werden.

Er sieht sich selbst als den beste Größten, Besten und lässt auch keine Gelegenheit aus um sich darzustellen. Er arbeitet unangemessen viel und bis zur Erschöpfung, auch wenn er dies nicht muss. Er hat nahezu sämtliche Freunde aus seinem Leben mit der Begründung ausgeschlossen, dass sie neidisch auf ihn wären. Und auch über seinen einzigen Freund redet er abwertend. Es ist ihm fremd Gefühle zu zeigen. Seine Partnerinnen sind immer sehr still, schüchtern und himmeln ihn an.(co-abhängig?)

Bis hierhin wäre mir sein Verhalten relativ egal, da er nicht unglücklich damit wirkt. Was mich seelisch belastet ist, dass er mich ständig, ohne jegliche Gründe herabwürdigt. Er hat mir von klein auf immer gesagt, " was er schafft, würde ich sowieso nicht schaffen, dazu wäre ich nicht in der Lage" ( Abitur, Studium etc.) Ich habe mein Studium nun beinahe beendet, was natürlich einen noch größeren Hass in ihm auslöst...

Was mir außerdem Sorgen macht, ist seine Neigung Tieren unangenehme Gefühle zuzufügen ( Hamster immer wieder in die Luft werfen mit 17Jh.). Dies hat sich dahin gesteigert, dass er unserem Hund gerne Angst macht oder ihm absichtlich auf den Schwanz tritt. Natürlich gehen wir dagegen an, aber es ruft bei mir eine sehr große Besorgnis hervor.

Mein Bruder ist gerade in technischen Dingen sehr begabt und bietet meinen Eltern deswegen von sich aus oft seine Hilfe in diesem Bereich an. ( Autocheck, Laminat verlegen, Pc installieren) Sobald er einem jedoch hilft, wird einem dieses Monate lang, sogar Jahre lang vorgehalten. ( sowohl meinen Eltern als auch mir)

Seit neustem fokussiert er sich nun darauf, meinen Eltern zu erklären wie ungerecht behandelt er doch wäre und was für ein schlechter Mensch ich bin. Er versucht mir Schuldgefühle einzuflößen, da ich in technischen Dingen lediglich "normale" Kenntnisse besitze. Dafür helfe ich meinen Eltern natürlich mit anderen Sachen, die er nicht anerkennt. Er wertet mich unheimlich gerne ab um sich selbst aufzuwerten und redet seit einigen Jahren eigentlich nur mit mir wenn er etwas gefunden hat, was ich nicht perfekt mache. Sein favorisierter Satz ist: "Du kannst ja sowieso nichts, bist nicht lebensfähig." Besonders gerne versucht er mich vor meinen Eltern, seiner Freundin etc. schlecht zu machen bzw. zu demütigen.

All dies belastet mich seelisch sehr, da ich wirklich gerne ein besseres Verhältnis zu ihm hätte und ich schon sämtliche Verhaltenweisen ausprobiert habe um ihm seinen Neid und seine Aggressionen zu nehmen. Leider funktioniert nichts. Er brüllt und lässt nicht mit sich reden. Ja er steigert seinen Hass nach solchen Annäherungsversuchen sogar.

Es scheint mir auch als ob er seinem ganzen Umfeld zwar narzisstisch begegnet, sich aber mich als besonderes Hassobjekt auserwählt hat.( warum, steht in den Sternen) Ist dies bei einem Narzissten möglich? Sich auf einen bestimmten Menschen zu fokussieren? Mein Selbstwertgefühl leidet sehr unter seinen Angriffen und irgendwo tut er mir auch leid. In letzter Zeit reagiere ich auch stark körperlich auf diese Demütigungen ( Magenschmerzen, Ausschlag). Wie kann ich seinen Angriffen begegnen ohne sie zu verschlimmern?

Von einem Partner hätte ich mich schon längst getrennt. Bei einem Bruder ist das juristisch und auch familiär nicht möglich. ( Ich möchte es auch nicht, da er noch bei meinem Eltern wohnt und ich sie sonst kaum noch besuchen könnte)

Wie sollte ich meinem Bruder also begegnen, um ihn nicht noch mehr zu reizen und mich besser zu fühlen?

Vielen Dank für die Hilfe!

mfg

 

 

 

Hallo Frau ... ,

ich gehe davon aus, dass Sie und Ihr Bruder sich in einem unausgesprochenen Machtkampf befinden, dieser findet vor der Folie der Eltern (Vater und Mutter) statt. Der Machtkampf zwischen Ihnen und Ihrem Bruder ist ein Stellvertretermachtkampf der Eltern. Grad so wie die beiden Großmächte USA und Sowjetunion in den siebziger Jahren einen Stellvertreterkrieg durch Südvietnam und Nordvietnam führten.

Sollte dies so zutreffen, dann wäre die Lösung für Sie recht simpel. Sie müssten die Stellvertreterrolle die Sie für Ihre Mutter übernommen haben, beenden, dann bräuchte Ihr Bruder in Ihnen nicht - stellvertretend für den Vater - die Mutter bekämpfen.

Auch wenn die Lösung simpel ist, so ist sie nicht unbedingt einfach zu erreichen. So ähnlich wie in der Geschichte von dem Hungrigen:

 

"Da war mal einer, der war hungrig, und dann durfte er sich an einen reich gedeckten Tisch setzen. Doch er sagte: `Das kann doch nicht wahr sein!`, und hat weiter gehungert."

aus Bert Hellinger: "Ordnungen der Liebe", Knaur 2001, S. 56

 

 

Gleichzeitig ist der Kampf zwischen Ihnen und Ihrem Bruder aber auch ein Kampf um die Liebe von Vater und Mutter. Auch hier ist die Lösung simpel. Sie müssten davon ablassen, um die Liebe der Eltern zu kämpfen. Dies könnten Sie ganz einfach tun, wenn Sie erkennen würden, dass Sie alles, was Sie bekommen konnten, schon bekommen haben. Mehr wird nicht mehr dazu kommen und von daher gibt es keinen Grund sich anzustrengen, in der unsinnigen Hoffnung, mehr zu bekommen.  Wozu in die Ferne schweifen, sieh das gute liegt so nah, heißt es bei Goethe.

Auch wenn die Lösung auch hier simpel ist, so ist sie nicht unbedingt einfach zu erreichen, wie man in dem empfehlenswerten Film "Walk the line" über das Leben des Countrysängers Jonny Cash sehen kann. 

 

Ich bin guten Mutes, dass Sie einen guten Weg finden und gehen werden. 

 

Beste Grüße

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von:

Gesendet: Montag, 9. Juni 2008 16:37

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Frage

 

Guten Tag,

ich selbst (weiblich, 35 Jahre) bin wegen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung in psychotherapeutischer Behandlung. Leider geht die Therapie nun nach 2 Jahren zu Ende. Mittlerweile bin ich seit 8 Monaten in einer Beziehung zu einem jüngeren Mann ( er ist 26 Jahre).

Ich weiß mittlerweile um meine übertriebenen Forderungen an meine Partner und dass ich jedes wort auf die Goldwaage lege und gegen mich verwende. Mein Partner kommt mir jedoch auch sehr narzisstisch vor. Er ist ganz selten in der Lage, Positives, z.B. Lob oder Komplimente auszusprechen. Er kommt mir vor, als enthalte er mir absichtlich etwas vor, um mich zu verunsichern. Ich versuche aufgrund meiner Zweifel, meine Wahrnehmung mit seiner Wahrheit in Einklang zu bringen. Dadurch entstehen lange Diskussionen, bei denen ich am Ende immer eingestehe, zu viel zu interpretieren. Er von seiner Seite gesteht hingegen meist keinen Fehler ein und auch zeigt er sehr wenig Gefühle, sondern er argumentiert rational. Wenn ich ihn frage, wie er mich findet, meint er, dass er mich natürlich toll/ begehrenswert o.ä. findet, sonst wäre er doch nicht mit mir zusammen.

Wo hört mein Narzissmus auf und wo beginnt seiner? Ich habe auch das Gefühl, dass er sich gerne als mein Lustobjekt sehen würde. Er gibt mir oft zu verstehen, dass ich im Grunde zu viel Sex möchte. Er gibt mir immer wieder das Gefühl, nur er sei etwas besonderes und begehrenswert und macht sich rar mir gegenüber. Es kommt mir vor, als wolle er in der Frauenrolle sein, in der er erobert werden muss. Er möchte auch oft Bestätigung für die Größe seines Penis. Mir hingegen als Frau gibt er nur sehr dosiert positives Feedback. Er erkennt nicht an, was er mit mir hat. Jedenfalls kann er dies nicht verbal äußern. Auch zieht er sich sehr oft emotional vor mir zurück, wie aus heiterem Himmel. Ich frage mich ob das wirklich "verliebt sein" sein kann, oder ob ich zu viel erwarte.

Seine konstruktiv verpackte Kritik an mir kommt öfter vor, als Positives, was er mir gegenüber äußert. Das bringt mich immer wieder in Selbstzweifel, weswegen ich auch oft ausraste. Er hingegen ist mit nichts wirklich aus der Ruhe zu bringen. Hinterher entschuldige ich mich oft und gleichzeitig ärgere ich mich, weil ich doch nicht nur verkehrt sein kann. Kann es sein, dass sich hier zwei Narzissten gefunden haben? und wenn ja, macht eine solche Beziehung sinn?, hat sie Zukunft?

Viele Grüße

...

 

 

Hallo ...,

 

 

1. Dass die mehrjährige Therapie bald zu Ende geht ist nicht schlimm, denn Sie können das ganze Leben lang Therapie machen. Vielleicht nicht mehr bei diesem Krankenkassentherapeuten, aber dafür bei dem größten Therapeuten, den es überhaupt gibt, dem Leben.

 

2. Manche Völker leben schon seit Jahrhunderten in Erdbeben- oder Überschwemmungsgebieten. Macht das Sinn? Offenbar ja, sonst wären die Menschen dort schon weggezogen.

So ähnlich ist es bei Ihnen beiden vielleicht auch.

 

Selbstverständlich steht es jeden frei, "wegzuziehen" und woanders ein neues Leben zu beginnen. Doch woher soll man wissen, ob es an der Zeit ist und sich nicht doch weiteres Hoffen auszahlt?

 

Eine Alternative wäre es, wenn beide Partner ihre Beziehungsfähigkeit miteinander entwickeln, so dass das Zusammensein leichter und schöner wird.

Vielleicht laden Sie Ihren Freund dazu ein.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 22. März 2008 15:04

An: info@maennerberatung.de

Betreff: hilfe

 

Ich bin seid 1 ½ Jahren mit einem Mann zusammen der unter einer dissozialen, schizoiden, narzisstischen Störung leidet. Er ist außerdem alkoholkrank. Manchmal will er mich, liebt mich, will mich heiraten, küsst mich – dann stößt er mich weg und trennt sich. Er hat mich belogen, betrogen, ist aggressiv geworden. Er entschuldigt sich immer und wir versuchen es. Jetzt waren wir 8 Wochen getrennt und er kam zurück und sagte er würde mich lieben und wüsste das nur ich ihn so lieben könne und er nur mir trauen könne. Alles war schön. Für 2 Wochen. Dann trank er wieder mal und ich sagte ihm das ich Angst habe das er wieder ausbricht und mich fallen lässt. Er macht was er will ohne Rücksicht und entzieht sich mir immer wieder. Nun sagte er ich würde alles kaputt machen und trennte sich wieder. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Er war schon inhaftiert und ich habe angst das ich ihn ganz verliere. Aber es ist kein rankommen an ihn. Durch sein ständiges Bedürfnis an Bewunderung glaube ich auch das er wieder eine andere hat die ihm anfangs mehr geben kann als ich weil sie seine Macken noch nicht kennt. Aber dann kommt er zurück. Was soll ich tun?

 

 

 

 

Hallo ...,

was Sie tun "sollen", weiß ich nicht, denn ich bin ja nicht Ihr Chef, der Ihnen das zu sagen hätte.

Woher wollen Sie wissen, dass er "unter einer dissozialen, schizoiden, narzisstischen Störung leidet."? Hat er Ihnen das gesagt? Vielleicht leidet er gar nicht darunter, sondern denkt so wie es ist, ist es in Ordnung und das Leben ist schön.

Was Sie tun können:

Sich mal um Ihre eigenen ungeklärten Themen kümmern, die möglicherweise dazu führen, dass Sie als eine Art trockene Co-Alkoholikerin des Mannes auftreten wollen.

Das können Sie noch jahrelang so weiter machen. Und wenn nicht mit diesem Mann, dann eben mit einem anderen, der ähnliche Charakterstrukturen hat.

Einen ersten guten Anfang haben Sie gemacht, mit einer Mail um Rat gefragt. Im zweiten Schritt suchen Sie sich vielleicht eine fachlich gut angeleitete therapeutische Selbsterfahrungsgruppe, in der sie sich um Ihre eigenen Themen kümmern können. Ihren Mann dürfen Sie dabei gerne behalten, er wird sich über seine Frau wundern, die sich verändert und dadurch auch ihn verändert und sei es auch nur, dass er dann nicht mehr an ihnen interessiert ist, weil sie seine starken narzisstischen Bedürfnisse nicht mehr ausreichend befriedigen.

 

 

Gutes Gelingen

 

 

Peter Thiel

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Montag, 24. März 2008 11:55

An: 'Männerberatung'

Betreff: AW: hilfe

 

Er war in einer Therapie und dort ist es diagnostiziert worden. Ich kann einfach nicht mehr damit umgehen wenn er mich nicht an sich ranlässt. Und manchmal lässt er es zu und dann stößt er mich wieder weg und meldet sich nicht.

 

 

 

 

Hallo ...

Meine Frage war nicht, ob das diagnostiziert wurde, sondern ob er "unter einer dissozialen, schizoiden, narzisstischen Störung" leidet.

Möglicherweise leidet er gar nicht, aber Sie leiden. Dann ginge es gar nicht so sehr um den Mann, sondern um die Frau. Jedenfalls dann, wenn Sie nicht leiden wollen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Montag, 10. September 2007 20:57

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Ich bitte um einen Rat

 

Hallo, ich bin auf Ihre Seite gestoßen und sehe bei Ihnen eine Möglichkeit um meine Fragen und Zweifel beantwortet zu bekommen.

 

Ich habe einen Freund, der, medizinisch festgestellt, eine narzisstische Erkrankung hat. Die Folge dieser Erkrankung sind Depressionen, die in den Alkoholismus führten. Er hat alle seine Erkrankungen erkannt und steht dazu. Seit mehr als 20 Jahren ist er wegen der Folgeerkrankungen (Depressionen und Alkohol) in Behandlung. Er war z.B. 10 Jahre lang trocken aber dann kam ein Schub und die Depressionen und als Folge der Alkohol. Er ist darüber am meisten unglücklich. Jetzt ist er zum Entzug und wir kämpfen darum, daß seine Grunderkrankung therapiert wird. Wenn Sie in ... Spezialisten kennen, wär ich Ihnen sehr dankbar eine Adresse genannt zu bekommen. Gibt es überhaupt eine Therapie ? Wenn Sie helfen können, dann tun Sie es bitte.

 

Vielen Dank im Voraus, mit freundlichen Grüßen

 

...

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

 

Therapien gibt es jede Menge und einige sind sogar zu empfehlen.

 

Wegen einem guten Therapeuten in ...  fragen Sie mal hier an:

...

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 16. August 2007 13:50

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Frage

 

Geehrter herr thiel,

Habe auf ihrer homepage die fragen und antworten zum thema narzissmus gelesen.

Ich fühle mich nun betroffen und möchte folgende, für mich sehr schmerzhafte situation beschreiben:

Mein partner (58 jahre) kritisiert mich häufig in bezug auf meine fähigkeit zur hingabe.

Er stellt während des verkehrs auch “regeln” auf, z.b. In bezug auf meine atmung, meine beckenstellung und hört zeitweise währendessen einfach auf und beschuldigt mich eines mangelnden interesses. Ich empfinde allerdings anders.

Neulich hatten wir verkehr und knapp bevor ich zum orgasmus kam, zog er seinen penis heraus und stand einfach auf. Ob dies absichtlich geschah, kann ich nicht beurteilen.

Diese situation beschäftigt mich sehr und ich fühle mich verschlossen, verletzt und ängstlich in bezug auf unser nächstes treffen.

Wie kann ich mich verhalten?

Mit der bitte um eine antwort

Verbleibe ich mit herzlichen grüßen

...

 

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

da stellen Sie mir aber eine schwere Frage.

Eine einfache Antwort darauf verbietet sich eigentlich, doch Sie wollen ja erst mal irgendwie weiterkommen.

 

Vielleicht sagen Sie einfach beim nächsten Mal Ihrem Partner, dass er ein wirklich guter Liebhaber ist und Sie sich ihm aber einfach nicht gewachsen fühlen und darum soll er es Ihnen nachsehen, wenn Sie nicht so toll sind wie er.

 

Das kann Ihrem Partner schmeicheln. Wenn er tatsächlich narzisstisch ist, wird er darauf anspringen und er wird zu zeigen versuchen, dass er auch mit einer Partnerin, die nicht so gut ist wie er, so gut umgehen kann, dass auch sie Freude am Sex hat.

 

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 5. Juli 2007 00:05

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzismuss

 

Hallo Herr Thiel,

Folgende Situation: Ich habe mit meinem Partner seit 2 Jahren eine Beziehung. Wir sind beide ... Berater, sehr therapieerfahren und durchschauen unser Problem ganz gut, denke ich. Er ist ein Narzisst, der ca. 10 Beziehungen zwischen 1-2 Jahren hinter sich hat, in denen er Ko-abhängige Partnerinnen hatte, die er irgendwann verlies, weil es ihm „zu eng“ wurde. Er selber sagt, er habe die Frauen regelrecht psychisch „zerstört“ bzw. „ausgesaugt“, was ihm sehr sehr unangehem ist, aber „er habe immer das Beste gegeben, was er konnte“. Bei uns ist es so, daß er das erste Mal in den gleichen Räumen lebt, wie seine Partnerin, mein Kind aus erster Ehe ganz gut akzeptiert und mit ihr eine eigene Beziehung hat, die liebevoll ist. Regelmäßig jedoch bahnt sich sein Narzisst den Weg und er zweifelt dann an der „Enge“, seiner evtl. eingeschränkten Selbstverwirklichungsfähigkeit etc. Daraufhin bekomme ich Ängste, weil es im krassen Widerspruch seiner sonstigen Äußerungen und Handlungen (liebt mich sehr, will so leben) steht. Er bittet mich, ihn dann nicht so ernst zu nehmen. Dazu muss ich noch sagen, daß die Verbesserung seines Narzissmus durch unsere gemeinsamen, stundenlangen Reflexionen über seine Psyche in Kombination mit seinem Willen und seiner Intuition für Stimmigkeit überhaupt nur gelingt und mich irre viel Kraft kostet. Meine Fragen an Sie: Heilt ein Narziss jemals? Wieviel Geduld brauche ich? Soll ich ihn wirklich nicht so ernst nehmen, wenn er in diesen Phasen ist? Wie wirkt sich ein Kind aus? (Mein Partner intuiert, daß er daran sehr wachsen würde, weil er aus Verantwortung und Liebe zurückstecken müsste, fürchtet es aber auch gleichermaßen deshalb).

Danke sehr für Ihre Antworten.

Besten Gruss, ... 

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

 

Sie fragen: "Meine Fragen an Sie: Heilt ein Narziss jemals?"

Sie kennen sicher die Kiefern, die direkt hinter den Dünen an der Ostsee stehen. Durch den jahrlangen vom Meer kommenden recht starken Wind haben diese sich ganz anders, als die Kiefern weiter im Hinterland entwickelt. Die Krone der am Meer stehenden Kiefer hat sich meerabgewandt entwickelt, der vom Meer kommende Wind hat gewissermaßen das Antlitz der Kiefer geprägt. Ganz neben bei bietet die meerabgewandte Krone dem Wind die wenigste Angriffsfläche. Es kann sein, dass andere Kiefern, die sich nicht vom Wind formen lassen wollten, bei einem Herbststurm entwurzelt wurden.

Kann man die an das Leben hinter der Düne gut angepasste Kiefer heilen? Kann man erreichen, dass die Krone sich aus ihrer Neigung aufrichtet und in die Höhe bewegt? Ich glaube nicht. Von daher ist die Idee und der Begriff der Psychotherapie also der Heilung der Psyche, irreführend und anmaßend. Doch leider hat sich der Begriff im gesellschaftlichen Bewusstsein so stark etabliert, dass die Leute glauben, sie könnten bei einem "Psychotherapeuten" geheilt werden - d.h. die Leute glauben, es könnte sich ein Zustand ideal gedachter psychischer Gesundheit einstellen, wenn man nur ausreichend lange, intensiv und wirksam "therapiert". Das ist aber ein übler Schmarren - geschürt auch vom medizinisch-industriellen Komplex mit seinen Eigeninteressen. Der Glaube weckt Illusionen, die notwendigerweise vom Leben enttäuscht werden müssen. Jede/r, der eine jahrelange Psychoanalyse auf sich genommen hat, die die anderen Beitragszahler Zehntausende von Euros kostet, kann sich in dem Glauben wiegen, nur noch ein Jahr auf der Couch und dann bin ich geheilt und es wird mir gut gehen. Die Desillusionierung kommt schneller als man denkt.

Zutreffend erscheint mir, dass wir immer mal mehr und mal weniger Möglichkeiten haben, in der einen oder anderen Form unser Leben zu verändern, so dass wir zufriedener und glücklicher leben.

Geduld brauchen Sie da sicher einige und auch die Fähigkeit bei Bedarf eine geeignete Distanz zu Ihrem Partner einnehmen zu können. Wenn er gerade wieder auf seinem narzisstischen Pfad ist, versuchen Sie ihm nicht zu helfen, sondern kümmern sich besser um sich selbst, treffen sich mit einer guten Freundin oder erledigen Ihre Steuererklärung, die schon überfällig ist.

 

Kind oder nicht Kind - das ist für mich hier nicht die entscheidende Frage. Das Kind ist nun mal Mitspieler im System - nur der liebe Gott weiß, ob das gut oder weniger gut ist.

 

 

Gruß

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 12. Juni 2007 10:48

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Stiefvater

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

 

Mein Stiefvater mit dem ich keinen Kontakt mehr habe, gibt mir für alles die schuld, er schwärzt mich bei allen Leuten an sogar bei meiner Frau unter anderem mit Aussagen wie, Ich kann ja sowieso nicht Rechnen, und mit Geld umgehen ( wir haben gebaut ), und bringe nichts fertig, er mir eine faust ins Gesicht schlägt wen ich es mit ihr wieder verbocke (bin geschieden). Er hat mich als Kind auch geschlagen wegen jedem kleinen Fehler und mich verbal erniedrigt. Meinen Schwiegereltern hat er an unserem Hochzeitstag gesagt das ich so eine Frau gar nicht verdient habe usw. Ich habe ihn mit seinen aussagen konfrontiert er streitet alles ab und sagt das stimme nicht. Ist das ein Narzisst.

 

mit freundlichen Grüssen

 

...

 

 

 

 

Hallo Herr ... ,

Ihr Stiefvater scheint mir recht intolerant zu sein. Das würde ich aber nicht als Narzissmus bezeichnen, sondern eben als Intoleranz.

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 24. März 2007 12:22

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Anfrage

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

meine Mutter leidet seit nunmehr als 25 Jahren unter einem narzisstischen Ehemann. Wie kann ich ihr fortan helfen, das Leben mit meinem Vater erträglich zu machen?

 

Danke bereits im Voraus,

 

 

 

Hallo Frau ...,

in dem Sie Ihre Mutter dabei unterstützen, besser als bisher auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und für sich selbst besser als bisher zu sorgen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 14. März 2007 16:51

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Anfrage über Fachliteratur

 

 

Guten Tag,

 

ich schreibe an Sie, weil ich mir große Sorgen um meinen Sohn mache. Sein Vater, von dem ich seit 12 Jahren getrennt bin, ist ganz offensichtlich stark narzisstisch. Er hat sich inzwischen eine große Firma aufgebaut. Aber mein Sohn , zu dem er nur spärlich Kontakt hatte war bisher nicht so interessant, bis er nun sein Abitur gemacht hat. Er soll Jura studieren, was er nachdem er nicht genau wusste was er lernen möchte, auch begonnen hatte. An dem Tag an dem er sich entschloss das Studium abzubrechen, war er ein Versager ein Taugenichts, wie seine Mutter und deren Familie…Er hat schon die dritte Frau, die Jura studiert hat. Er selbst allerdings hat nichts studiert. Es ging weiter, bis hin zur Enterbung usw. Können Sie mir ein Buch oder ähnliches empfehlen, aus dem ein Laie die Narzisstische Störung besser versteht und den Umgang mit einem solchen Menschen lernt?

 

Vielen Dank im Voraus

...

 

 

 

 

 

 

Hallo Frau ... ,

Bücher zur sogenannten narzisstischen Störung gibt es wie Sand am Meer, aber ich wüsste keines, dass ich Ihnen empfehlen könnte.

Stellen Sie sich doch einmal vor, Ihr Ex-Mann wäre gehbehindert, warum sollten Sie dann die Gehbehinderung "besser verstehen" können, das änderte ja doch nichts daran, dass er gehbehindert wäre. Einem Gehbehinderten öffnet man am besten die Tür, hilft ihm beim Einsteigen in den Zug und erwartet von ihm nicht, dass er beim Marathonlauf unter die ersten 100 Läufer kommt.

 

Genau so ist das beim Narzissten. Schenken Sie dem Narzissten die Aufmerksamkeit, die er sich wünscht, dann wird er sich wohl fühlen. Sie dürfen dabei aber nie nachlassen, sonst ist der Narzisst ihnen für immer und ewig böse, will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben und enterbt Sie. Wenn Sie kein Risiko eingehen wollen, vermeiden Sie den Kontakt mit einem Narzissten. Wenn er was von Ihnen will, verweisen Sie Ihn an die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas oder die Heilsarmee, die sind ja schließlich dazu da, sich selbstlos um Narzissten zu kümmern.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 28. Februar 2007 17:41

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Auskunft

 

 

Hallo!

 

Mein Freund ist Narzisst. Er nimmt sich extrem wichtig, hat ständig Bedürfnis nach Bestätigung, gibt nie und nimmt nur, ist nicht in der Lage, meine Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und wird zunehmend aggressiver mir gegenüber. Ich habe den Eindruck, er wird meiner langsam "satt".

 

Ich gehe nicht in dem Maße auf ihn eine, wie eine solche Person das wohl gern hätte oder bräuchte, und so glaube ich, daß er in mir nicht die Peron sieht, die er bedürfte, die ihm die geforderte Bestätigung gibt.

 

Wie kann ich mich im gegenüber verhalten.

 

Vielen Dank!

...

 

 

 

Hallo ... ,

 

Sie können sich so oder so verhalten. Sie können ihm ganz viel Aufmerksamkeit schenken, dann wird er vielleicht zufrieden sein.

Oder Sie machen es nicht, dann hat er wohl ein Problem und wird Sie abstrafen wollen, was er ja offenbar auch schon tut.

Suchen Sie sich einfach aus, was Ihnen lieber ist. 

 

Verändern werden Sie ihn sicher nicht, denn das würde ja voraussetzen, dass Ihr Freund ein Interesse hätte, sich zu verändern.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 2. November 2006 09:54

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Penis

 

guten tag,

ich habe eine frage ist das schlimm wenn ich jeden tag mit der hand den sex verrichte d.h. ich mache das mit der hand wasandere in der scheide verrichten ist das schlimm oder nicht eine antwort wäre vielleicht hilfreich und mein penis sieht nicht wirklich schön aus ich lege ihnen ein bild im anhang bei mit einer erekektion und einmal ohne

gruß

euer ... ich hoffe auf eine schnelle antwort

 

 

 

Hallo ...,

 

das ist schlimm.

Sie sollten unbedingt diesbezüglich mal einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 22. August 2006 09:30

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Fragen zum Thema "Narzisst"

 

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Ex ein Narzisst ist.

Bitte beantworten Sie mir folgende Fragen:

Wir haben ein gemeinsames Kind, da ich jedoch die Beziehung beendete, wollte er nie wieder etwas mit mir und seinem Kind zu tun haben. Und das obwohl sein Sohn sein 100%-iges Ebenbild (und Wunschkind!) ist.

Statt sich um sein Kind zu kümmern, hat er sich mit einer äußerst unattraktiven aber reichen Frau eingelassen, die ihn von morgens bis abends anhimmelt (er sieht sehr gut aus).

Ist dieses Verhalten narzisstisch? Und kann er noch "vernünftig" werden, und endlich Verantwortung übernehmen (Kindesunterhalt bezahlt seine Freundin)? Muss ich damit rechnen, dass mein Sohn seinen Vater nie kennen lernt?

Vielen Dank im Voraus!

...

 

 

 

 

Hallo ... ,

Ihr Ex-Mann ist offenbar noch etwas infantil, also noch nicht erwachsen. Er will möglicherweise so wie ein Kind versorgt werden, ohne selbst Verantwortung zu übernehmen, was dann auch ausschließt, dass er sich um andere, so z.B. seinen Sohn kümmert. Narzisstisch scheint er in Bezug auf seine neue Freundin zu sein, in Bezug auf seinen Sohn sehe ich das nicht so, denn im allgemeinen bewundern Kinder ihre Eltern auf eine gewisse Weise und ein narzisstischer Vater könnte sich hier einiges an Bewunderung abholen, was ihr Ex-Mann aber anscheinend nicht macht.

 

Man kann ihm in puncto Verantwortung für seinen Sohn auf die Sprünge helfen, in dem man ihn z.B. über das Jugendamt oder das Familiengericht einfordert, dass er sich auch persönlich um seinen Sohn kümmert.

 

 

 

 

§ 1626 BGB

(3) Zum Wohl des Kindes gehört in der Regel der Umgang mit beiden Elternteilen. Gleiches gilt für den Umgang mit anderen Personen, zu denen das Kind Bindungen besitzt, wenn ihre Aufrechterhaltung für seine Entwicklung förderlich ist.

 

 

§ 1684 BGB Umgang des Kindes mit den Eltern

(1) Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.

(2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert. Entsprechendes gilt, wenn sich das Kind in der Obhut einer anderen Person befindet.

(3) Das Familiengericht kann über den Umfang des Umgangsrechts entscheiden und seine Ausübung, auch gegenüber Dritten regeln. Es kann die Beteiligten durch Anordnungen zur Erfüllung der in Absatz 2 geregelten Pflicht anhalten.

(4) ...

 

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 16. August 2006 20:15

An: info@maennerberatung.de

Betreff: (Kein Thema)

 

Hallo, Ich bin verzweifelt weil ich denke dass mein ex Freund ein Narzisst ist. wir haben einen Sohn zusammen. Ich habe das früher nicht gewußt und nicht gesehen. Erst nach der Geburt kamm alles raus. Gibt es hoffnung dass ein Narzisst sich Ändern wird? Er ist sehr schwierig. würde mich über eine antwort sehr freuen.

 

 

 

 

Hallo ...,

Narzissten können sich ändern. Aber meistens wollen sie das nicht und wenn sie sich nicht ändern wollen, dann ist es in der Tat schwierig, sie zu ändern. Da helfen dann nur noch kleine Tricks, über die man sich als betroffener Partner am besten bei einem guten systemischen (Familien)Therapeuten informieren kann.

So z.B. unter www.dgsf.org

 

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 8. August 2006 15:08

An: info@maennerberatung.de

 

Betreff: Weist mein ehemaliger Partner narzisstische Züge auf und wie gehe ich mit ihnen um?

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Sie werden sicherlich ein wenig verwundert über mein Alter sein, doch ich stieß zufällig auf ihre Website und dachte, es wäre sinnvoll eine subjektive ,fachmännische Meinung einzuholen, da einige aus meinem näheren Umfeld meinen Ex-Freund nach der Trennung als jemanden mit narzisstischen Zügen beschreiben, da er immer viel Aufmerksamkeit und Nähe brauchte, gerne redete, aber oft vergaß, was andere gesagt hatten, es nicht ernst nahm, wenn er einen Fehler gemacht hatte und Menschen, die er nicht mochte, teilweise respektlos behandelte. Ich weiß nun aber nicht, wie ich damit bei einer "Rückeroberung" umgehen soll oder ob diese Einschätzung überhaupt richtig ist, da er außerdem sehr fürsorglich, bemüht, verletzlich und beliebt ist. Ich versuche den Vorfall kurz zu umreißen.

Vor wenigen Tagen beendete mein Partner(18J.),der immer, sehr liebevoll gewesen war, nach über 3 schönen Monaten unsere Beziehung ,nachdem ich aus einem einwöchigen Urlaub zurückgekehrt war, während dem er sich zum Schluss kein einziges Mal auf mehrere Kontaktversuche meinerseits meldete. Zwar trafen wir uns danach noch einmal und es machte den Anschein, als wäre alles in Ordnung ,doch er ging frühzeitig, da er plötzlich "allein" sein wollte. Ich vermutete erst ,es hinge mit dem Erektionsproblem zusammen, das er während meiner Abwesenheit bekommen hatte. Doch am nächsten Tag folgte dann ein Gespräch und die Beziehung wurde von ihm beendet ,ohne dass etwas vorgefallen war und er mir vor meinem Abflug noch beteuerte er würde mich über alles lieben . Er wäre sich seiner Gefühle seit einiger Zeit nicht sicher, habe mir und sich selbst etwas vorgemacht, bräuchte Freiheit, obwohl er vorher immer sehr nähebedürftig war, und wüsste selber nicht was mit ihm los wäre. Ich mache mir natürlich viele Gedanken darüber ,was ein Auslöser für sein Handeln sein könnte, obwohl er beteuerte ,es habe nichts mit mir zu tun. Gehörte er wirklich zu den Narzissten, wäre es natürlich naheliegend, dass ich ihn in seinem Ego gekränkt habe, da ich ihn auf sexueller Ebene öfter abgewiesen hatte.

Ich würde mich freuen, wenn sie mir eine Antwort auf die Frage 1.Ob man das Verhalten meines Ex-Freundes als narzisstisch bezeichnen kann ,und 2.Wenn ja, wie ich am besten das Gespräch mit ihm suchen kann, ohne ihn zu bedrängen ,geben könnten.

Mit freundlichen Grüßen,

...  (17J.)

 

 

 

 

Hallo ... ,

wozu wollen Sie wissen, "Ob man das Verhalten meines Ex-Freundes als narzisstisch bezeichnen kann". Ob man es so bezeichnet oder nicht ändert doch am Menschen selber nichts.

Im übrigen hat jeder Mensch narzisstische Züge - und das ist auch in Ordnung so.

Das Gespräch mit ihm können Sie am besten so suchen, dass Sie von ihm nichts erwarten und sich statt dessen sich darüber freuen, wenn es zu einem schönen Kontakt mit ihm kommen sollte.

Wenn sich kein schöner Kontakt einstellt, warten Sie nicht zu lange. Es gibt auch noch andere interessante Männer, die der Mühe wert sind.

 

Viel Spaß dabei

 

 

Peter Thiel

 

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 1. August 2006 12:23

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Liegt hier eine narzisstische Störung oder sonstige Persönlichkeitsstörung vor?

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch Zufall habe ich diese Internetseite entdeckt und verspreche mir hier vielleicht etwas Hilfe. Es geht um meinen Lebensgefährten, mit dem ich seit gut 4  Jahren zusammen bin.

Die ganze Geschichte hier zu erzählen, würde sicherlich den Rahmen sprengen. Ich versuche es mit einer verkürzten Version:

Die ersten Monate unserer Beziehung hat er mich auf Händen getragen, mir das Gefühl gegeben, noch nie hat mich jemand so geliebt wie er, hätte mir die Sterne vom Himmel geholt und hat mir beteuert und auch gezeigt, er habe noch nie jemanden so geliebt wie mich. Es war schon so extrem, dass ich eigentlich hätte darauf kommen müssen, dass da etwas nicht stimmt.

Bald merkte ich, dass er mich häufig angelogen hat, Post verschwinden ließ etc., eigentlich wegen finanzieller Dinge (Unterhaltsschulden, Privatkonkurs). Er erklärte es so, dass er natürlich nicht in einer frischen Beziehung gleich mit seinen privaten Problemen ins Haus fallen könnte, es sei ihm alles peinlich gewesen. Durch die vielen Lügen, Vertuschungen und Ungereimtheiten kam es immer häufiger zum Streit, woraufhin ich an der Handy-Rechnung feststellte, dass er immer wieder die selbe Nummer angerufen hatte. Es handelte sich um meine damalige Nachbarin. Er hat sich wieder und wieder mit ihr getroffen, das ganze jedoch verharmlost und sich gleichzeitig an mich geklammert. Mit ihr hat er angeblich nie was gehabt.

Nachdem das durchgestanden war, war eine Zeitlang Ruhe, bis ich wieder eine fremde Handy-Nummer auf der Rechnung feststellte, angeblich die eines Arbeitskollegen bzw. dessen Frau. Durch Nachforschungen ergab sich, dass es sich um eine Arbeitskollegin handelte. Erst im April diesen Jahres erfuhr ich, dass er auch mit ihr etwas hatte.

Es kam dann häufiger zu solchen Vorfällen, jedoch erst, nachdem ich langsam begann, ihm nicht mehr alles zu glauben, misstrauisch war und ihn ständig bearbeitete, mir die Wahrheit zu sagen. Ende letzten Jahres versuchte er sich das Leben zu nehmen, nachdem wieder einmal was herausgekommen war und er Angst hatte, mich zu verlieren. Trotz der ständigen Suche nach anderen Frauen, insbesondere, nachdem er Ende letzten Jahres auf meinen Wunsch hin in eine eigene Wohnung gezogen war, hat er aber weiterhin hartnäckig mir zu verstehen geben, dass nur ich seine wahre Liebe sei, er sich nicht für andere interessiere, solange er nur die Hoffnung habe, es wird wieder was zwischen uns, zeitgleich hielt er Kontakte zu anderen Frauen (angeblich nur Freundinnen zum reden) oder suchte weitere Kontakte in der Zeitung. Dies versuchte er natürlich zu verheimlichen und wegleugnen, da er ja gleichzeitig angeblich um mich und unsere Liebe kämpfte.

Er kann wahnsinnig charmant sein, vor allem gegenüber seinen "Eroberungen", so wie er es bei unserem Kennenlernen mir gegenüber war, ich kann da keinen großen Unterschied feststellen. Er machte Freunden und meine Familie dermaßen was vor, dass keiner auf die Idee kam, dass dieser Mann so lügen könne. Er manipulierte die angeblichen "Nur-Freundinnen" dermaßen, dass sie heute noch hinter ihm stehen, obwohl ich ihnen alles erzählt hatte. Er hatte sich nur Freunde gesucht, bei denen er gut dastehen konnte, da sie mit mir keinen Kontakt hatten und somit nur seine Version zu hören bekamen oder Frauen, die ihn als tollen Mann bewunderten.

Vor einigen Wochen, ich konnte einfach nicht mehr, haben wir eine "Auszeit" vereinbart, ich wollte nur meine Ruhe haben, zu mir finden und mir darüber klar werden, ob ich diesen Mann überhaupt noch will. Er erklärte, er sei damit einverstanden, würde aber weiter um mich kämpfen und auf mich warten, er würde mich nicht wieder enttäuschen. Er suchte immer wieder den Kontakt und wollte mit mir zusammen etwas unternehmen, was ich jedoch nicht wollte und ihn auf die Auszeit verwies. Diese "Abfuhr" nahm er dann zum Anlass, bei einer Veranstaltung mit einer Frau (nicht mal gut aussehend, eher Typ Mauerblümchen) Handy-Nummern auszutauschen und sich ihr gegenüber eine Woche lang zu bemühen, bis er sie im Bett hatte. Während der ganzen Zeit suchte er weiter den Kontakt zu mir und redete mit Engelszungen. Gerade an dem Tag, als ich den Kontakt langsam und vorsichtig wieder zuließ und geneigt war ihm zu glauben, kam am Abend eine SMS dieser Frau auf seinem Handy an, die er zuerst verleugnete, mich aber dann gezwungenermaßen lesen ließ. Er leugnete wieder bis zum bitteren Ende hartnäckig, die Frau zu kennen, das müsse ein Missverständnis sein. Als es nicht mehr anders ging, da sie mir seine Wohnung beschrieb, leugnete er, mit ihr Sex gehabt zu haben. Er rief sie sogar an und fragte, was ihr einfallen würde, so etwas zu behaupten, sie hätten doch nur geredet.

Mittlerweile ist er so weit, dass er zumindest mit zwei ausgewählten Freunden über sein Problem spricht, auch mit mir, ich weiß worum es geht. Dennoch bin ich überzeugt, er lässt weiterhin die "pikanten" Einzelheiten weg, obwohl er darauf hinweist, er habe doch nichts mehr zu verlieren, ich hätte ja sowieso für mich die Sache schon abgeschlossen. Ich weiß aber, dass er immer noch die Hoffnung hat, dass sich unsere Beziehung wieder festigt

Nun meine Frage: kann es sich hierbei um eine Form einer narzisstischen Störung handeln? Was nicht ganz passt, ist dass er mich definitiv nicht verlassen will, mich auch nicht direkt "schlecht" behandelt, mal abgesehen von den seelischen Schmerzen, die ich erleide, wenn er wieder fremdgegangen ist. Er sieht gut aus und hätte sicherlich keine Probleme, eine andere Frau zu finden, das sucht er jedoch definitiv nicht, sondern eher mal die kleinen Abenteuer, die man bei Bedarf auch schnell mal abschießen kann. Das gibt ihm wohl die Bestätigung, die er von mir in letzter Zeit nicht mehr bekommen hat. Läuft bei uns jedoch alles gut, ist er der beste zuvorkommenste Mann, den man sich vorstellen kann. Andererseits jedoch, wenn er erst mal eine "an der Angel" hat, zieht er es durch bis zum "bitteren Ende", ohne Rücksicht auf Verluste. Nach seiner Aussage fühlt er sich nicht gut dabei, aber er tut es trotzdem. Das ist alles so unglaublich und widersprüchlich, dass es kein Mensch nachvollziehen kann.

Er hat jetzt einen anderen Therapeuten gefunden (hatte im Dezember schon eine Therapie angefangen, jedoch wieder abgebrochen, auf meinen Rat hin, da er an den falschen Therapeuten geraten ist). Bestehen hier überhaupt Heilungschancen? Ich würde ihm ja gerne helfen, aber sobald ich spüre oder wieder herausgekommen ist, dass er wieder gelogen hat, sperrt sich alles innerlich und meine Gefühle und der Wunsch ihm zu helfen wandern in den Keller.

Ach ja, die Ursprünge der Störung liegen wohl in seiner Kindheit. Er war ein von der Mutter ungewolltes und ungeliebtes uneheliches Kind, der Vater war anderweit verheiratet, hat sich zwar gekümmert, ist jedoch ums Leben gekommen, als mein LG 7 Jahre alt war. Er hatte somit keine Bezugsperson.

Ich würde mich sehr freuen, Ihre Meinung darüber zu hören und vielleicht können Sie mir einige Tipps geben, wie ich mich verhalten kann.

Besten Dank im Voraus und freundliche Grüße

...

 

 

 

Hallo Frau ...,

 

man kann das Verhalten des Mannes sicherlich narzisstisch nennen. Aber damit ist ja nichts geholfen, denn es gibt keine Tabletten gegen Narzissmus und auch die Pharmaindustrie forscht noch nicht daran, weil man dort wahrscheinlich weiß, dass gegen solche Charakterzüge Tabletten nicht helfen.

Zum anderen scheint es mir aber auch so zu sein, dass Ihr Freund sich regelrecht aus ihrer gemeinsamen offenbar bisweilen auch anstrengenden Beziehung in Nebenbeziehungen flüchtet, andere Männer lösen das dadurch, dass sie in die Kneipe gehen und sich betrinken, wieder andere Männer ziehen sich an ihren Computer zurück und vergessen Frau und Kind.

Mein Tipp an Sie, hören Sie auf dem Mann helfen zu wollen. Er ist erwachsen und kann sich selber helfen, wenn er es will.

Wenn was zu tun ist, dann wahrscheinlich gemeinsam für sie beide, vielleicht mit Hilfe einer guten Paarberatung.

Nehmen Sie ihn ansonsten so wie er ist, genießen Sie die schönen Seiten mit ihm und halten Sie Abstand von den Seiten, die Ihnen nicht gut tun.

Und wenn Sie den Kontakt gar nicht aushalten, ohne ihn ständig verändern zu wollen oder sich selbst schlecht zu fühlen, dann lassen Sie ihn los und beenden die Beziehung.

 

 

Gruß Peter Thiel

 

 


 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Montag, 31. Juli 2006 13:01

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

bin ich an einen Narzissten geraten?

Ich habe mich vor zwei Jahren von einem ... (46 J) getrennt und mich beschäftigt diese Trennung noch sehr. Für mich wäre es wichtig, ob ich an einen Narzissten geraten bin, um einfach für mich aufzuarbeiten:

Ich würde die Person wie folgt charakterisieren:

sehr ehrgeizig, höchste Ansprüche an sich selbst, äußerst gute Umgangsformen, Gentlemen, extrem nett, jedoch wenig Toleranz

extreme Körperhygiene, pedantisch, ruhelos, äußerst gut organisiert, alles wurde notiert: selbst eine Liste über seine Freundinnen mit Datum wurde erstellt. Sein Körpergewicht notierte er seit Jahren.

z.T. introvertiert, ständig Gesprächsinhalte mit Vorgesetzten aufarbeitend, ruhelos, was das Weiterkommen betraf.

zu Munde reden, Schauspieler, äußerst guter Smalltalker - dann aber auch wieder den Gesprächsinhalt vergessend

nicht viele Freunde

suchen nach ständiger Bestätigung beim weibl. Geschlecht (Blickkontakt suchen, Gespräch bei äußerst gutaussehenden Frau suchen)

z. T. cholerisch werdend, wenn jem. seine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

hat alles selbst übernommen, da es anschein. niemand besser kann (Einkaufen, Waesche waschen, Kochen u. u. u. - er konnte einfach alles u. dies war wirklich so!!!)

ungeduldig

sehr fürsorglich

und dann auch wieder sehr einfühlsam

hohe Erwartungen an seine Freundinnen:

ich war nicht ehrgeizig - trotz mehrerer Berufe und akad. Abschluss, eine andere Freundin durfte nicht sagen, wo sie arbeitet. Einmal konnte ich ihm auf dem Radweg nicht folgen und war somit nicht lebensfähig. Ich hatte das Gefühl, dass er immer mit seiner Freundin prahlen wollte. Ich sollte russisch sprechen, wenn er es wollte.Ich sollte so essen, wie er es wollte. Ich wurde ständig mit anderen Frauen verglichen und damit gedemütigt.

In einem Restaurant war das "reserviert"-Schildchen auf dem Tisch nicht sichtbar für ihn aufgestellt. Als die Kellnerin ihn darauf aufmerksam machte, dass dieser Tisch reserviert sei, machte er eine Riesenszene u. bestand darauf dort sitzenzubleiben. Fühlte er sich von jem. nicht genügend respektiert, so strafte er ihn mit Nichtachtung ab. Er entschuldigte sich nur sehr zaghaft.

Keinerlei Komprisse eingehen: er ist so wie er ist!!!!

Allerdings äußerst großzügig und kreativ und auch sehr sensibel - wenn er einem weh tat und man dies sagte, versuchte er es sofort durch Großzügigkeit zu kompensieren.

Zum Schluss sagte ich nur noch, such dir dein promov. Top-Model, da ich das Gefühl hatte, die Anford. nicht mehr erfüllen zu können. Mein Selbstwertgefühl sank sehr in dieser Beziehung. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass er um extreme Anerkennung bei anderen ring und dies durch estreme Extravaganz zum Ausdruck brachte, was alle beeindruckte. Er sagte mir, dass man einem Partner keine Anerkennung gibt.

Ich konnte nicht zu ihm ziehen, da ich das Gefühl hatte, mich dann gänzlich anpassen zu müssen und irgendwann mit ihm zu vereinsamen.

Nun hat er eine ... gefunden, die sofort bei ihm einzog. In ihrem ganzen Umfeld wimmelt es von ... . Er sagte mir, dass er jetzt glücklich sei.

Für mich wäre es wichtig zu wissen, ob es sich hier wirklich um eine narzisstische Störung handelt und was da in der Kindheit falsch gelaufen ist.

Vielen Dank.

....

 

 

Hallo Frau ...,

Ihr Ex-Freund ist offenbar eine Mischung aus verschiedenen Charakteren, dabei scheint er zwanghafte, perfektionistische und auch narzisstische Züge zu haben. Offenbar ist er auch von verschiedenen Ängsten und Ruhelosigkeit geplagt. Weil aber ein solcher Mensch nur auf Ablehnung bei anderen Menschen stoßen würde, hat er auch noch andere Eigenschaften entwickelt, so z.B. Großzügigkeit, Kreativität, extrem nett, äußerst guter Smalltalker, mit denen er Eindruck bei anderen Menschen, insbesondere auch bei Frauen machen kann. So einen kannte ich auch mal, die Frauen hingen an seinen Lippen und ich hätte ihn am liebsten auf den Mond geschossen, nur leider hatte ich nicht die passende Rakete da. Außerdem hätte ich dann Ärger mit den Frauen bekommen, die sich um ihr Lieblingsspielzeug mit dem sie ihre narzisstischen Bedürfnisse befriedigten, hätten betrogen gefühlt

 

Ihr Ex-Freund hat das Zeug für einen perfekten und erfolgreichen Politiker. Sie sollten ihm keine Träne nachweinen und auch nicht in seiner Vergangenheit oder Kindheit nachgraben, denn damit geben Sie ihm unnötige Aufmerksamkeit.

Sie können allerdings nachdenken, warum Sie sich immer noch für diesen Mann interessieren. Möglicherweise ist das zu irgend etwas gut für Sie.

Vielleicht finden Sie einmal heraus, wozu Sie sich mit diesem Mann beschäftigen, denn dann wüssten Sie, worum es Ihnen zur Zeit geht und was Sie zukünftig in Ihrem Leben verändern können, so dass Sie sich nicht mehr mit der Vergangenheit beschäftigen müssen.

 

Gruß Peter Thiel

 

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ... 

Gesendet: Dienstag, 3. Januar 2006 20:49

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Auf der Suche nach Hilfe

 

Hallo Herr Thiel,

 

ich denke ich bin ein Narzisst. Mein Therapeut ist mit diesen Wort noch sehr vorsichtig; er spricht nur von narzisstischer Neigung. Je mehr ich mich aber mit diesem Thema beschäftige und dann, auf Grund des erworbenen Wissens, mein eigenes Verhalten beobachte, komme ich zu dieser Schlussfolgerung.

 

Ich bin nun 39 geboren in ... . Durch Wendejahre und 5 Jahre ...  war ich mehr oder weniger beschäftigt, mir ein materialistisches Zuhause aufzubauen. Seit nun 3 Jahren beschäftige ich mich mit mir, um ursprünglich die Frage zu beantworten: Warum tue ich Dinge so wie ich Sie tue? Die Frage habe ich mir einfach nach 2 gescheiterten Ehen, davon eine nur 5 Monate, keinem echtem Interesse an langjährigen Freundschaften, und nun insgesamt 5 verschiedene Jobs stellen müssen.

 

Die Antwort heißt wohl Narzissmus, aber ich weis nicht wie ich normal werden kann. Ich beneide Menschen, die sich einfach sozial treffen und so sein können wie Sie wollen. Ich beneide Menschen, die es geschafft haben, Ihre Fähigkeiten und Talente einfach zu leben, und einfach sich selbst zu sein. Mein Leben, speziell die letzten 10 Jahre, war immer ein Trieb nach Anpassung und Geld. Ich wollte einfach nur von Menschen akzeptiert werden, und habe dafür sehr viel getan, unermuetlich, wie ein Roboter, eher getrieben von etwas Unbekannten, als bewusst, und zielstrebig. Dabei gab es immer wieder Beziehungen, und 2 Ehen, aber das soziale Glück will sich nicht einstellen. Jetzt, im Alter, wird es noch schlimmer. Die Frauen genügen einfach nicht mehr. An jeder gibt es etwas auszusetzen und man trennt sich, bevor die Beziehung eigentlich erst richtig begann. Und sich jemanden anvertrauen kann man auch nicht, da man ja seine Maske hat und von Schwester eh als Problemchen betitelt wird.

 

Ich bin in Behandlung, privat, bei einem ... therapeuten. Aber bedingt durch seinen und meinen vollen Terminplan sehen wir uns nicht regelmassig, und dann nur für ein Stunde. Ich arbeite auch die Stunden nicht auf, sondern gehe eher als Pflicht dort hin. Manchmal trifft er meine Seele und es kommen Tränen oder Erkenntnisse. Hilfe im Inneren verspüre ich nicht dauerhaft, im Gegenteil, ich wünschte ich hätte mit dieser Selbstfindung nie angefangen und damit weiter gemacht, was ich die letzten Jahre getan habe. Anpassen, Karriere, Geld verdienen, und immer neu anfangen, 3 Länder, 5 Städte, damit man ja nicht Zeit für sich hat.

 

Ich bin auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe im Raum ... , kassenfinanziert, aber privat. Ich denke in einer Gruppe wird meine eigene Last, mein eigenes Inneres (leider jetzt bewusstes) Gefaengniss eher klein, und ich kann anderen helfen. Oder auch nicht...

 

Freue mich auf Ihre Antwort und auch auf diesem Weg ein erfolgreiches Jahr 2006.

 

Mit freundlichen Gruss,

 

...

 

 

 

 

Hallo Herr ... ,

Sie schreiben:

"ich denke ich bin ein Narzisst. ...

Die Antwort heißt wohl Narzissmus, aber ich weis nicht wie ich normal werden kann. Ich beneide Menschen, die sich einfach sozial treffen und so sein können wie Sie wollen. Ich beneide Menschen, die es geschafft haben, Ihre Fähigkeiten und Talente einfach zu leben, und einfach sich selbst zu sein."

 

Ist doch egal, ob Sie nun ein Narzisst sind, ein Autist oder ein Surrealist. Schauen Sie einfach, was Ihnen fehlt und tun Sie was dafür, dies in Ihr Leben zu integrieren.

Werden Sie dabei bloß nicht "normal", das wäre sicher sehr langweilig und ist überdies gar nicht zu schaffen, weil es "normal" nicht gibt.

 

Sie schreiben weiter:

 

"Ich bin auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe im Raum ... , kassenfinanziert, aber privat. Ich denke in einer Gruppe wird meine eigene Last, mein eigenes Inneres (leider jetzt bewusstes) Gefaengniss eher klein, und ich kann anderen helfen. Oder auch nicht..."

 

Vielleicht gründen Sie eine eigene Selbsthilfegruppe, dann brauchen Sie auch keine Krankenkassenfinanzierung, sondern nur einen Raum, wo sich die Gruppe trifft.

Wie kommen Sie denn auf die Idee, anderen helfen zu müssen. Helfen Sie lieber sich selbst. Schenken Sie sich schöne Erlebnisse, auch mit anderen Menschen. Dass können Sie in einer Selbsthilfe- oder auch Therapiegruppe ausprobieren und lernen.

 

Viel Spaß

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Mittwoch, 12. Oktober 2005 14:42

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Therapiegruppen für narzißtische Persönlichkeitsstörungen

 

Hallo,

bin 46 Jahre alt, mein Mann 44, seit 22 verheiratet haben ... und ... , die beide noch bei uns wohnen. Eigentlich wollte ich eine Mail mit meinem/unserem ganzen „Leidensweg“ schreiben. Aus momentanem Zeitmangel begnüge ich mich mit einer Antwort auf diese Frage:

Können Sie mir bitte Therapiegruppen für narzißtische Persönlichkeitsstörungen, in ... , nennen? Wenn möglich krankenkassenfinanzierte oder auch privat finanzierte.

Ich bin ziemlich sicher dass mein Mann dieses Problem hat, da er mir vor einem Jahr gestanden hat, dass er schon seit Anfang unserer Ehe fremdging. Damals zog er zu seiner Freundin um sein Leben genießen zu können. Nach einem halben Jahr kam er wieder zurück, weil es ihm (seelisch) schlecht ging. Wir machten erst eine Familienaufstellung, wo raus kam dass es an ... liegen würde.

Wir haben es mit Partnerberatung nach dem Verfahren der Integrativen Paartherapie und Paarsynthese versucht. So habe ich in dem Buch Lieben, Streiten und Versöhnen von Cöllen, Michael über Narzisst und Komplementärnarzisstin gelesen, war froh endlich was gefunden zu haben was auf das Wesen meines Mannes zutrifft. Habe dann noch folgende Bücher gelesen:

- von Alice Miller, «Das Drama des begabten Kindes»

- «Narzissmus, das innere Gefängnis» von Heinz Peter Röhr.

- << Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung» von Bärbel Wadetzki

Jetzt sind 8 Monate um seit er wieder bei uns wohnt und nun will er allein in eine Wohnung ziehen um „erwachsen zu werden“ und um angeblich mich nicht weiter zu belasten. Bin sicher dass er sich mit seiner letzten Freundin wieder ab und zu trifft. Er will es nicht direkt zugeben und ich bohre da auch nicht weiter nach. Jedenfalls kann ich jetzt alles verstehen. Habe mir so oft den Kopf darüber zerbrochen und konnte seine Denkweise nicht nachvollziehen, da seine Äußerungen oft so widersprüchlich sind. Konnte ihn bis noch nicht überreden wenigstens das Buch von H.P. Röhr zu lesen. Er verspricht zwar damit anzufangen, doch er kommt jeden Tag erst nach 20 Uhr heim und dann hockt er meist am PC bis 1 Uhr nachts. Jetzt muss ich aufhören da meine Mail nun doch etwas länger geworden ist.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank!

Liebe Grüße ... 

 

 

 

Hallo Frau ...,

bitte versuchen Sie nicht, Ihren Mann zu verstehen oder ihn gar in eine Therapie zu schicken, in die er nicht geschickt werden will. Egal ob narzisstisch, exhibitionistisch, introvertiert oder sonst wie orientiert. Wenn Ihr Mann von Ihnen einen Tipp will, was Sie gut fänden, kann er Ihnen das sagen, er ist ja schon 44 Jahre alt.

Sie können aber etwas für sich selber tun, in dem Sie sich weniger abhängig von Ihrem Mann machen. Wie das geht - eine manchmal nicht leichte Frage. Vielleicht nehmen Sie mal einen Probetermin bei einem guten Therapeuten oder in einer Selbsterfahrungsgruppe wahr.

 

 

Kompetente Ansprechpartner finden Sie vielleicht hier:

 

... 

Sie können möglicherweise auch im Rahmen einer von Ihrer Krankenkasse finanzierten Psychotherapie um die Klärung der Ihnen wichtigen Themen kümmern. Dazu können Sie sich mit Ihrer Krankenkassenkarte direkt an einen niedergelassenen Psychotherapeuten wenden. Eine Überweisung durch einen Allgemeinmediziner ist nicht notwendig.

 

 

 

Gruß

 

Peter Thiel, Systemischer Berater und Therapeut/Familientherapeut (DGSF)

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Sonntag, 10. Juli 2005 12:41

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Narzißmus

 

Hallo,

Ich habe das Buch von Heinz Peter Röhr gelesen und ich suche nach einer Möglichkeit meine Narzißtische Persönlichkeitsstörung therapieren zu lassen. Wer kann mir da helfen und gibt es irgendwo Therapiegruppen?

Ich komme aus dem Raum ... .

Mit freundlichen Grüßen

... 

 

 

 

 

----- Original Message -----

From: "mb" <info@maennerberatung.de>

To: ... 

Sent: Monday, July 11, 2005 4:35 PM

Subject: AW: Narzißmus

 

 

Therapiegruppen gibt es jede Menge. suchen Sie krankenkassenfinanziert oder privat finanziert?

 

Gruß 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: 

Gesendet: Montag, 11. Juli 2005 09:44

An: mb

Betreff: Re: Narzißmus

 

 

Hallo Herr Thiel,

Ich bin bei der ... Krankenkasse versichert.

Mfg: ... 

 

 

 

 

 

Hallo Herr ...,

 

meine Frage war nicht, ob sie bei der ... krankenkasse versichert sind, sondern welche Art von Gruppe Sie suchen. Privatzahler oder krankenkassenfinanziert.

Mir scheint das scheint ja schon eine kleine Form "Narzisstischer Störung" zu sein, dass Sie den Text nicht lesen, sondern darauf antworten, was Sie meinen was die Frage wäre. 

 

 

 

Gruß 

 

Peter Thiel

 

 

 

 


 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Donnerstag, 29. Juli 2004 13:37

An: webmaster@maennerberatung.de

Betreff: Narzissmus

 

 

Hallo,

ich habe einen Freund, auf den die Symptome von Narzissmus zutreffen,...

Er hat Depressionen, Panikattacken, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme...und ist nicht beziehungsfähig.

Er sagt, er braucht seine Freiheit, und trifft sich mit anderen Frauen zum Reden,...er möchte nicht festgehalten werden, sondern sich losgelassen fühlen.

Und er verhält sich auch so, er kann keine Gefühle zeigen und ist Selbstverliebt.

Bei mir, denke ich, so wie ich gelesen hab, könnte das mit dem narzisstisch auch zutreffen,...

Ich versuche zu helfen, wo ich kann, und ich versuche auch immer alles 100%,....

Habe auch Angst loszulassen und laufe ihm hinterher, obwohl er mir von Anfang an sagte, er könne noch keine Beziehung führen. Er muss seine letzte Beziehung erst verarbeiten (er hat sich vor ...  Jahren getrennt von seiner Freundin und ... ).

...

Wir hatten auch Sex, wobei ich denke er hat ein Potenzproblem und kommt auch immer sehr früh. Was sicher auch seelisch begründet ist. Er sagt, er hat kein Selbstwertgefühl, und ich versuchte ihn aufzubauen, ohne Erfolg.

Er zeigt keinerlei Gefühl für mich! Sagt sogar, wenn ich einen Mann treffen werde, sollte ich mir mit dem Anderen eine Beziehung aufbauen, da er noch nicht beziehungsfähig ist. Ich versteh das nicht! Wir haben viele Gemeinsamkeiten ... warum er mich so wegtritt.

Er wollte mich anfangs als einen lieben Freund, aber dann kam halt der Sex dazu,...ich bin wohl damit angefangen, aber er hat auch nicht nein gesagt, und so ging es jetzt 7 Wochen. Also er war 7x hier.

Dann schrieb er mir einen Text, dass wir ja Freunde seien, und nicht eifersüchtig sein könnten, weil wir ja nicht in einer Beziehung sind. Und er sich mit anderen Frauen trifft, zwar nicht mit dem Hintergrund mit einer im Bett zu landen, doch es könnte natürlich passieren und wir würden ja jeder unser eigenes Leben führen.

Eine Mail gab die Andere,....wir schrieben hin und her, und gestern schrieb er mir: leb wohl, ich sei ein netter Mensch und er wünscht mir alles Gute....

Seitdem versuche ich ein Gespräch mit ihm zu finden, aber er schrieb, dass es ihm zu anstrengend sei, ein Gespräch mit mir zu führen, da ich ja eine schlechte Meinung von ihm hätte.

Ich klammere und kann nicht loslassen, und hätte zumindest ein klärendes Gespräch mit ihm gewollt.

Es wäre schön, er könnte in meinem Leben als Freund bleiben. Wir haben beide verletzende Worte geschrieben.

Wie kann ich ihm helfen? Oder brauche ich Hilfe?

Mit freundlichen Grüßen

... 

 

 

 

 

Hallo ...,

wenn überhaupt noch ein klärendes Gespräch möglich ist, so gehe ich davon aus, dass dies ohne einen gesprächsmoderierenden kompetenten Berater nichts bringt. Wenn dies nicht so wäre, so hätten sie es wohl vor der Trennungserklärung des Mannes geschafft.

Sie können dem Mann ein solches Gespräch vorschlagen, sprechen Sie es aber als Einladung aus, sonst geht er mit Sicherheit nicht mit Ihnen in eine solche Beratung, weil er denkt, er wird dort über den Tisch gezogen.

Wenn daraus nichts wird, nehmen Sie sich die Zeit innerlich Abschied zu nehmen, trauern Sie gegebenenfalls und wenn Ihnen danach ist, werfen Sie Kissen gegen die Wand. Und wenn das Leiden bei Ihnen länger anhält, können Sie für sich selbst Einzelberatung suchen.

 

Gutes Gelingen

 

 

Peter Thiel

 

 

 


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