Täterarbeit

 

 

 

 

 

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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF

19.05.2011

 

 

 

 

Schlüsselwörter:

Achtsamkeit, Aggression, Angriff, Angst, Antigewaltberatung, Antigewalttraining, Flucht, Frustration, Gesichtsverlust, Kontrolle, Kontrollverlust, Kraft, Macht, Nähe, Ohnmacht,  Sensibilität, Spannung, Verteidigung

 

 

 

 

Wir beraten Männer, die gewalttätig geworden sind oder zu Gewalttätigkeiten neigen. 

Dabei kann es um verschiedene Formen von Gewalt gehen:

a) Häusliche Gewalt 

Gewalt in häuslicher Gemeinschaft, dies ist in den meisten Fällen eine heterosexuelle Beziehung. Dabei findet Gewalt gegen die Partnerin und/oder die im Haushalt lebenden Kinder statt.

 

 

b) Gewalt im öffentlichen Raum

Hier richtet sich die ausgeübte Gewalt meistens gegen andere Männer.

 

 

c) sexualisierte Gewalt gegenüber Jungen oder Mädchen, Frauen oder Männern

 

 

d) Gewalt gegen sich selbst (Autoaggression)

 

 

In der Beratung geht es um Themen wie Macht und Ohnmacht, Verantwortung für das eigene Leben, Wahrnehmung von sich selbst und anderen, eigene und fremde Grenzen wahrnehmen, und Achtsamkeit, Verbesserung der persönlichen Lebenssituation,  Vertraut machen und verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen physischen Kraft.

Die Beratung dient dem Ziel, den betreffenden Mann dabei zu unterstützen, von ihm begangene gewalttätige Grenzüberschreitungen und physische und psychische Gewalt reflektieren zu können und Verantwortung für den eigenen Anteil an der Ausübung von Gewalt zu übernehmen. Dies gilt auch für Fälle, in denen es zu wechselseitiger Ausübung von Gewalt zwischen Beziehungspartnern gekommen ist. 

Ziel kann es sein, andere Formen der Auseinandersetzung mit anderen Menschen oder des Lebens von Beziehungen zu finden und zu praktizieren, in denen Gewalt nicht stattzufinden braucht.

 

Wir verkennen nicht, dass die Gewaltdynamik in Beziehungen nur in der Interaktion der Beteiligten zu verstehen ist, dass häufig auch die zum Opfer gewordene Partnerin ihren Anteil an der Gewaltdynamik hat und lernen kann, für sich Verantwortung zu übernehmen. Dies entbindet den Mann nicht, für sein eigenes Tun Verantwortung zu übernehmen.  Im Gegenteil. Damit sich die Situation ändert, Gewalt beendet wird, kann der Mann nur bei sich selber mit einer Veränderung und Übernahme von Verantwortung beginnen. Dies ist häufig für die Betreffenden sehr schwer. Unser Beratungsangebot, dass von einem erfahrenen männlichen Berater durchgeführt wird, kann ihn dabei unterstützen. Schrittweise kann der Mann dabei lernen,  eigene Grenzen wahrzunehmen und konstruktiv gegenüber der Partnerin oder anderen deutlich zu machen, Grenzüberschreitungen von anderen, insbesondere der Partnerin konstruktiv zurückzuweisen. Er lernt, eigene Grenzüberschreitungen gegenüber anderen, insbesondere der Partnerin wahrzunehmen und gewalttätige Grenzüberschreitungen durch ein anderes Problemlösungsverhalten zu vermeiden, bzw. nicht mehr zur Stabilisierung seiner Person zu benötigen. Der Mann lernt eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und adäquate und konstruktive Wege ihrer Bedürfnisbefriedigung zu suchen und zu finden.

 

Wir arbeiten in unserer Täterarbeit mit Methoden des Gespräches, körperbezogenen Methoden und Methoden aus der Systemeischen Therapie und Familientherapie. Dabei können auf der Basis der Freiwilligkeit auch Familienmitglieder, die Partnerin oder vom Täter geschädigte Personen einbezogen werden.

Bei freiwillig in Anspruch genommener Beratung bestimmt der Mann die Anzahl der von ihm gewünschten Beratungstermine. 

 

Bei Beratung, die infolge einer Auflage durch das Gericht zustande gekommen ist, ergibt sich die Anzahl der Beratungstermine aus dem gerichtlichen Beschluss. Abschließend erstellt unsere Beratungsstelle für das Gericht einen schriftlichen Bericht über die durchgeführte Beratung, in der über den Verlauf der Beratung, wahrgenommene Entwicklungsschritte des Mannes und Entwicklungsperspektiven, bzw. Entwicklungsgefährdungen aufgezeigt werden. 

 

Für eine Einzelberatung entstehen Kosten von 40 € je Beratungsstunde für Selbstzahler. Beratungstermine im Auftrag staatlicher Stellen kosten bei uns 60 €. 

Vor dem Beginn einer Beratung muss geklärt werden, wer die Kosten trägt. Dies kann als Selbstzahler durch den betreffenden Mann erfolgen (ermäßigter Betrag von 40 € je Stunde) oder durch eine Kostenübernahme vom Sozialamt (Hilfe in besonderen Lebenslagen nach §27 BSHG) oder eines anderen Leistungsträgers (Krankenkasse, Justizverwaltung, Jobcenter, etc.). Wenn der betreffende Mann Vater ist, kann eine Kostenübernahme durch das Jugendamt nach § 16 KJHG erfolgen, wenn die Beratung mit dem Vater im Zusammenhang mit der Konfliktbewältigung in der Familie oder in Bezug auf das Kind steht.

 

Insgesamt erscheint es uns angemessen und entwicklungsfördernd, wenn der Mann, so weit es für ihn machbar ist, die Kosten selbst übernimmt und damit schon ein Stück Verantwortungsübernahme zeigt und Veränderungen nicht davon abhängig macht, dass schon wieder ein anderer, in diesem Fall der Staat, für ihn einspringt und Dinge die den Mann selbst betreffen stellvertretend übernimmt.

 

 

 

Ihr Ansprechpartner  

Peter Thiel, Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF); zertifizierte Ausbildung in Lösungsorientierter-systemischer Psycho-Somatik und körperintegrierter Psychotherapie - www.gstb.org

 

 

 

 

Gruppe

Für interessierte Männer, die sich mit ihrer Gewaltthematik auseinander setzen wollen, bieten wir eine angeleitete Männergruppe an.

 

Für die Teilnahme an der Gruppe (Zeitdauer je 2 Stunden) betragen die Kosten 20 € (ermäßigt 15 €). 

 

Vor einer Teilnahme an der Gruppe ist ein halbstündiges Vorgespräch notwendig, in dem wir gemeinsam mit Ihnen abklären, ob eine Teilnahme an dieser Gruppe sinnvoll ist oder ob andere Möglichkeiten besser für Sie geeignet sind.

Die Kosten für ein Vorgespräch betragen 20 € (ermäßigt 15 €).

 

 

 

 

 

Leitung der Gruppe: Peter Thiel und Peter Bangert.

 

 

Peter Thiel

Systemischer Berater, Systemischer Therapeut / Familientherapeut (DGSF); Supervisor

zertifizierte Ausbildung in Lösungsorientierter-systemischer Psycho-Somatik und körperintegrierter Psychotherapie - www.gstb.org; langjährige Erfahrung in der Familien-, Trennungs- und Scheidungsberatung

 

 

Peter Bangert 

Dipl. Pädagoge, Magister Soziologe, NLP Master, Heilpraktiker (Psychotherapie), Systemischer Coach und Supervisor (in Ausbildung)

Internet: www.pferdundreiter-berlin.de

 

 

 

 

Kontakt:

 

Telefon (030) 49 916 880 (Beratungspraxis)

Werktags 10 - 12 Uhr 

 

 

Zeiten für Beratungstermine Montag bis Freitag 13 - 19 Uhr oder nach gesonderter Vereinbarung.

 

E-Mail (auch anonym möglich)

info@maennerberatung.de

 

 

 

 

Literatur: 

Schmoll, Dieter: "Der Hilflosigkeit dunkelste Seite. Methoden der therapeutischen Arbeit mit gewalttätigen Männern.", In: "Blickpunkt der EFL-Beratung", April 2001, S. 43-54

 

 

 

 


 

 

 

Weitere Adressen

 

 

 

Täterarbeitseinrichtung-Mainz

 

Die TAE-Mainz ist eine Beratungsstelle für Menschen, die in engen sozialen Beziehungen Gewalt anwenden oder angewandt haben.

Das Angebot umfasst:

· Beratung

· Unterstützung

· Anti-Gewalt-Training

· Vermittlung

Die Beratung ist kostenlos, für die Teilnahme am Training wird eine Eigenbeteiligung erhoben.

Kooperationspartner sind Polizei, Gerichtshilfe, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Interventionsstellen und Fachberatungsstellen im Landgerichtsbezirk Mainz (mit den Bereichen Alzey, Bingen, Worms).

Die TAE Mainz ist eine Einrichtung der Opfer- und Täterhilfe Rheinhessen e.V. und hat im Juli 2004 ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird gefördert vom Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz.

 

06131/2877777

b.seifried@outh.de

www.outh.de

 

03/2005

 

 

 

  


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