Medien

 

 

 

 

"Es geht nicht darum, in eine neue Weinerlichkeit abzurutschen."

Der Berliner Männercoach Peter Thiel spricht im Interview über die Weichei-Gefahr bei Männern und die `neue Männlichkeit`"

 

Kreuzer

Leipzig. Subjektiv. Selektiv.

10/2012

www.kreuzer-leipzig.de

 

 

 

 

 

Neue Identität des Mannes

Mann hat's nicht leicht

Moderation: Ingolf Baur

Männer sterben früher als Frauen, Männer bekommen mehr schwere Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Krebs. Männer leiden häufiger an Burnout und Überarbeitung. Schon Jungs schneiden in der Schule schwächer ab als Mädchen, brechen häufiger die Lehre ab oder das Studium. Sie sind aggressiver und werden häufiger sozial auffällig. Wo liegen die Gründe für all diese Probleme?

“Wann ist Mann ein Mann?“ Männer sitzen bei einem Seminar zusammen

War seine Rolle früher klar definiert, scheint der Mann heute vielmehr ein Problemfall zu sein. Die traditionelle Rolle passt nicht mehr. Soziologen und Psychologen warnen vor ernsten Identitätsproblemen. 

* Wann ist der Mann ein Mann? Odysso, 4.3.2010 | 8:23 min

http://www.youtube.com/watch?v=4ldojxceg4A - aktuell nicht verfügbar

 

 

 

 

Kulturzeit: Bericht

03.11.2010

Wenn Frauen schlagen

Tabuthema Männer als Opfer häuslicher Gewalt

Ist Gewalt in der Partnerschaft wirklich eine reine Männerdomäne? Eine aktuelle Erhebung des baden-württembergischen Innenministeriums hat ergeben, dass immer mehr Frauen gegen ihre Partner handgreiflich werden. Es ist ein Tabuthema, mit dem sich die Politik schwer tut.

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/149186/index.html

http://www.youtube.com/watch?v=YB1Dhp0sROs

 

 

 

 

ZDFdokukanal

37 Grad plus

Nochmal richtig Gas geben

Männer in der Midlife-Crisis

http://37grad.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,7617982,00.html?dr=1

 

Bei Doro Wiebe diskutieren:

* Peter Thiel, Familientherapeut und Autor des Buches "Der verletzte Mann"

* Peter Klatte, Mediziner, spezialisiert auf Männergesundheit und Hormon-Therapien

* Elisabeth Fischer, Autorin des Buches "Männer in den Wechseljahren"

* Stefan Knobloch, Protagonist aus 37-Grad-Reportage

02.09.2009

Online auf: 

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/831188?inPopup=true

 

 

Harry steht in siebzig Metern Höhe am Abgrund und will springen. Einen kurzen Moment zögert er: "Ich muss es mir noch mal beweisen, dass ich noch nicht zum alten Eisen gehöre!" Mit einem Schrei springt er am Bungeeseil in die Tiefe. Danach tun ihm alle Knochen weh. Wenn Harry sich was wünschen dürfte, wäre er gerne noch mal 20. Im Anschluss an die 37-Grad-Reportage diskutiert Doro Wiebe mit Betroffenen und Experten über das Thema "Männer in der Midlife-Crisis".

Zwischen 40 und 50 ist "Halbzeit" im Leben, und auch bei Männern fängt die Uhr an zu ticken: Was will ich noch erreichen? Welche Träume habe ich nicht gelebt? Die äußerlichen Zeichen des Älterwerdens werden kaschiert, die inneren sind nicht so leicht zu überspielen. Ganze Lebensentwürfe fallen ins sich zusammen. Kinder, Ehefrauen und Mütter schütteln den Kopf: Sind die Männer jetzt verrückt geworden? Nein - sie sind in den Wechseljahren. Angst vor dem Älterwerden

In der 37-Grad-Reportage werden drei Männer in der Lebensmitte porträtiert: Harry kämpft gegen das Altwerden und hat seine Jugend konserviert. Er sieht jünger aus und will noch mit achtzig Jahren Motorradfahren. Lieber renne er mit den 30-Jährigen in die Disko als mit Gleichaltrigen um eine Bingoente zu spielen. Wer rastet, der rostet - so sein Lebensmotto. Doch auch er wird des Jagens müde. Nur was soll noch kommen?

Stefan hat sich mit 40 Jahren neu verliebt.

Seine Freundin hält ihn jung - trotzdem würde Stefan gerne die Zeit anhalten.

Stefan fühlt sich wie 30, obwohl er fast 44 ist. Zu verdanken hat er das seiner jungen Freundin, die ihm gefühlte fünfzehn Jahre seines Lebens schenkt. Klamotten, in denen er aussieht wie ein "Opi" werden kurzerhand von ihr aussortiert. Trotz ihrer Gegenwart hat Stefan Angst vor dem Alter und findet Älterwerden einfach "Scheiße".

Die Uhr tickt

Robert dagegen versucht, dem Alter etwas Positives abzugewinnen. Jugend könne man nun mal nicht festhalten. Er sammelt im Wald alte Wurzeln und macht aus der Vergänglichkeit Kunst. Irgendwann mal hatte er alles, was er sich immer gewünscht hatte: ein Haus, Kinder, eine Familie, einen Job als Möbeldesigner. Doch das hat irgendwann nicht gereicht. Er sucht Sinn und Erfüllung im Leben und tritt eine spannende Reise nach innen an. Trotz ihrer Gegensätzlichkeit gibt es eines, das Harry, Stefan und Robert vereint: Die Lebensuhr tickt, und sie wollen noch mal richtig Gas geben. Zum Älterwerden ist später noch Zeit.

www.zdfdokukanal.de

 

 

 

 

 

 

„Das kann doch nicht alles gewesen sein?!“ - Männer in der Midlife-Crisis

Interview mit Peter Thiel auf  SWR1

Der Abend

Sendung am Mittwoch, 27.05.2009, 20.10 bis 22.00 Uhr

Meist sind sie zwischen 40 und 50 und haben schon einiges in ihrem Leben erreicht. Privat und beruflich läuft alles in geregelten Bahnen.

Doch plötzlich kommen Gedanken wie „…soll das schon alles gewesen sein?“, „…passiert in meinem Leben jetzt nichts mehr?“. Dann kommt die große Unzufriedenheit, die Suche nach neuen „Kicks“, und man(n) ist mittendrin in der Midlife Crisis.

Was die Krise in der Mitte des Lebens mit den Männern und ihrem Umfeld macht, und was man dagegen tun kann, darüber sprechen wir mit:

* Peter Thiel, Familientherapeut und Autor des Buches „Der verletzte Mann“.

* Eva Wester, sie betreibt das Internet-Forum "Wege durch die Krise" für Frauen, deren Männer in der Midlife Crisis sind

 

 

 

 

"Es reicht doch wenn ich ich bin"

Männer in der Midlife-Crises

 

Adrienne Braun 

in: Stuttgarter Zeitung vom 01.10.2011

 

 

 

 

 

Ein normaler Mann ruft nicht nach der Polizei

Interview mit Peter Thiel zum Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Männer

in: "Freie Presse", 10.02.2011, S. 3

 

 

 

Studie

Wenn Frauen Männer schlagen

Von Miriam Hollstein und Freia Peters

Berliner Morgenpost

Freitag, 12. November 2010 

 

 

 

 

 

Kulturzeit: Bericht

03.11.2010

Wenn Frauen schlagen

Tabuthema Männer als Opfer häuslicher Gewalt

Ist Gewalt in der Partnerschaft wirklich eine reine Männerdomäne? Eine aktuelle Erhebung des baden-württembergischen Innenministeriums hat ergeben, dass immer mehr Frauen gegen ihre Partner handgreiflich werden. Es ist ein Tabuthema, mit dem sich die Politik schwer tut.

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/149186/index.html

http://www.3sat.de/page/?scsrc=2&date=2010-11-03&division=kulturzeit&cx=60

http://www.3sat.de/kulturzeit/kuz_titel.html

 

 

 

 

 

Neue Identität des Mannes

Mann hat's nicht leicht

Moderation: Ingolf Baur

Männer sterben früher als Frauen, Männer bekommen mehr schwere Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Krebs. Männer leiden häufiger an Burnout und Überarbeitung. Schon Jungs schneiden in der Schule schwächer ab als Mädchen, brechen häufiger die Lehre ab oder das Studium. Sie sind aggressiver und werden häufiger sozial auffällig. Wo liegen die Gründe für all diese Probleme?

“Wann ist Mann ein Mann?“ Männer sitzen bei einem Seminar zusammen

War seine Rolle früher klar definiert, scheint der Mann heute vielmehr ein Problemfall zu sein. Die traditionelle Rolle passt nicht mehr. Soziologen und Psychologen warnen vor ernsten Identitätsproblemen.

* Wann ist der Mann ein Mann?Odysso, 4.3.2010 | 8:23 min

http://www.youtube.com/watch?v=4ldojxceg4A

http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/did=6079050/pv=video/nid=1046894/1ibr57q/index.html

 

 

 

 

 

Süddeutsche Zeitung Magazin

Familie | Heft 09/2010

Sind das meine Augen?

Von Okka Rohd (Protokoll)

Doch irgendwann habe mir die alten Kalender in der Küche geschnappt und nachgesehen, was überhaupt los war zu der Zeit, als meine Frau schwanger wurde: Bei Bastian war sie auf Betriebsausflug. Bei Marvin auch. Trotzdem ergab das noch kein Bild für mich. Doch dann machte sich plötzlich der Chef meiner Frau aus dem Staub. Heute vermute ich, meine Frau hatte ihm erzählt, dass ich einen Verdacht habe, und er hatte Angst, dass alles auffliegt.

Er ließ seine Frau und die Kinder zurück – sogar seine eigene Firma. Und da endlich dämmerte es mir. Der Chef und ich, wir kannten uns gut. Manchmal ist er vorbeigekommen bei uns. Es gibt ein Foto, da sitzt Basti auf seinem Schoß, mit den Fußballschuhen, die er ihm geschenkt hatte. Wegen der Kinder habe ich es noch ausgehalten mit meiner Frau. Ich habe mir immer gesagt: Erst müssen die Kinder größere Hände bekommen. Hände, mit denen sie sich wehren können. Damals waren sie ja erst sieben und neun.

Aber dann habe ich mich in eine andere Frau verliebt, die war herzlich und großzügig. Und ich dachte: Wenn ich meine Frau jetzt nicht verlasse, leiden die Kinder nur noch mehr. So habe ich an einem Dienstagabend um neun meine Sachen in blaue Müllsäcke gepackt und bin ausgezogen. Meine Frau stellte mir ein Ultimatum: Eine Woche gab sie mir Zeit, die Entscheidung zu überdenken. Ich habe das Ultimatum ignoriert und stattdessen im Internet einen Vaterschaftstest bestellt.

Als ich meine Jungs das nächste Mal besucht habe, habe ich ihnen mit Wattestäbchen Speichelproben abgenommen und ihnen gesagt: Wisst ihr, dass man auf diese Weise herausfinden kann, wie ordentlich Kinder sich die Zähne geputzt haben? Sechs Wochen später bekam ich das Ergebnis: Eine Vaterschaft ist auszuschließen, stand da, in beiden Fällen.

»Stellen Sie sich vor, dass Sie Jahre für Ihre Familie ackern, Überstunden schieben, um das Eigenheim zu finanzieren, jeden Abend nach der Arbeit nach Hause gehen, um die Kinder ins Bett zu bringen und ihnen noch eine Geschichte vorzulesen. Und dann stellt sich heraus, dass Sie belogen wurden«, sagt Peter Thiel, Familientherapeut in Berlin. »Von einem Augenblick auf den anderen ist alles weg, wofür diese Männer gearbeitet und woran sie geglaubt haben. Sie haben nicht nur in Unkenntnis gelebt, sondern jahrelang jemandem vertraut, der ein Doppelleben geführt hat. Sie wurden systematisch nicht ernst genommen. Und man hat ihnen keine Wahl gelassen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – vielleicht hätten sie ja auch beschließen können, noch einmal von vorn anzufangen mit einer anderen Frau.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/32901/2/1

 

 

 

 

 

"Freundin" - Heft 10/2009

Peter Thiel in: 

"Beziehungshürden Paare erzählen, wie sie den richtigen Weg durch eine Liebeskrise gefunden haben."

 

"Freundin" - Heft 12/2009 

Peter Thiel in: 

"Du machst mich wahnsinnig. Damals liebten Sie seinen jungenhaften Charme, seine Spontaneität oder seine Sanftmut. Heute sind genau diese Eigenschaften, die Sie so an ihm nerven."

 

 

 

 

 

 

Der verletzte Mann.

Peter Thiel ; Michael Eichhammer. - 1. Aufl.. - Kreuzlingen : Hugendubel Kreuzlingen, 2008. - 224 S.

(Ariston)

www.hugendubel.de

 

Kurzbeschreibung

Männer trauern leise, aber gewaltig!

Weil sie eher im Stillen und alleine leiden, gelten sie gemeinhin als härter im Nehmen. Ein fataler Trugschluss, wissen Peter Thiel und Michael Eichhammer. Männer nehmen sich und ihre Probleme häufig nicht ernst genug.

Das klassische männliche Rollenverständnis zwingt sie zum Funktionieren.

Höchste Zeit zum Undenken, denn das Ignorieren der Probleme und Verdrängen unangenehmer Emotionen erweisen sich als Bumerang. Die Folgen reichen von Krankheit und Suchtverhalten über Depression bis hin zum Suizid.

Die beiden Autoren besprechen wichtige Themen wie männlichen Liebeskummer, Eifersucht, Versagensängste und Krisen einfühlsam, ehrlich und mit vielen praktischen Übungen. Handfeste Ratschläge und eine wohldosierte Prise Humor helfen Männern aus der Krise und Frauen, mehr Verständnis für die männlichen Nöte zu entwickeln.

 

 

 

Das Interview:

Midlife-Crisis

Traue keinem um die vierzig

Männer in der Mitte des Lebens fühlen sich immer mehr von Selbsthass, Arbeitssucht und Stress bedroht - Therapiestunde mit dem Familienberater Peter Thiel. 

Interview: Titus Arnu

Süddeutsche Zeitung 19./20. 07.2008, S. 11

 

 

Midlife-Crisis

Was tun, wenn Männer in die Jahre kommen.

Von der berühmt berüchtigten Midlife Crises sind vor allem Männer um die 40 betroffen. Denn nicht nur bei der Frau stellen sich in der Mitte des Lebens die Hormone um. Und dann können der Bauch dicker, die Haare dünner und die Selbstzweifel sehr groß werden. Für manchen Mann gerät das ganze Leben aus den Fugen. Mit diesen Krisengeplagten hat Peter Thiel oft in seiner Praxis in Berlin zu tun. Der Familientherapeut und Autor des Buches "Der verletzte Mann" weiß, was Betroffenen helfen kann.

Jana Ebert sprach mit ihm. 

Inforadio 30.07.2008 - Interview im MP-3-Format

 

 

 

"Was Männer kränkt" - Peter Thiel am 13.11.2008 live im NDR in der Sendung "Mein Nachmittag" - http://www3.ndr.de

"Brauchen Männer einen Männerarzt" - Peter Thiel am 13.11.2008 live im NDR-Info in der Sendung "Redezeit" - www.ndrinfo.de

 

 

 

 

 

 

Titelthema in der Thüringer Allgemeinen

"Wenn der Alte ausflippt: Die Wechseljahre des Mannes"

 

"Mit Motorrad und junger Frau" (Seite 3)

Ausgabe Nr. 251 vom 25.10.2008 

http://www.thueringer-allgemeine.de

 

 

 

 

 

 

Men's Health

 

Das neue Heft - jetzt am Kiosk

Heft 10/2008

 

'Frauen schlagen öfter als Männer'

Bremer Soziologe kritisiert Schweigen über weibliche Gewalt in Familien und sagt: "Zahlen über gewalttätige Männer sind irreführend"

Männer werden häufiger Opfer von Gewalt als angenommen

Hamburg – Männer sind offenbar weitaus häufiger Opfer von gewalttätigen Frauen als gemeinhin bekannt ist. Der Soziologie-Professor Gerhard Amendt, Leiter des Instituts für Geschlechter- und Generationsforschung der Universität Bremen, kommt in einem Interview des Männer-Lifestylemagazins "Men's Health" (Ausgabe 10/2008, EVT 17.09.2008) sogar zu dem Schluss, "dass Frauen in Beziehungen öfter schlagen als Männer" – und rüttelt damit an einem gesellschaftlichen Tabu. Angaben des Bundesfamilienministeriums, wonach 95 Prozent aller Straftaten im häuslichen Bereich von Männern gegen Frauen verübt werden, bezweifelt er. "Die Zahlen, die hier in Deutschland verwendet werden, stammen in aller Regel von Frauenberatungsstellen oder Häusern für geschlagene Frauen, die sie recht beliebig aus ihrer eigenen Arbeit zusammengebastelt haben. Das wird auf die Bevölkerung hochgerechnet, und die Politik schluckt das dann bereitwillig. Die Zahlen sind nicht repräsentativ, sie sind irreführend", sagt Amendt, der weiterhin kritisiert, dass internationale Forschungsergebnisse in Deutschland einfach totgeschwiegen werden.

"In unserer Gesellschaft gibt es eine ausgeprägte Neigung, die gewalttätigen Seiten von Frauen einfach zu ignorieren", erklärt Amendt weiter. "Die Gewalt zwischen Partnern ist angeblich nur männlich – etwas anderes darf es nicht geben." Diese Tabuisierung führt nach Einschätzung des Soziologen dazu, dass nur eine Minderheit der betroffenen Männer über die Gewalt ihrer Frauen offen spreche. "Manche tun so, als ob die Schläge ihrer Partnerin sie nicht verletzten würden", sagt Amendt. "Am nächsten Tag gehen sie heimlich mit gebrochenen Rippen zum Arzt. Das Körperliche schmerzt jedoch meist weniger als die Tatsache, dass die Frau zugeschlagen hat. Das bringt Abschätzigkeit zum Ausdruck und unterstellt obendrein, dass man mit einem Mann nicht reden kann." Viele Männer seien "deshalb verzweifelt" und "begraben ihre Erfahrung ganz einfach in ihrem Inneren", sagt der Experte.

Die Betroffenen seien "mit den Frauen der 1950er-Jahre" vergleichbar. "Sie erleben Gewalt von ihrer Partnerin und schweigen darüber – beschämt, wie die Gesellschaft als Ganzes." Doch das Schweigen befördere die Gewalt der Frauen sogar noch, warnt Amendt. "Diese Männer wissen gar nicht, was sie damit anrichten, wenn sie ihre Schmerzen verleugnen. Sie bringen die Frau dazu, immer heftiger draufzuhauen, denn sie will ja zumeist, dass der Partner redet. Frauen schlagen allerdings nicht immer nur, weil sie den Mann zum Reden bringen wollen, sondern auch, weil sie ihn mundtot machen möchten. Da gibt es unendlich viele Varianten", erklärt der Soziologie-Professor.

Um den betroffenen Männern gezielt aus der Isolation zu helfen, müsse es "völlig neue Beratungsstellen" geben, fordert Amendt. Davon sei Deutschland jedoch noch weit entfernt. "Solange gerade die federführende Bundesfamilienpolitik an der Verleugnung weiblicher Gewalt in der Familie tatkräftig mitwirkt, ist das allerdings nur schwer vorstellbar", resümiert der Soziologie-Professor, gibt aber gleichzeitig die Hoffnung nicht auf: "Ich denke, dass es in den nächsten Jahren hier zur Wende kommen wird."

 

 

Mit Tipps des Berliner Paar- und Familientherapeuten Peter Thiel wie mann sich bei weiblicher Gewalt schützen und deeskalierend reagieren kann.

 

Men's Health/ 17.09.2008

Men's Health ist mit 36 Ausgaben in 42 Ländern und einer Gesamtauflage von fast 18,5 Millionen Exemplaren das größte Männer-Lifestyle-Magazin der Welt.

Men's Health

Leverkusenstr. 54, 22761 Hamburg

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Marco Krahl

Tel. 040 / 85 33 03-920

Fax 040 / 85 33 03-963

www.menshealth.de/sex/trennung/-frauen-schlagen-oefter-als-maenner.101852.htm

 

 

 

 

 

 

 

 

Midlife-Crisis

Was tun, wenn Männer in die Jahre kommen.

Von der berühmt berüchtigten Midlife Crises sind vor allem Männer um die 40 betroffen. Denn nicht nur bei der Frau stellen sich in der Mitte des Lebens die Hormone um. Und dann können der Bauch dicker, die Haare dünner und die Selbstzweifel sehr groß werden. Für manchen Mann gerät das ganze Leben aus den Fugen. Mit diesen Krisengeplagten hat Peter Thiel oft in seiner Praxis in Berlin zu tun. Der Familientherapeut und Autor des Buches "Der verletzte Mann" weiß, was Betroffenen helfen kann.

Jana Ebert sprach mit ihm. 

Inforadio 30.07.2008 - Interview im MP-3-Format

 

 

 

 

Uwe Wöllner aus Berlin-Neukölln will endlich ein richtiger Mann werden. 

Ein TV-Team begleitet Uwe auf seinem löblichen Weg. Am 22.07.2008 stößt Uwe auf den Coach und Männerberater Peter Thiel, der eine Stunde lang vor laufender Kamera sein therapeutisches Know-how an dem eigenwilligen Klienten in Anwendung bringt und nichts davon ahnt, dass er es in Wirklichkeit mit einem Schauspieler zu tun hat. 

Christian Ulmen als Alexander von Eich, Knut Hansen und Uwe Wöllner.

Christian Ulmen - Moderator, Entertainer und Schauspieler

Hauptdarsteller im Kinofilm "Herr Lehmann", Regie Leander Haußmann, 2003

Christian Ulmen als Alexander von Eich, Knut Hansen und Uwe Wöllner.

http://www.myspass.de/myspass/ulmentv/

 

1. Kämpfertyp - http://www.myspass.de/myspass/ulmentv/uwe-woellner/Kaempfertyp--/390/

2. Spasti - http://www.myspass.de/myspass/ulmentv/uwe-woellner/Spasti--/380/

3. Swinger - http://www.myspass.de/myspass/ulmentv/uwe-woellner/Swinger--/378/

4. Locker-bleiben - http://www.myspass.de/myspass/ulmentv/uwe-woellner/Locker-bleiben!--/377/

 

 

 

"Freundin"

Ausgabe 10/2007 vom 25.04.2007

 

"Die Kunst des Loslassens Praktische Tipps, mit denen Sie den Weg aus der Grübelfalle finden"

S. 114-118

Autorin Maja Sulejmanpasic 

Im Interview drei Fragen an Peter Thiel, Systemischer Paartherapeut und Männerberater 

www.freundin.de

 

Freundin" - Heft 24/2005: Peter Thiel in:  " Kerle in der Krise"

 

 

 


 

 

 

Männer weinen heimlich

Auch das «starke» Geschlecht wird Opfer häuslicher Gewalt - Thema ist zumeist tabu

Jahrelang wird der Polizist Frank S. (Name von der Redaktion geändert) von seiner Frau misshandelt. Körperlich und seelisch. Still erduldet er die Quälereien. Zurückschlagen ist nicht seine Sache. Auch an seine Kollegen will er sich nicht wenden - aus Angst, ausgelacht zu werden. «Für Männer, die Opfer von Gewalt werden, gibt es in Deutschland kaum Angebote», bedauert der Berliner Autor und Geschlechterforscher Ralf Puchert.

Puchert lernte Frank S. bei der Recherche für die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie «Gewalt gegen Männer» kennen. «Die meisten wissen nicht, mit wem sie reden sollen», erzählt Puchert. Konkret auf das Thema Gewalt angesprochen, würden sich aber erstaunlich viele Männer offen äußern. «Von selbst kommen allerdings die wenigsten auf die Idee, über ihre Probleme zu sprechen.»

Das Thema «häusliche Gewalt» rücke bisher nur Frauen als Opfer in den Mittelpunkt, sagt Paar- und Familientherapeut Peter Thiel: «Gewalt gegen Männer ist immer noch ein Randthema.» Das liege auch daran, dass sich das «starke» Geschlecht ungern selbst als Opfer sehe. Außerdem sei schwer zu definieren, wo Gewalt anfange. «In manchen Beziehungen können schon Blicke oder bestimmte Gesten traumatisieren», ergänzt Wolfgang Rosenthal vom Oldenburger Verein Männer (Wohn) Hilfe.

Um Betroffenen einen Rückzugspunkt zu bieten, gründete Rosenthal vor vier Jahren das bundesweit erste Männerhaus. «Für Männer mit Beziehungs- und Familienproblemen ist es genauso wichtig wie für Frauen, Abstand zu gewinnen», erläutert Rosenthal. Das Angebot richte sich nicht nur an Gewaltopfer. «Unsere Wohnung soll präventiv genutzt werden», betont der Sozialarbeiter. Denn wenn Gewalt ins Spiel komme - ob physisch oder psychisch - sei es meist schon zu spät, um als Paar oder Familie wieder zusammenzufinden.

«Männer müssen erst lernen, rechtzeitig und selbstständig ihre Situation zu ändern», unterstreicht Rosenthal. Das Erfolgsrezept seines Beratungsangebotes: «Ich appelliere an die Betroffenen, sich nicht als Versager zu sehen, sondern ihr Leben aktiv zu gestalten.» Dazu gehöre, Probleme zu thematisieren und auf sich selbst zu achten. Männer würden nicht besonders menschlich mit sich und ihrem Umfeld umgehen. «Sie begehen lieber Selbstmord, als Hilfe anzunehmen», formuliert es Peter Thiel drastischer.

Dass dennoch Bedarf an Hilfsangeboten besteht, zeigt die Nachfrage nach einem Platz im Oldenburger Männerhaus. «Unsere Wohnung ist immer ausgebucht», berichtet Rosenthal. Nach einem kurzen Gespräch entscheidet sein Verein über die Aufnahme. Meist bleiben die Obdachsuchenden ein paar Wochen bis zu einem Vierteljahr.

Die meisten sind um die 20 bis Anfang 40. «Das Clientel reicht vom schlecht ausgebildeten jungen Mann bis zum gut situierten Familienvater», sagt Rosenthal. Weil das Geld für eine zweite Wohnung fehlt oder aus Scham, die Hilfe von Freunden und Verwandten in Anspruch zu nehmen, kommen die Betroffenen ins Männerhaus. Der räumliche Abstand sei wichtig, um mit den Angehörigen wieder ins Gespräch zu kommen.

Inzwischen wurde ein zweites Männerhaus von der Beratungspraxis «Männerberatung» in Berlin eröffnet. «In bildungsnahen Schichten vollzieht sich langsam ein Bewusstseinswandel», hat Initiator Peter Thiel erfahren. Dennoch müsse man Männer speziell für das Thema Gewalt immer noch sensibilisieren.

Hinzu komme, dass den meisten männlichen Opfern kein Glauben geschenkt werde, da sie in der Regel Frauen körperlich überlegen sind. «Das heißt aber nicht, dass sie sich verteidigen oder zurückschlagen», fügt Wolfgang Rosenthal hinzu. Oft stecke die Angst dahinter, selbst als Täter angezeigt zu werden. Die Experten raten Betroffenen, das Tabuthema öffentlich zu machen und eine Paarberatung aufzusuchen.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/RAT_UND_HILFE/689132.html

10/2006

 

 

 


 

 

 

Wenn Frauen zuschlagen 

Auch Männer werden zu Opfern häuslicher Gewalt – und keineswegs nur in Einzelfällen. Die Hemmschwelle ist bei Frauen, die selbst schon solche Attacken erlitten haben, besonders niedrig. 

"Bild der Wissenschaft" (8/2006, S.52-55)

http://bdw.wissenschaft.de/bdw/heft/liste.html

 

 

 


 

 

 

 

 

"Interview von Peter Thiel für das Lifestyle Magazin "Matador", Juni 2006

 

 

 


 

 

 

"Die Zeit" - Themenheft, 2006

 

 

 


 

 

 

NÜRNBERGER ZEITUNG

Erschienen am 29.06.2006

Häusliche Gewalt erleben auch Männer

Blaue Flecken auf der Seele

Von Ella Schindler

Fällt das Stichwort häusliche Gewalt, so haben viele Menschen gleich ein paar stereotype Bilder parat: Einer ist Täter, der andere Opfer. Einer ist stark, der andere schwach. Der Täter ist männlich, das Opfer ≈ weiblich. Immer? Eine Studie des britischen Psychologen John Archer ergab, dass Männer ebenso oft Opfer von familiärer Gewalt in den eigenen vier Wänden werden wie Frauen. In Deutschland ist laut einer Pilotstudie des Familienministeriums jeder vierte Mann mindestens einmal Opfer von körperlichen Gewaltakten seitens seiner Partnerin geworden. Bei der Nürnberger Polizei kam 2005 jeder sechste Anruf wegen häuslicher Gewalt von einem Mann.

Für drei Studenten der Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg, die häusliche Gewalt gegen Männer zum Thema ihres Studienprojektes gemacht haben, ist klar: „Diese Männer dürfen nicht durch das soziale Hilfsnetz fallen“, erklärt Melanie Lück.

Sie und ihre Kollegen, Stefan Ebert und Agnes Nowak, haben zu 25 sozialen Einrichtungen im Raum Nürnberg Kontakt aufgenommen. Der Studentengruppe schwebt ein Runder Tisch zu dieser Thematik vor. Laut Agnes Nowak ist es dafür höchste Zeit: „Wir haben einen Flyer für die Betroffenen entwickelt, in dem wir sie über die Formen der häuslichen Gewalt informieren, aber auch Adressen nennen, wo sie sich Hilfe holen können. Die Organisationen in unserem Flyer bieten allerdings nur allgemeine Hilfe an.“

Angebote für Männer sind Fehlanzeige

Wer männerspezifische Hilfe sucht, wird in Nürnberg kaum fündig ≈ und woanders auch nicht. „Es gibt deutschlandweit wenige solche Angebote. Meiner Erkenntnis nach gibt es auch kein öffentlich gefördertes Männerhaus hier zu Lande“, erklärt der Berliner Geschlechterforscher, Willi Walter.

Gründe, warum in Deutschland die Karte des Hilfsnetzes für Männer mit Gewalterfahrung hauptsächlich aus weißen Flecken besteht, gibt es laut Walter mehrere. „Es fehlt an politischen Entscheidungsträgern, die sich für das Thema zuständig fühlen. Beim Familienministerium kümmert sich ein Referat um den Schutz der Frauen vor Gewalt. Für Männer gibt es so etwas nicht.“ Als „extreme Verunglimpfung von männlichen Opfern“ sieht er die mit öffentlichen Mitteln finanzierten Broschüren, in denen häusliche Gewalt als „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ definiert wird.

Kleine Fortschritte seitens der Politik seien laut Walter jedoch vorhanden. So veranlasste das Ministerium 2005 eine Pilotstudie „Gewalt gegen Männer“, an der Walter mitgewirkt hat. Aber: „Die Ergebnisse der Pilotstudie wurden nicht gedruckt. Es gibt nur eine kleine Zusammenfassung davon. Wer die ganze Studie lesen will, muss sie sich downloaden“, bedauert Walter, „auch hier fühlte sich keiner dafür zuständig.“ Die Situation ist für Walter nicht überraschend: „Im Grunde ist die Lage für Männer jetzt so, wie sie für Frauen vor 30 Jahren war.“ Damals war Gewalt gegen Frauen ein Tabuthema. Die Betroffenen mussten kämpfen, um ernst genommen zu werden, und um sich in der Öffentlichkeit ≈ und dann in der Politik ≈ Gehör zu verschaffen. „Frauen, die damals ihre Missbrauchserfahrungen thematisierten, haben gute Vorarbeit geleistet. Dafür können Männer heute dankbar sein“, meint Walter.

Er sieht auch einen großen Bedarf an Aufklärung in der Öffentlichkeit: „Es herrscht immer noch das Klischee, dass Männer nicht so oft Opfer von Gewalt werden wie Frauen. Und wenn es die Männer schon trifft, dann handele es sich hauptsächlich um psychische Gewalt.“ Dabei ergab die Pilotstudie, dass Männer genauso oft körperliche Gewalt seitens der Frauen erleben wie Frauen seitens der Männer. „Männer schlagen nicht häufiger zu, aber stärker, was schwerere Verletzungen nach sich zieht“, stellt der Geschlechterforscher fest.

Walter wünscht sich, dass Männer sich trauen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Unproblematisch sei es jedoch nicht. „Medien sind meist an Sensationen interessiert und greifen oft nur ein Klischeebild auf.“ Stefan Ebert sieht es ähnlich: „Das Thema wird oft reißerisch aufgemacht. Meistens berichtet man von einer überdimensionalen Frau, die ihren kleinen Mann schlägt. Das schadet den Betroffenen mehr als es hilft.

“Gewalt hat viele Gesichter ≈ und sie kann jeden treffen, ist Walter überzeugt: „Sie zieht sich durch alle Schichten hindurch. Sie kann körperlich und psychisch sein. Die körperliche Größe ist nicht zwangsläufig entscheidend“, so Walter. Es herrsche jedoch immer noch das Bild, dass ein Mann immer der Starke, der Unverletzbare ist. Für Betroffene wird das zum Problem, weiß Walter: „Viele Männer erleben ihre Opfererfahrung als etwas Beschämendes. Sie glauben, sie sind die einzigen, denen so etwas passiert ist, und zögern, sich Hilfe zu holen.“ Doch selbst wenn sich die männlichen Opfer trauen, eine entsprechende Unterstützung bekommen sie nicht automatisch. „Oft erleben Männer nicht adäquate Reaktionen bei der Polizei oder in den Beratungsstellen“, erläutert Walter und beruft sich dabei auf die Pilotstudie. Dass das Thema den sozialen Einrichtungen noch nicht so geläufig ist, stellte auch die Studentengruppe fest. „Die meisten Einrichtungen haben am Telefon nachgefragt, ob wir wirklich Männer meinen“, so Nowak.

Wo es solche Nachfragen nicht gibt, ist das Männerhaus in Berlin, der einzigen Einrichtung dieser Art in Deutschland. Seit über vier Jahren bietet das Männerhaus, das von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut wird, eine Notunterkunft für Männer. „Blaue Flecken muss der Mann uns nicht vorweisen. Bei uns können die Männer, die in Krisensituationen sind, die Zeit nutzen, um zu überlegen, wie es für sie weiter geht“, betont der Mitarbeiter des Hauses, Familientherapeut Peter Thiel. Keine Unterkunft, doch ein Gespräch bietet in Nürnberg bereits seit 14 Jahren das Männerforum in seinem Männercafe, das ebenso von Ehrenamtlichen organisiert wird. „Es ist ein niederschwelliges Angebot ohne therapeutischen Hintergrund. Wir wollen Männern Gelegenheit geben, sich auszutauschen, und sie ermutigen, etwas für sich zu tun“, erläutert Heinz Mehrlich vom Männerforum.

Die Studenten Lück, Ebert und Nowak hoffen indes, dass häusliche Gewalt gegen Männer nicht nur die ehrenamtlichen Initiativen beschäftigt. „Sieben der von uns angeschriebenen Einrichtungen haben Interesse am Runden Tisch signalisiert“, sagt Lück. Der Runde Tisch soll noch dieses Jahr stattfinden. „Es wäre schön, wenn die Teilnehmer am Thema dran bleiben würden“, wünschen sich Lück und ihre Kommilitonen.

Mehr zum Männerforum Nürnberg: www.maennerforumnuernberg.de; Männerberatung/Männerhaus Berlin: www.maennerberatung.de, Tel. 030/49 91 68 80.

 

 

 


 

 

ARD

Fliege


Sendung vom Montag, 08.03.2004, 16.00 Uhr 


Verführt und ausgenommen – Wenn Männer Opfer werden

Charly Mazagg (65) aus Brixen, ehemaliger Radio-Boss und Ex-Manager der "Kastelruther Spatzen", fiel auf eine 30 Jahre jüngere Heiratsschwindlerin herein: "Priska hat mir 250.000 Mark abgeknöpft und mir vorgegaukelt, sie erwarte ein Baby von mir".

Auch Ingenieur Grigori Gurewitsch (46) aus Lollar fühlt sich benutzt: "Ich war ein richtiger Idiot! Elena spielte mir zwei Jahre die große Liebe vor – bis sie die Aufenthaltsgenehmigung hatte."

Diplompädagoge Horst Schmeil (61) leitet das Männerhaus in Berlin: "Es gibt für Männer in Not, die unter der psychischen Gewalt von Frauen leiden, kaum Anlaufstellen".



Kontaktadressen
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Redaktion "Fliege"
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Hotline, Kartenservice und Informationen zum Fliege Telefon: 01805 - 333 800 
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Männerberatung Berlin 
(auf der Homepage sind Adressen von bundesweiten Einrichtungen) 
Internet: www.maennerberatung.de
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Tel.: (030) 499 16 880


Männerhaus Berlin
Tel.: 030/ 3363040
Ansprechpartner: Horst Schmeil
pappas.berlin@t-online.de 


Michael Ulbricht (Psychotherapeut)
Keferloherstr. 116, 80807 München
Tel: 089/69737482
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Internet: www.michael-ulbricht.de


Informationen zu Thomas Fuegner
thomas@fuegner.de 
Internet: www.fuegner.de




Literatur
Charly Mazagg
Oben und Unten: Mein Seiltanz zwischen Stars und Eheschwindel
Verlag: Edition Raetia
ISBN-Nummer: 88 – 7283 – 201 –2



http://www.daserste.de/fliege/thema_beitrag_dyn~uid,faxsk5ra8uqe4o26phavqb9r~cm.asp






 

 

 

 

"Sie hat mich fast zu Tode gebracht"

Von der eigenen Frau fertig gemacht? In Berlin gibt es ein Haus, das misshandelten Männern Hilfe gewährt

Barbara Richter

Bei einer Dienstreise nach Bayern lernte er sie kennen. Robert, 30, war angehender Physiker, Maria, gerade 18, hatte vor, ihr Abitur zu machen. Aus Sympathie wuchs Freundschaft, für Liebe war die Zeit zu kurz. Zurück in Berlin keimte bei dem feinsinnigen, weltoffenen, intelligenten Mann Sehnsucht auf. Er lud Maria über die Sommerferien zu sich ein. Sie sollte seine Stadt kennen lernen, vielleicht hier sogar einen Studienplatz finden.

Sie kam gern und blieb länger als geplant. Das Abitur laufe ihr nicht weg, aber vielleicht seine Liebe, scherzte sie. Kurz bevor sie wieder fuhr, flüsterte sie ihm zu, dass sie guter Hoffnung sei. Der stets überlegt handelnde Robert aus gutem bürgerlichen Haus staunte zwar ein wenig, zögerte jedoch nicht, ihr daraufhin die Heirat anzutragen. Maria nickte und fuhr in ihr bayerisches Mindelheim zurück, um ihre Familie zu informieren und die nötigen Papiere zu besorgen. Sie kündigte ihr bisheriges Leben auf und kam nach wenigen Monaten ohne Abitur, aber hochschwanger wieder. Die beiden heirateten in aller Stille, und kurz darauf kam David zur Welt. Robert, der vermeintliche Vater, erlebte tief ergriffen die Geburt mit. Dass sie sich viel zu schnell ereignete, fiel dem naiven, tief in seine elektronischen Programme verstrickten Mann nicht weiter auf.

Aus dem erhofften Studium für Maria wurde nichts. Denn ein gutes Jahr nach David wurde Roberta geboren. In der besinnlichen Zeit des Stillens begann Marias Verwandlung, so als hätte sie mit dem zweiten Kind ihr moralisches Bleiberecht in der wohlhabenden Familie ihres Mannes ausreichend abgesichert. Von nun an ging sie nach dem Frühstück hinüber zur Nachbarin und kam gegen Mittag beschwipst zurück. Sie muss sich mit dem zweiten Kind erst eingewöhnen, dachte Robert, kümmerte sich um Kinder und Haushalt und verlegte seine Arbeitszeit in den Abend. Roberta konnte noch nicht laufen, als die Frau etwas trotzig meinte, sie wolle nun auch endlich arbeiten gehen. Sie suchte nicht lange, sondern nahm kurz entschlossen eine Putzstelle an. Nicht gerade das, was Robert und ihren Schwiegereltern vorschwebte. "Wenn es ihr Spaß macht .", verteidigte sie ihr Mann.

Maria kam später von der Arbeit als vorgesehen, und oft kam sie angetrunken. Sie verabredete sich hier und dort, Robert war abends oft allein mit den Kindern und verlegte seine Arbeitszeit von nun an mehr in die Morgenstunden. Wenn die beiden nicht gewesen wären, hätte er manches infrage gestellt. Was ihm am meisten zu schaffen machte, war Marias weit hergeholte Eifersucht, die sich zuerst nur latent, dann aber immer rabiater zeigte, so als hätte sie Rechtfertigungen oder Gründe für ihre eigenen Abenteuer nötig.

Sie machte ihm Vorwürfe, wenn er länger in der Firma zu arbeiten hatte, blätterte hinter seinem Rücken in seinem Terminplaner, suchte seine Taschen durch. Sie wurde laut und ordinär - weit unter dem Level, auf dem Robert zu diskutieren gewohnt und bereit war. Er wehrte sich nicht dagegen, verbat sich ihre Unterstellungen nicht, sondern stand solchen Momenten hilflos und irritiert gegenüber. Meist zog er sich wortlos an seinen Computer zurück.

Sobald sie getrunken hatte, suchte sie Streit. Sie wurde lauter und ordinärer, und ihre weinerlichen Gelübde zur Besserung waren Schall und Rauch. Als die Kinder etwas größer waren und zu begreifen begannen, verließ er mit ihnen die Wohnung, sobald Maria nach Alkohol roch.

Es war an einem Herbsttag. Er hörte das Knallen der Korridortür und gleich darauf viel zu heftige, unsichere Laute aus der Küche. Er nahm die Kinder, zog sie an und sagte der Frau, die sich lauernd am Türpfosten hielt, er gehe eine Kollegin besuchen. Maria, angefacht in ihrer vernebelten Wut, geriet außer sich. "Diese Schlampe! Mit meinen Kindern zu der! Wer weiß, wie oft du mit der schon im Bett warst, du Schwein!" Die Kinder duckten sich. Der Mann nahm sie an die Hand und wandte sich zur Tür. Maria verschwand in der Küche und kam mit einem Messer in der Hand zurückgestürzt. Als sich der Mann umwandte, stieß sie es ihm ins Gesicht.

Die Nachbarn, vom Schreien der Kinder alarmiert, stürzten hinzu. Sie sahen den vor Schmerz geduckten, blutenden Mann, versuchten, die geifernde Frau zu bändigen, riefen in höchster Erregung die Polizei. Sechs Streifenwagen und eine Ambulanz rückten an. Robert wurde notversorgt und anschließend in eine Klinik gebracht. Ein Auge war schwer verletzt. Die Frau wurde von der Polizei befragt. Familiäre Streitigkeiten? - So etwas passiert in den besten Familien. Das war alles. Was hätten die Beamten auch glauben sollen beim Anblick des einszweiundneunzig Meter großen Mannes und der zierlichen, vierzig Zentimeter kleineren Frau.

Am nächsten Tag berichtete die Lokalpresse genüsslich in Wort und Bild über die "blutige Messerstecherei" in der Wohnung des jungen, hoffnungsvollen Wissenschaftlers.

Robert R., der über den außergewöhnlich hohen IQ von 153 verfügt und elf Sprachen beherrscht, rutschte plötzlich und unaufhaltsam in eine Welt, die er nicht kannte, die er verabscheute und die ihn mit dem Stempel des Asozialen versah. Marias Attacken häuften sich. Sie zerschmetterte einen Keramikteller auf seinem Kopf, ging mit einem Fleischerbeil auf ihn los. Die Polizei war oft zu Gast im Hause R. In den Vernehmungen beschuldigte Maria ihren Mann, sie angegriffen zu haben, behauptete, er wolle die Kinder entführen. Gefundenes Fressen für die Journaille und tödlich für Roberts verheißungsvolle Karriere.

Sich zu wehren, diese Idee erschien ihm absurd. Sollte er, der viel Größere, Stärkere, die kleine Frau vielleicht schlagen? Und das vor den Augen der Kinder? Abwegig, der Gedanke! "Ich verstand das alles nicht. Wir waren gebildete, zivilisierte Menschen, wir liebten uns. Wir mussten uns doch verständigen können." Aber es funktionierte nicht. Und es gab niemanden, mit dem er über seine Probleme sprechen konnte, ohne als Waschlappen oder psychiatrischer Fall abgestempelt zu werden. Er musste sich selber helfen, musste der Frau Einhalt gebieten. Beim nächsten Mal zeigte er sie wegen Körperverletzung an.

"Die Beamten sahen mich merkwürdig an, erstaunt und ein bisschen belustigt. Sie nahmen ein Protokoll auf, erkundigten sich eher pflichtgemäß, reagierten ironisch mit vielen Ahas und Sosos. Sie machten ihren Job, aber sie glaubten mir nicht. Der Staatsanwalt teilte mir mit, dass das Verfahren wegen nichtöffentlichem Interesse eingestellt wird. Das passierte dreimal."

Immer wieder versuchte er, mit seiner Frau zu reden. Seine Argumente nervten sie. Sie nahm die beiden Kinder, die inzwischen eingeschult waren, verließ die gemeinsame Wohnung und kam mit einer Freundin in einem Neubaublock unter. Die Nachbarn berichteten von wilden Partys, betrunkenen Männern und weinenden Kindern.

Robert fühlte sich verantwortlich, besuchte sie, brachte zu essen mit, holte die Kinder ab. Die kleine Tochter flüsterte ihm schluchzend zu: "Papa, du gibst mir niemals Sabberküsse, nein?" Die Vorstellung, die sich mit dieser flehentlichen Bitte verband, machte ihn krank. Mit seiner Frau war darüber nicht zu reden.

Die Schule beklagte Auffälligkeiten der Kinder: Roberta komme oft ungekämmt, schmutzig und müde zum Unterricht. David bleibe der Schule häufig fern. Das Jugendamt schaltete sich ein. Ohne den Vater zu konsultieren wurden beide Kinder ins Heim gebracht.

Robert wandte sich an einen Anwalt, um das Sorgerecht zu erwirken. Das Gutachten zum Sachverhalt war niederschmetternd. Er mache einen unentschlossenen, willenlosen Eindruck, ungeeignet zur Erziehung der Kinder. Am Ende empfahl man ihm eine Psychotherapie.

Zwei Jahre später wurde das Ehepaar geschieden. Bis zu diesem Zeitpunkt verfügte Maria über das Konto ihres Mannes und hob große Summen ab. Wieder allein, war er psychisch total erschöpft, finanziell ruiniert und in seiner Firma gerade noch geduldet. Ein körperlich und seelisch abgewrackter Mann.

Über die Telefonseelsorge gelangte Robert R. an einen Mann in ähnlicher Lage. Der empfahl ihm den Kontakt zum Männerhaus. Horst Schmeil, Leiter des Hauses, bot sofort Unterkunft und Hilfe an. Zum ersten Mal erfuhr Robert in seiner verzweifelten Situation verständnisvolle und sachkundige Beratung. Er traf auf eine Solidargemeinschaft Betroffener und war mit seinen Problemen nicht mehr hilflos öffentlicher Ignoranz, gesellschaftlicher Herabsetzung und behördlicher Interessenlosigkeit ausgesetzt.

Das Berliner Männerhaus, bisher einzig in seiner Art und Ausrichtung in Deutschland, existiert seit 1995 und hat bisher etwa tausend Männer aufgenommen oder ambulant betreut. Das Reihenhaus liegt in einer grünen Wohnsiedlung im Stadtteil Spandau. Kinder spielen auf dem verkehrsbefriedeten breiten Mittelweg, kleine, naturbelassene Vorgärten vermitteln den Eindruck von Wohlgefühl und familiärer Friedfertigkeit.

Innen wirkt das Haus wie ein freundlich bewohntes Refugium, in dem niemand so recht Zeit oder Lust zum Putzen hat. Ein kleiner Korridor führt in einen großen Wohnraum mit weiträumiger runder Sitzecke, einem Esstisch mit Stühlen und mehreren Schränken und Vertikos, auf denen sich lose Blätter, Zeitungen und Aktenordner häufen. An der einen Seite schließt sich eine Küche an, die andere mündet in einen kleinen verwilderten Garten.

Vier schlicht eingerichtete Räume im ersten und zweiten Stock nebst einem Gemeinschaftsbad bieten insgesamt acht Personen zeitweilige Wohnmöglichkeit. Auch einige Kinderzimmer sind vorhanden. Horst Schmeil hat sich sein Büro mit Bett ganz oben unter dem Dach eingerichtet. Gemeinsam mit dem "Männerbüro Berlin", einer Hilfsorganisation für Männer in Krisensituationen, fasste er den Entschluss, sein Privathaus als Unterkunft und zur Betreuung und Beratung für Männer zur Verfügung zu stellen, die in ihren Ehen und Partnerschaften von physischer und psychischer Gewalt bedroht sind.

Ein solches Hilfsangebot fehlte bisher nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland, weil nach offizieller Lesart die Zahl männlicher Opfer häuslicher Gewalt so gering ist, dass sie statistisch nicht ins Gewicht fällt. Auch eine wissenschaftlich begleitete Untersuchung innerhalb der Polizeidirektion sieben in Berlin, wonach 28 Prozent aller Tatverdächtigen bei häuslicher Gewalt Frauen sind, änderte nichts an dieser Sicht. Alle Bemühungen zur finanziellen Unterstützung des Männerhauses verliefen bis heute im Sande.

Genau zu diesem Zeitpunkt trat Horst Schmeil auf den Plan, der kurz zuvor den inzwischen bundesweit agierenden Verein "Väteraufbruch für Kinder" in Berlin gegründet hatte. Selbst Gewaltopfer, von seiner Frau mehrfach tätlich angegriffen, von ihr des sexuellen Missbrauchs der Tochter bezichtigt, mit Ermittlungsverfahren und Umgangsverboten traktiert, schließlich freigesprochen, aber finanziell ruiniert und moralisch kompromittiert, wollte der arbeitslose Sozialpädagoge mit seinem großzügigen Angebot ein Zeichen setzen und denen helfen, die die gleiche vernichtende Erfahrung gemacht hatten wie er. "Wenn eine Familie auseinander bricht und wenn die Kinder verloren gehen, bricht dem Mann das Leben weg", sagt der 51-Jährige.

Das Haus mit seinen therapeutischen und juristischen Angeboten hat sich bewährt. Die zeitweiligen Bewohner haben sich darauf verständigt, dass sie ihre Miete und einen Teil der Unkosten selbst tragen, sofern sie dazu in der Lage sind.

Mittwoch halb acht Uhr abends. Der große Wohnraum füllt sich langsam. Auf dem runden Tisch stehen Kaffeetassen. Jemand bringt frischen Kuchen mit. Die meisten Männer kennen sich schon. Ein paar neue stehen ein wenig unschlüssig herum, werden jedoch sogleich ins Gespräch gezogen. Berührungsangst vergeht hier schnell. Draußen im Garten stehen noch etliche Raucher herum. Horst Schmeil klopft an die Kaffeetasse, die Gesprächsrunde ist eröffnet.

In gewisser Weise ähneln sich hier alle ein wenig. Nicht äußerlich, nein, eher in der hilflosen, sensiblen, ausgelieferten Art, in der sie ihr Schicksal schildern. Peter Thiel (41), Initiator des "Männerbüros Berlin" und psychologischer Berater hier im Männerhaus, erklärt es so: "Diese Männer sind an Frauen geraten, für die sie die geeigneten Opfer abgeben. Viele von ihnen sind Akademiker, sie sind gebildet, gutmütig, friedfertig, liebesbedürftig und leidensfähig. Und überaus kinderlieb. Ihre Frauen werden um so angriffslustiger, je weniger Gegenwehr sie erfahren. Ihr letztes, vernichtendes Mittel ist der oft mit Gefälligkeitsgutachten betriebene Entzug des Kindes. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie ihre Opferrolle in einem jahrzehntelangen Kampf öffentlich festschreiben konnten. Und Zweifel daran gelten inzwischen als sittenwidrig."

Mit gewissen Hoffnungen sehe er einer von der Bundesregierung veranlassten Pilotstudie entgegen, deren Untersuchungsergebnisse über Gewalt gegen Männer Ende nächsten Jahres vorliegen sollen, sagt Peter Thiel.

Es sind nicht nur Berliner, die sich zur Mittwochsrunde einfinden. Auch Auswärtige kommen. In ihrer Not sind sie per Internet an Peter Thiel und von dort zum Männerhaus gelangt. "Es ist das Gefühl, unter Schicksalsgenossen zu sein, von denen jeder dem anderen hilft. Das bringt einem nach der jahrelangen inneren Isolation das Gefühl zurück, Mensch zu sein. Was meinen sie, wie oft wir hier lauthals lachen, auch über uns selbst", sagt der 55-jährige Gerd H. aus dem Emsland, der von seiner Frau aus der Ehe gemobbt wurde. Jahrelang hatte sie ihn psychisch drangsaliert und finanziell ausgeraubt, hatte seine Zwangseinweisung in die Psychiatrie betrieben und ihm das Umgangsrecht mit der Tochter entzogen. Ohne Arbeit und mit einem riesigen Schuldenberg fand er für ein Jahr Zuflucht im Berliner Männerhaus. Inzwischen fühlt sich der Wirtschaftsdezernent wieder in der Lage zu leben. Zurzeit kämpft er um das Umgangsrecht mit seiner Tochter.

Robert R. kommt nur noch selten ins Männerhaus. Er, der das Leben schon aufgegeben hatte, ist aus dem sozialen Sumpf, seinem beruflichen Fiasko, endlich wieder auf der glücklichen Seite des Lebens gelandet. Allein hätte er es nicht geschafft, gibt er zu. Er hat eine neue Frau, sie wohnen in einem schönen Haus mit großem Garten am Rande der Stadt. Mit ihrer Hilfe ist es ihm gelungen, Roberta aus dem Heim zu holen. Maria, total dem Alkohol verfallen, kümmerte sich kaum noch um sie. Auch seine aufgebürdete falsche Vaterschaft für David konnte er mit einem Test korrigieren.

Roberta ist inzwischen vierzehn. Zu Hause bei ihrem Vater ist das in sich gekehrte, kränkelnde Mädchen aufgeblüht. Sie hat sich zu einer musisch hoch begabten Schülerin entwickelt, die mit Leidenschaft Saxofon spielt. Von ihrer Mutter spricht sie nicht mehr. Vor kurzem hat sie die Familienfotos gesichtet und alle Bilder von ihr aussortiert. Mit Ausnahme eines einzigen - auf dem hält Maria das kleine Mädchen lachend in ihren Armen.

Berliner Zeitung, 22.11.2003

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/magazin/295100.html

 

 

 


 

 

 

 

Frauen schlagen Männer

SAM vom 3. Juni 2003

Männer werden von ihren Ehefrauen krankenhausreif geschlagen - aus Liebe wehren sie sich nicht, schaffen es nicht einmal, ihre prügelnden Partnerinnen zu verlassen. Wenn es in einer Ehe zu Gewalt kommt, setzen Frauen dreimal häufiger die Fäuste ein als Männer. Und für die endet der Ehestreit manchmal sogar mit schweren Behinderungen!

http://www.prosieben.de/wissen/sam/themen/2003-06-03_01/

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Das belächelte Opfer

Wenn die Geschlechterkategorien Kopf stehen und Frauen ihre Männer schlagen

Von Viola Volland

Klaus K. wehrte sich nicht. Nicht, als das Bügeleisen auf ihn niederfuhr und auch nicht, als seine Frau mit dem Fleischklopfer auf ihn losging. So lange schlug die Hausfrau auf den 65-Jährigen ein, bis er kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Es war ein kalter Adventssonntag im vergangenen Dezember, als Klaus K. starb, im Badezimmer der gemeinsamen Wohnung im Berliner Stadtteil Schöneberg. Das Berliner Landgericht verurteilte Gisela K. im Juli dieses Jahres zu neun Jahren Gefängnis. Der Fall war nicht nur einer der spektakulärsten in der Justizgeschichte des Landes, er hat auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ein bisher vernachlässigtes Thema gelenkt: Häusliche Gewalt gegen Männer.

Der Mann als Opfer der Frau — in Deutschland sei das immer noch ein Tabu, meint der Mainzer Kriminologe Michael Bock. Dabei sind überraschend viele Männer von häuslicher Gewalt betroffen. Internationalen Studien zufolge werden sie sogar genau so oft Opfer häuslicher Gewalt wie Frauen. Zu diesem Ergebnis kam der britische Psychologe John Archer, der im Jahr 2000 über hundert Studien auswertete, unter anderem aus den USA, Kanada, Dänemark und Irland.

Für Deutschland liegen zwar bundesweit keine repräsentativen Zahlen zur häuslichen Gewalt vor, aber auch eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen aus dem Jahr 1992 ermittelte, dass Frauen und Männer in Beziehungen gleich häufig zu Gewalt neigen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat inzwischen eine Pilotstudie in Auftrag gegeben (www.gewalt-gegen-maenner.de), im nächsten Jahr sollen erste Ergebnisse vorliegen. Als Problem ist dieses Dilemma also erkannt.

Von der Gesellschaft wahrgenommen ist es allerdings noch lange nicht. Der Kriminologe Bock macht hierfür die „kulturelle Kodierung der Geschlechtsrollen" verantwortlich. In dieser Kodierung tauche der Mann nur als Täter, nicht aber als Opfer auf. „Bei Männern wird Gewalt als normal zur Kenntnis genommen. Wenn ein Mann Opfer ist, tritt eine kognitive Dissonanz auf, man wundert sich", sagt der Mainzer Professor. Ein männliches Opfer werde meist belächelt, gelte als Schwächling, Trottel oder als Fiesling, der es nicht anders verdient habe. „Die Frau hat anders als der Mann eine gesellschaftliche Berechtigung zur Gewaltausübung, so wird es auch in Film und Fernsehen dargestellt", kritisiert Bock und gibt als Beispiel einen Werbefilm für den Süßigkeiten-Mix „Celebrations". In dem Spot ergötzen sich junge Frauen mehrfach an derselben Videoszene, in der eine Frau einem Mann eine Ohrfeige gibt. Dabei naschen sie Schokolade.

In Berlin sind bis Mitte September diesen Jahres 8500 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt bei der Polizei eingegangen, mehr als doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2001, als es nur 4166 Anzeigen waren. Das bedeutet jedoch nicht, dass in Berliner Familien heute mehr geprügelt wird als früher. Die Opfer trauen sich nur eher, sich an die Polizei zu wenden und nehmen ihre Situation nicht mehr so leicht hin. Weiterhin kann man aber von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, da Gewalt in familären Beziehungen meist geheim gehalten wird. In drei Viertel der Fälle sind es Frauen und Kinder, die Anzeige erstatten. Ein Viertel der Opfer, die sich bei den Beamten melden, sind Männer.

Auch Klaus K. hat seine Frau im September vergangenen Jahres wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Einen Tag später verließ ihn allerdings schon wieder der Mut. Wahrscheinlich aus Angst vor noch mehr Schlägen zog er die Anzeige wieder zurück, bevor sie weiter verfolgt werden konnte.

Frauen, die von ihren Männern misshandelt werden, können deutschlandweit in rund 450 Frauenhäusern Zuflucht suchen oder sich an eine Beratungsstelle wenden. In Berlin finden Frauen und Kinder seit Mai 2001 unter der Rufnummer 030-6110300 bei der Berliner Initiative „Gewalt gegen Frauen" (BIG e.V.) sofortige Unterstützung. Für die Beratung ausländischer Frauen stehen der Initiative Dolmetscher zur Seite, die 50 verschiedene Sprachen sprechen. Bei der Berliner Frauenberatungsstelle Tara, die Mitglied bei BIG ist, machen ausländische Frauen etwa die Hälfte der Hilfesuchenden aus. „Ausländische Frauen werden von anderen Institutionen weniger aufgefangen als deutsche", erklärt Fahimeh Pourilyaee, Sozialarbeiterin bei Tara, diese hohe Nachfrage.

Für Männer gibt es auch Beratungsstellen — nur weniger. Eine von ihnen ist die Berliner Initiative „Männerberatung" (www.maennerberatung.de) im Stadtteil Pankow. Peter Thiel kümmert sich seit zweieinhalb Jahren als Berater um Männer, seit acht Jahren arbeitet er als Familienberater. Gerne würde er in Berlin das erste Männerhaus der Bundesrepublik gründen. Das Konzept steht, doch es mangelt an Finanzen. Zuschüsse haben Land und Bund gleichermaßen abgelehnt. Auf ehrenamtlicher Basis organisiert die Initiative deshalb Notunterkünfte für Männer, die bis zu zwei Wochen bleiben können. „Das wird auch wahrgenommen", versichert Thiel. Von Männern, die von ihren Frauen geschlagen werden, aber auch von Männern aus Beziehungen, in denen beide Partner gewalttätig sind.

„Ich war am Anfang selbst skeptisch", sagt der Familienberater. Dass Männer gleichermaßen Opfer häuslicher Gewalt werden wie Frauen, habe er sich zunächst nicht vorstellen können. Mit „Gewissheiten" sei er zwar „vorsichtig", aber mittlerweile glaubt auch er, dass die Gewalt quantitativ gleich verteilt ist. „Ich habe einfach genauer hingehört", sagt Peter Thiel. Weibliche Gewalt in der Beziehung werde in Gesprächen meist nur angedeutet. „Das fällt beiläufig: ‚Da hat sie zum Kerzenständer gegriffen’ ... Vor drei Jahren habe ich da nicht reagiert."

Weil die Medien vermehrt über häusliche Gewalt gegen Männer schreiben, sei das Tabu heute leicht gebrochen, aber für Thiel bleibt es ein „exotisches Thema ähnlich wie früher die Homosexuellenbewegung". Ziel der Männer-Initiative sei deshalb, eine Bewusstseinsveränderung zu erwirken. Damit die Scham der Männer nicht mehr so groß ist, professionelle Hilfe zu suchen. „Die männliche Opferrolle ist bei Männern selbst nicht anerkannt. Das ist ein großes praktisches Problem", meint auch der Kriminologe Michael Bock.

Peter Thiel hat eine Telefonsprechstunde eingerichtet, werktags von 13 bis 14 Uhr unter der Rufnummer 030-49916880, und er bietet auch neben der direkten eine E-Mail-Beratung an. Die meisten Betroffenen nutzen dieses anonyme Medium, wenn sie das erste Mal mit der Beratungsstelle in Kontakt treten.

Auch der arbeitslose Monteur Jochen hat Peter Thiel eine E-Mail geschrieben. Er ist heute körperbehindert. Weil ihm „die Mutter meiner Tochter", wie er seine Ex-Frau nennt, während eines Streits mit einem Messer das Handgelenk fast durchtrennt hatte. Nur eine 38 Stunden dauernde Operation habe ihm seine Hand gerettet, berichtet Jochen. Das Paar trennte sich, Drohanrufe und Beleidigungen folgten. „Ich sollte mich endlich umbringen, niemand bräuchte schließlich einen Krüppel", habe sie ihn am Telefon angeschrieen. „Durch Ihre Internetseite weiß ich nun, dass ich nicht alleine bin, dass es solche „Situationen" auch woanders gibt", bedankt sich Jochen am Ende der E-Mail. Braucht Deutschland mehr Männerberatungen? Peter Thiel zögert. „Eine größere Sensibilität in existierenden Beratungsstellen — ohne plakative Übernahme der Geschlechterstereotypen — wäre mir wichtiger."

 

http://www.aufbauonline.com/2003/issue21/9_1.html

 

 


 

 

 

Sächsische Zeitung 22.02.2003

Familienkonflikte

Wenn Männer leiden

Eine Berliner Initiative will ein Haus für Männer gründen, die durch häusliche Gewalt bedroht werden.

 

www.sz-online.de

 

 

 


 

 

 

"Wenn Männer Schutz vor häuslicher Gewalt brauchen

Berliner Initiative plant Deutschlands erstes Männerhaus"

 

Michael Haering

 

in: "Magdeburger Volksstimme", 08.02.2003

 

 

 


 

 

 

Morgenpost 23.12.02

 

Bügeleisen, Weinglas oder Fleischklopfer: Die Waffen der Frauen

Von Justine Möhl

Ein Bügeleisen fliegt durch die Luft, verfehlt nur knapp den Freund, ein Mann wird mit einer Bratpfanne erschlagen. Berliner Gewaltszenen. Das Besondere: Der Täter ist eine Frau. Wie unlängst in Schöneberg. Gisela K. prügelt ihren Ehemann mit dem Fleischklopfer zu Tode. Das schwache Geschlecht schlägt offenbar bevorzugt mit Gegenständen aus der vermeintlichen Revierzone Haushalt zurück. Wie eine späte Rache für jahrelanges Essenkochen oder Hemdenbügeln.

Für Peter Thiel von der Beratungsstelle «Berliner Männerbüro» in Pankow sind die Gewaltausbrüche gegen das starke Geschlecht keine Neuigkeit. Seit zwei Jahren kümmert sich der 41-Jährige mit acht Mitarbeitern um Männer, die weiblicher Gewalt ausgesetzt sind: «In Berlin gibt es eine hohe Zahl von Männern, die geschlagen werden», sagt Thiel. Er geht von einigen Hundert Fällen aus.

Das Team im Männerbüro berät meistens am Telefon oder im Internet, häufig anonym: «Das Thema ist zu heikel. Die Männer fürchten oft, als Schwächling oder Versager dazustehen,» sagt Thiel. Die wenigsten gehen deshalb zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Auf der Internetseite des Männerbüros stehen Berichte von betroffenen Männern: Wie ihre Frauen mit dem Weinglas zustechen, im Streit zum Kerzenständer greifen oder Morddrohungen wie «Man müsste deinen Schädel spalten» aussprechen.

Für Thiel sind viele Männer in erhöhter Gefahr - daher möchte er gerne das erste deutsche Männerhaus in Berlin gründen. Eine Zuflucht für das vermeintlich starke Geschlecht. Diplom-Psychologe Gerhard Hafner von der Beratungsstelle «Mannsarde» in Marzahn hält diesen Gedanken allerdings für abwegig. Auch er beschäftigt sich mit Männern und Gewalt - doch berät er vor allem jene Männer, die Gewalt gegen Frauen ausgeübt haben. «Ich will Gewalt an Männern von Frauen nicht bagatellisieren, aber der Großteil an Gewalt geht immer noch von Männern aus», so Hafner.

Derzeit seien in Berlin immer noch 85 bis 90 Prozent der häuslichen Täter Männer. Lediglich in zwölf Prozent der Fälle sei ein Mann Opfer einer weiblichen Attacke, sagt auch Ursula Falkenstern, Kriminaldirektorin der Berliner Polizei: «Männer schlagen zwar häufiger zu.» Doch bei weiblicher Gewalt seien die Folgen der Verletzung meistens schlimmer. Sie sind körperlich unterlegen und greifen eher zu Gegenständen, Messern, Bratpfannen oder Bügeleisen.

Das Familienministerium hat kürzlich eine Pilotstudie über Gewalt in Auftrag gegeben. Professorin Barbara Kavemann, die das Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt wissenschaftlich betreut, warnt auch davor, eventuelle Notwehr von Frauen an Männern falsch zu werten. «Frauen haben schon immer zurückgeschlagen»^, sagt Kavemann. Dies sei kein Zeichen für einen Rollentausch: «Das Bild der Geschlechter wandelt sich, aber Männer und Frauen bleiben, wie sie sind.»

 

Hilfe im Netz

Infos für Männer, deren Frauen gewalttätig sind, unter: www.maennerberatung.de

 

 

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story572182.html

 

 


 

 

 

B.Z.

 

Der Nudelholz-Mord von Schöneberg

Todes-Ehe: Warum ertrug Klaus K. nur diese Qualen?

Von DAVID SCHELP

So berichtete die BZ am Mittwoch

 

 

In diesem Keller suchte Klaus K. Schutz vor seiner Frau - Foto: Sadek Hamaiel

Berlin - Jahrelang wurde Klaus K., 65, täglich beschimpft und geschlagen. Seine eigene Frau machte ihm das Leben zur Hölle, quälte ihn schließlich sogar zu Tode.

Prügelnde Frauen - niemand spricht darüber. "In Berlin werden mehrere hundert Männer pro Jahr von ihren Ehefrauen misshandelt", sagt Familienberater Peter Thiel vom Männerbüro-Berlin. Doch nur die wenigsten Fälle werden bekannt.

Familienberater Peter Thiel - Foto: Kai Horstmann

Dreißig Jahre an der Seite seiner Peinigerin - warum hielt Klaus K. so lange still? "In langen Beziehungen geraten Partner leicht in gegenseitige Abhängigkeit. Sie sind oft vollkommen isoliert und wissen nicht mehr wohin", erklärt Thiel. Aus Angst, nach einer Trennung ganz alleine zu sein, und aus Scham dulden viele Opfer die Prügel stillschweigend.

Peter Thiel will Betroffenen helfen und das erste Männerhaus in Deutschland gründen. Eine Zuflucht für misshandelte Männer. "Wenn das Geld endlich da ist, könnten wir schon in zwei Monaten starten." Das Problem: Der Senat fördert das Projekt bislang nicht. Thiel: "Das Tabu muss gebrochen werden, damit der Tod von Klaus K. die traurige Ausnahme bleibt."

http://bz.berlin1.de/aktuell/news/021212/nudelholz.html

 

 


 

 

"Weibliche Waffen. Wenn Frauen kämpfen, ist ihnen jedes Mittel recht."

Nach dem österreichischen Nachrichtenmagazin "profil" (29.4.02) berichtet jetzt auch das Schweizer Nachrichtenmagazin "Facts" www.facts.ch in seiner aktuellen Ausgabe vom 16.5.02 unter dem Titel "Weibliche Waffen. Wenn Frauen kämpfen, ist ihnen jedes Mittel recht.", zum Thema Frauengewalt. Informiert wird auch über das Berliner Männerhausprojekt, zu dem sich nun auch ein Projektvorhaben in Zürich gesellt. Das Projekt "Männerhaus Zürich" wird in einem Interview mit dem Initiant Christian Engelhart  (zu erreichen über christian.engelhart@bluewin.ch) vorgestellt.

 

 

 


 

 

 

"Erst das heiße Bügeleisen ließ den geschlagenen Mann Hilfe suchen"

Frauengewalt wird nach Ansicht von Fachleuten stark unterschätzt / Studie: Beide Geschlechter sind gleich häufig Opfer

Von Burkhard Saul (epd)

 

in: Frankfurter Rundschau, 30.04.2002

 

"Lamm beißt Wolf

Geschlechterkampf. Von der Politik, Psychologie und den Medien wird der Mann als Opfer weiblicher Gewalt entdeckt. antifeministische Propaganda oder gesellschaftliche Realität?"

in: 

"profil 

Das unabhängige Nachrichtenmagazin Österreichs", 29.04.2002

 

 

 


 

 

 

Männerhaus bietet Rat und Hilfe


ARD Brisant, Sendung vom 05.04.2002


"Wenn von häuslicher Gewalt die Rede ist, dann ist für die meisten klar: Täter ist immer der Mann, Opfer die Frau. Möglicherweise ist jedoch genau diese Vorstellung falsch. Eine Befragung der Uni Bremen kommt zu dem vorläufigen Ergebnis, dass 18 Prozent der Handgreiflichkeiten von Männern, aber 60 Prozent von Frauen ausgehen. Männer werden geschlagen - ein Phänomen, welches gerade von den männlichen Opfern bisher immer verschwiegen wurde. Ende diesen Jahres soll nun in Berlin ein sogenanntes "Männerhaus" eröffnet werden. Es soll Männern eine Zuflucht bieten. Denn das der körperlich überlegene Mann das Opfer ist, können sich nur wenige Menschen vorstellen. Die Betroffenen schweigen meist, zu einer Anzeige kommt es nur in den seltensten Fällen. Der Initiator Peter Thiel will Männern helfen. In Berlin will der Familientherapeut das erste Männerhaus in Deutschland eröffnen. Er hat selbst Erfahrung mit häuslicher Gewalt. Die Chance, in einem Männerhaus Hilfe zu erfahren, hätte auch er gerne genutzt."

http://www.mdr.de/brisant/themen/index_thema5702.html

 

Beim letzten Satz war die Brisant-Redaktion doch etwas ungenau. Es soll daher hier korrigiert werden.

 

 


 

 

 

"Mission Männerhaus"

unter dieser vieldeutigen Überschrift berichtet die Berliner Stadtillustrierte "Zitty" www.zitty.de 8/2002 über das Männerhausprojekt. "Mission", im Duden Fremdwörterbuch 1997 in zwei Bedeutungen angegeben. 1. Sendung, (ehrenvoller) Auftrag, innere Aufgabe

Dem können wir uns anschließen

oder 

2. Verbreitung einer religiösen Lehre unter Andersgläubigen. 

Dem können wir uns nur bedingt anschließen, denn bei uns geht es nicht um den Glauben, sondern um Tatsachen. Den lieben Gott hat noch niemand gesehen, aber Männer, die weibliche Gewalt erfahren haben, kann man persönlich begegnen, vorausgesetzt man macht Augen und Ohren auf und hat einen Mund zum Fragen.

 

 

Interessant und stereotyp die von der Zitty-Journalistin Elisabeth Schwiontek wiedergegebene Einschätzung von Heike Engelhardt, Sprecherin der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen: "Wir bezweifeln, dass der Bedarf der Männer so groß ist. Das zentrale Problem ist nach wie vor Gewalt gegen Frauen. Jährlich suchen mehr als 2000 Frauen Schutz in den sechs Berliner Frauenhäusern."

Die Beweisführung ist so ähnlich, als wenn sie gesagt hätte, "Wir bezweifeln, das der Bedarf der Männer an Krebsvorsorgeuntersuchungen so groß ist. Das zentrale Problem sind nach wie vor Krebserkrankungen von Frauen. Jährlich sterben 4000 Berliner Frauen an Krebs."

Dass unser am 11.3.2002 für das Männerhaus abgeschickter Finanzierungsantrag an Senator Gysi dort noch immer nicht angekommen sein soll, verwundert dann doch. Sollte da in der Senatsverwaltung irgendwo ein "Schwarzes Loch" sein? 

Und zum Schluß unseres Kommentars - kommt kein Geräusch wie bei "Zappelduster" auf Antenne Brandenburg - sondern der Nachtrag zum Männertag. Der findet wieder am 3. November statt. Vielleicht überlegt man in der Senatsverwaltung schon mal, welche verdienstvollen Männer man in diesem Jahr ehren könnte. Unser Vorschlag, stellvertretend könnte einer der New-Yorker Feuerwehrmänner des 11. September 2001 geehrt werden oder auch der ehemalige New-Yorker Bürgermeister Giuliani, der, typisch Mann vergessen haben soll, sich um seine Kinder zu kümmern und dem deshalb nun das Sorgerecht für seine Kinder entzogen werden soll.

http://gopusa.com/opinion/dt_0318.shtml

 

04.04.2002

 

 


 

 

 

TAZ geht auf Sendung.

Wie der erste Beitrag aus der TAZ zeigt, gibt es bei manchen offensichtlich noch erhebliche Denkschwierigkeiten. Aus der Tatsache heraus, dass es männliche Gewalt gegen Frauen in nicht unerheblichem Umfang gibt, wird bezweifelt, dass es für eine Männerhaus keine Notwendigkeit gäbe. Das ist so ähnlich, als wenn jemand sagen würde, es gibt viele Mädchen, die durch ihre Mutter und ihren Vater geschlagen werden und dann zu schlussfolgern, Jungen würden nicht von den Eltern geschlagen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Gewalt von Müttern gegen ihre Kinder, insbesondere auch gegen Jungen immer noch ein Tabuthema ist.

Selbstverständlich will sich in dem TAZ-Artikel niemand auf eine Aussage darüber festlegen, wie oft denn nun weibliche Gewalt gegen Männer vorkommt. Wenn das Kriminologische Forschungsinstitut (Niedersachen) e.V. über abgesicherte Zahlen zur Gewalthäufigkeit gegen Frauen verfügt, warum dann nicht auch über Zahlen zur Gewalthäufigkeit gegen Männer? Wenn dass angeblich nur eine verschwindend geringe Zahl ist, warum hat man diese dann noch nicht erforscht und veröffentlicht? Das wäre doch mal was konkretes und könnte dann so lauten: "Wie Wissenschaftler jetzt in einer empirisch abgesicherten umfangreichen Studie festgestellt haben, gibt es bis auf einige Ausnahmen keine Gewalt von Frauen gegen Männer. Umgekehrt gibt es dagegen jährlich 600.000 Frauen, die von ihren männlichen Partnern geschlagen werden."

 


 

 

 

 

thema des tages

Häusliche Gewalt

Zwei Drittel aller Gewalttaten gegen Frauen geschehen im "sozialen Nahbereich" in Ehe und Partnerschaft. Jede sechste Frau ist nach Angaben des Kriminologischen Forschungszentrums in den letzten fünf Jahren in der Familie geschlagen und schwer verletzt worden. Jede siebte Frau wird einmal in ihrem Leben vergewaltigt oder sexuell genötigt. 95 Prozent der Täter sind Männer. Angesichts dieser Zahlen wird die Notwendigkeit für ein Männerhaus von Expertinnen bezweifelt. Männer, so die Begründung, hätten große Probleme, sich als Opfer darzustellen: "Ein Mann geht eher zum Freund oder ins Hotel als ins Männerhaus."

taz Berlin lokal Nr. 6687 vom 27.2.2002, Seite 22, 22 Zeilen (TAZ-Bericht)

 

 

Fluchtburg für geschlagene Männer

Das Berliner Männerbüro will Deutschlands erstes Haus für Männer einrichten, die unter Gewalt ihrer Frauen leiden. Wie viele davon betroffen sind, ist unklar. Statistiken fehlen noch. Und die meisten Opfer schweigen meist aus Scham

Ein Mann, der von seiner Frau geschlagen wird? Das gibt es in der öffentlichen Wahrnehmung höchstens in Werbespots oder Spielfilmen - da holt die Betrogene zur Eifersuchtsohrfeige aus, und der Untreue fasst sich schuldbewusst an die Wange. Doch Gewalt gegen Männer gibt es. "Manchmal höre ich gleich mehrmals täglich Geschichten von Männern, die von ihren Frauen angegriffen werden", sagt der Familienberater Peter Thiel. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern vom Berliner Männerbüro will er deshalb Deutschlands erstes Männerhaus eröffnen. Dort sollen die Gewaltopfer Zuflucht finden.

Rund 400 solcher Einrichtungen gibt es bundesweit für misshandelte Frauen und deren Kinder - doch dass aus den Frauen Täter und aus den Männern Opfer werden, ist in der Betreuungsstruktur im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt nicht vorgesehen. "Gewalt gegen Frauen ist das zentrale Thema", sagt eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums über das Aktionsprogramm der Bundesregierung.

Dabei wird nicht nur geschlagen, sondern auch anders agiert: "Ein Mann hat berichtet, seine Frau habe ihm einfach die Brille zertreten", sagte Günter Hahn von der einzigen Männerberatungsstelle Berlins beim Verein Mannege. Ein anderer allerdings kam mit Verletzungen durch Schläge gar in die Kriseneinrichtung eines Krankenhauses.

Wie oft Männer Opfer werden, darüber gibt es nach Angaben des Ministeriums und des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen (KFN) keine genauen Zahlen. "Sicher steht es außer Frage, dass Frauen Gewalt gegen Männer ausüben", sagt KFN-Chef Peter Wetzels. "Welches Ausmaß das hat, ist allerdings unklar."

Das Familienministerium hat im vergangenen Herbst die erste Pilotstudie zu der Frage ausgeschrieben. Mit Kriminalitätsstatistiken oder dem Zählen von Strafanzeigen kommt man dem Problem nicht bei: Das Dunkelfeld ist nach Expertenansicht enorm groß. Erst in jüngster Zeit wird das Thema enttabuisiert - eine ähnliche Entwicklung, wie sie in den 70er-Jahren die Frauenbewegung in Gang brachte, meint Thiel.

Denn noch kommt für Männer der Gang an die Öffentlichkeit als Gewaltopfer meist einer zweiten Demütigung gleich. "Männer verlieren, wenn sie als Opfer weiblicher Gewalt an die Öffentlichkeit gehen: mindestens ihr Gesicht und ihre Selbstachtung, falls man ihnen überhaupt glaubt", schreibt der Mainzer Kriminologe Michael Bock in einem Gastbeitrag für mehrere Zeitungen. "Da schmunzeln doch alle, wenn sie hören, dass ein Mann von seiner Frau geschlagen wird und sich das gefallen lässt", glaubt Familienberater Thiel.

"Die Männer erzählen oft beiläufig von ihrer Situation", hat Thiel erlebt. "Am Ende eines Satzes kommt dann so etwas wie ,da hat sie mich geschlagen' oder Ähnliches." Er hat in seiner Praxis von Morddrohungen, Messerattacken und auch von heftigem seelischem Terror gehört. Nicht selten werden beide Partner gewalttätig, wenn die Situation eskaliert.

Im Männerhaus sollen sich Opfer nun - gegebenenfalls mit ihren Kindern - für eine begrenzte Zeit zurückziehen können und von hier aus in ein neues Leben starten. Eine Konzeption will Thiel gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Berliner Männerbüro demnächst an die Senatsverwaltung für Soziales schicken.

Auch Günter Hahn von Mannege sieht das Projekt positiv - aber nicht nur für Gewaltopfer. Seit dem Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes kann die Polizei prügelnde Männer der Wohnung verweisen. "Aber wohin dann mit den Kerlen?", fragt Hahn. KATJA BAUER (DPA)

taz Berlin lokal Nr. 6687 vom 27.2.2002, Seite 22, 123 Zeilen (Agentur), KATJA BAUER

 

 

 


 

 

 

"Wenn Frauen ihre Männer schlagen ... "

Ganzseitiger Aufsatz in "Tageszeitung", TZ, erscheint in München

1.03.2002 

 

 

 

 


 

 

 

Meldungen zum Männerhaus Berlin auch unter:

 

http://express.de/ddorf/2461801.html

 

http://www.main-rheiner.de/wirtschaft/objekt.php3?artikel_id=638286

 

Ausland: 

http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story&cid=573&u=/nm/20020304/od_nm/germany_abuse_dc_1

 

- was wiederum in US-amerikanischen Frauenforen diskutiert wird:

http://www.shethinks.org/ubb/noncgi/Forum1/HTML/001069.html

(Der Thread muss von unten nach oben gelesen werden.) 

Die US-Männerbewegung thematisiert das in Berlin geplante Männerhaus unter

http://www.mensactivism.org/article.pl?sid=02/03/06/0320221&mode=threaded&threshold=-1

 

 

 

 


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