Gewalt gegen Jungen

 

 

"Die Heilige Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: A.B., P.E. und dem Maler"

Max Ernst: , 1926 Öl, 195 x 130 cm. Museum Ludwig in Köln)

 

 

 

 

 

 

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Peter Thiel - Systemischer Berater und Therapeut (DGSF

07.11.2012

 

 

 

 

 

Frauengewalt gegen Jungen

 

 

Mutter nach Misshandlung ihres Sohnes verurteilt

Berlin (dpa/bb) - Wegen Misshandlung ihres siebenjährigen Sohnes ist eine 39-Jährige am Mittwoch von einem Berliner Amtsgericht zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Sekretärin hatte ihr Kind im vergangenen September nachts auf der Straße verprügelt. Der Junge schrie vor Schmerzen. Außerdem hatte die Frau ihr Kind mit einem Gürtel geschlagen und gegen Brust, Kniekehle und Bauch getreten. Die geständige Angeklagte nannte Verärgerung als Motiv, schwierige Lebensbedingungen wurden ihr strafmildernd zu Gute gehalten. Nach sechsmonatiger Untersuchungshaft kam die allein stehende Frau auf freien Fuß. Der Sohn lebt bei einer Pflegefamilie.

Die  Welt, 30.01.2008 

 

 

 

Vierjähriger mit Gürtel verprügelt

Junge beim Kindernotdienst

Mit einem Gürtel hat gestern eine Mutter in einem Neuköllner Supermarkt ihren vierjährigen Sohn ins Gesicht geschlagen. Das Kind hatte zuvor eine Kindermilchschnitte in die Jacke gesteckt. Eine Mitarbeiterin hatte das bemerkt und die 37-jährige Mutter angesprochen. Daraufhin holte die Frau den Gürtel aus dem Kinderwagen ihrer einjährigen Tochter hervor und schlug los. Das Personal ging dazwischen und verhinderte weitere Schläge. Die Polizei wurde alarmiert. Währenddessen schrie die Frau ihr Kind an und drohte mit weiteren Schlägen. Polizisten brachten den verstörten Jungen zum Kindernotdienst. Gegen die Frau wird wegen Kindesmisshandlung ermittelt. Ob sie ihren Sohn wiederbekommt, ist unklar. (ls.) 

 

Berliner Zeitung, 22.02.2008

 

 

 

Meldungen wie die oben stehenden sind nur die Spitze des Eisberges weiblicher und insbesondere mütterlicher Gewalt gegen Jungen. Die offizielle Politik einschließlich des Berliner Kindernotdienstes selber, der in seiner Öffentlichkeitsarbeit (Stand 2008) nur männliche Gewalt gegen Kinder sichtbar macht. 

Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und das einschlägig vorbestrafte Bundesministerium stilisieren Frauen und Müttern zu universalen Opfern, die mit ihren Kindern vor bösartigen Männern und Vätern fliehen müssen.

So haben von Gewalt betroffene Jungen mit dem Problem zu tun, zum einen Gewalt von Frauen, insbesondere ihren Müttern zu erfahren und zum anderen, dass für sie als Jungen der Opferstatus gesellschaftlich nicht vorgesehen ist. 

Bei getrennt lebenden Familien, in denen die Kinder meistens bei der Mutter leben, kommen Jungen die von ihrer Mutter geschlagen werden, nur selten in die Obhut des getrennt lebenden Vaters. Entweder sorgen Jugendamt und Familiengericht dafür, dass der Junge wieder zu seiner schlagenden Mutter kommt, wo die Gefahr der Retraumatisierung besteht oder der Junge wird fremduntergebracht, wofür der Staat das Geld der Steuerzahler/innen verwendet.

 

So machen Jungen angesichts physischer und psychischer weiblicher Gewalt Opfererfahrungen und erfahren gleichzeitig vom gesellschaftlichen Umfeld, dass sie kein Opfer sind, weil sie kein Opfer sein können. Die Jungen müssen daher ihrer eigenen Wahrnehmung misstrauen, die erlebten Erfahrungen verdrängen, weil ihnen die Möglichkeit verwehrt wird, sich damit auseinander zusetzen. Ist das Maß der geleisteten Verdrängung entsprechend groß, kann eine der Folgen aggressives Verhalten des Opfers sein. Erst dann interessiert sich die Verwaltung und die Politik für Jungen, die inzwischen als als Täter auftritt und man fragt: 

 

"Welches sind die Ursachen (jugendlicher) Gewalt und wie kann man ihr wirkungsvoll begegnen?"

 

 

 

ZukunftsWerkStadt7

Neukölln knallhart?

Strategien gegen Jugendgewalt im Stadtquartier

 

Termin: Freitag, den 7. März 2008, 15 - 19.30 Uhr

Ort: Jugendzentrum Lessinghöhe, Mittelweg 30, 12053 Neukölln

U-Bahn Karl-Marx-Straße

 

Anmeldung erforderlich bis 29. Februar

Details und Anmeldung:

http://www.boell.de/veranstaltungen/index-1098_34373330.html

 

 

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Jugendamt Neukölln

 

Berlin-Neukölln ist nicht erst seit 2006, seit dem sog. "Rütli-Brandbrief" und dem Film "Knallhart" ein bundesweites (Medien-)Symbol für einen "Problemkiez", zu Recht oder zu Unrecht. Die Tagung bringt Quartiersgruppen und Experten, die in Neukölln mit Jugendlichen arbeiten, mit einer interessierten Fachöffentlichkeit bzw. Multiplikator/innen aus dem Bundesgebiet zusammen.

Welche Effekte hat das sog. Problemquartier auf das Zusammenleben unterschiedlicher Jugendgruppen? Welches sind die Ursachen (jugendlicher) Gewalt und wie kann man ihr wirkungsvoll begegnen?

 

 

 

 

Nachdem Jungen als Täter identifiziert sind, ist man im Senat, im Bundesministerium oder im Landkreis bereit, Geld für Jungen zu investieren, damit aus männlichen Tätern vielleicht doch noch gut angepasste männliche Staatsbürger werden, die bereit sind, sich, wie im Film "Moderne Zeiten" von Charlie Chaplin, den Erfordernissen des spätkapitalistischen staatsfixierten Räderwerk anpassen.

 

 

Gewalt von Frauen gegen Jungen finden wir vor allem im häuslichen Bereich, im Bereich der Vorschulerziehung und im Bereich der stationären sozialpädagogischen Unterbringung (Heim) oder der stationären medizinischen Unterbringung (Krankenhaus). Gewalt von Frauen (Müttern) gegen ihre Söhne sind noch immer weit verbreitet. Sogar im öffentlichen Straßenraum kann man Mütter beobachten, die gegen ihre Söhne gewalttätig werden. Viele Menschen schauen bei solchen Gewalttätigkeiten weg und wenn mann es wagt, eine Mutter daraufhin anzusprechen, muss mann damit rechnen, von ihr beschimpft zu werden. 

Es ist Sonnabend, der 13.04.2002, der männliche Beobachter, geht mit zwei Frauen im Volkspark Rehberge spazieren. Ca. 100 Meter vor ihnen kommt ihnen offenbar eine Familie entgegen. Eine Frau, ca. 20 Jahre rennt in vollem Tempo auf einen ca. 12 jährigen Jungen und schubst ihn mit voller Wucht von hinten. Durch die  Wucht des Aufpralls schlägt der Kopf des Jungen nach hinten, der Junge bleibt stehen und hält den Kopf ganz schräg. Beim Beobachter kommt die Befürchtung auf, dass sich der Junge möglicherweise eine Halswirbelverletzung zugezogen hat. 

Die Familie, eine ältere Frau ca. 45, offenbar die Mutter, eine ca. 20-jährige Frau, die gerade den Jungen attackiert hat, vielleicht ist es die Halbschwester des Jungen, vermutet der Beobachter und ein Mädchen ca. 10 Jahre, wahrscheinlich die Tochter der Mutter, laufen weiter.  Ein Mann (Vater)  ist nicht dabei. Der angegriffene Junge bleibt stehen, während die aus drei weiblichen Mitgliedern bestehende Restfamilie offenbar ungerührt weiterläuft. Die Mutter toleriert den Angriff auf ihren Sohn und kommt ihm nicht zur Hilfe. Nur langsam setzt sich der Junge wieder in Bewegung und folgt den inzwischen 50 Meter weitergegangenen weiblichen Personen.

Als der Beobachter seine beiden weiblichen Begleiterinnen auf den gerade erfolgten Angriff anspricht, sagen sie ihm, dass sie nichts gesehen hätten, und das obwohl sich der Vorfall direkt vor ihren Augen abgespielt hat. 

Wäre der Täter ein 20-jähriger Mann und das Opfer ein 12-jähriges Mädchen gewesen, ob dann die Frauen auch nichts gesehen hätten?

 

 

 

Viele heute erwachsene Männer haben als Jungen weibliche Gewalt erfahren müssen. In staatlichen Erziehungseinrichtungen der DDR wie Krippe und Kindergarten kam es aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu Gewalt von Erzieherinnen gegen Jungen. Oft hatten selbst die Eltern keinen oder kaum Einfluss auf das Geschehen dort, da Krippe und Kindergärten in der DDR in der Regel nach außen hermetisch abgeschirmte Einrichtungen waren, in denen die Eltern kaum Zutritt und Mitsprachemöglichkeit hatten. Auf Grund der fehlenden Öffentlichkeit in der DDR konnten Missstände kaum bekannt werden. Weibliche Gewalt gegen Jungen findet auch heute, wenn auch im Verhältnis zur DDR in wesentlich geringeren Umfang, noch in Kinderkrippen und Kindergärten statt. Hier ist die Beziehung zwischen Erzieherinnen und Jungen besonders dicht. Auch Mütter (und wohl wesentlich weniger Väter) übergeben an die Erzieherinnen oft ausgesprochen oder unausgesprochen einen Disziplinierungsauftrag gegenüber ihren Söhnen.  

 

Haben Jungen Gewalt von Frauen erfahren ist die gesellschaftliche und damit auch individuelle Leugnung der Opfererfahrung noch größer, als wenn die Täter Männer oder andere Jungen waren. Es gibt keine Gewalt von Frauen gegen Jungen - so der gesellschaftliche Mythos.  Die Folge, die betroffenen Jungen werden zwei  Mal traumatisiert, einmal durch die konkret erlebte Gewalt und beim zweiten Mal durch die kollektive gesellschaftliche Leugnung der ihnen widerfahrenen Gewalt durch weibliche Täterinnen.  

An der Zweittraumatisierung beteiligen sich bedauerlicherweise auch heute noch staatliche Stellen, wie z.B. das Bundesministerium für Familie, das beharrlich zum Thema weiblicher Gewalt schweigt oder diese zu relativieren und bagatellisieren versucht. Werden zum Beispiel Studien zum Thema Gewalt gegen Kinder erstellt, wird fast immer nur von "den Eltern" gesprochen, die  So z.B. in der im Februar 2002 vorgestellten Studie, in der es heißt "1996 hätten zwei Drittel der Eltern leichte Körperstrafen in Ordnung gefunden, heute seien es nur noch die Hälfte ... . Auch der harte Kern der gewaltbereiten Eltern sei im Vergleich zur vorangegangenen Studie aus dem Jahre 1996 von 24 auf 17 Prozent zurückgegangen (Berliner Zeitung 9./10.2.02)

 

Jungen, die in ihrer Kindheit Gewalt erfahren haben, neigen in weit stärkeren Maße als nicht betroffene Jungen dazu, als Mann selbst gegen andere gewalttätig zu werden. 

Eine wesentliche Ursache der Gewalt von Männern gegen Frauen dürfte die weibliche, oft mütterliche Gewalt sein, die der Junge in seiner Kindheit selbst erleiden musste und die er als erwachsener Mann in einer traumatischen Reinszenierung mit umgekehrten Vorzeichen an seine Partnerin oder andere Frauen "zurückgibt". 

 

 

 

Literatur: 

Franz Maciejewski: "Zu einer `dichten Beschreibung` des Kleinen Hans. Über das vergessene Trauma der Beschneidung", In: "Psyche - Zeitschrift für Psychoanalyse 57, 2003, S. 523-550

 

 

 

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-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 7. April 2009 17:41

An: info@maennerberatung.de

Betreff: Geschichte

 

Sehr geehrte Herren,

ich habe Ihre Seite über Frauengewalt an Männern gefunden und wollte einen kurzen Kommentar dazu schreiben, bzw. meine eigene Geschichte dazu kurz erzählen. Wenn Sie sie veröffentlichen sollten, bitte anonym und auch mit anderem Vornamen. Danke!

 

Ich denke, dass es vielen Männern so geht, wie mir und wie hier auf der Seite beschrieben. Sie reden nur nicht drüber. Sie reden nicht drüber, dass ihre Mütter sie geschlagen, verängstigt und erniedrigt haben und dass sie sogar als erwachsene Männer immer noch der psychischen Komponente dieser Gewalt ausgesetzt sind. Schließlich entspricht das nicht dem Männerbild vom Täter, vom Gefühllosen, vom Gewalt-und Machtaussüber. Doch wer übt am meisten Macht über Kinder aus? Welche Elternsperson ist in der Regel die meiste Zeit mit dem Kind zusammen? Das halte ich für eine wichtige Frage, denn die Rolle von Frauen in der verhängnisvollen Kette von Gewalt wird unterschätzt.

Ich habe heute noch Angst vor meiner Mutter und kann mich oft auch nicht gegen verbale Gewalt von anderen Menschen wehren. Ich bin durch verbale Attacken oft verunsichert. Meine Mutter musste in ihrer Kindheit viel schlimme Gewalt und Lieblosigkeit ertragen und sie hat dies, etwas gefiltert, auch an mich weitergegeben.

Ich habe als junger Erwachsener und auch schon früher starke psychische Probleme entwickelt, die ich größtenteils auf diese Familiensituation mit meiner allein erziehenden, psychisch geschädigten Mutter zurückführe. Leider wird dieses Thema in der öffentlichen Diskussion vernachlässigt, denn viele Frauen generieren ein Bild der Unschuld und Perfektion von sich selber. Ja, das ist heute die allgemeine Denkart, die auch dazu führt, dass Frauen nicht so zur Verantwortung gezogen werden, wie sie es sollten. Meine Mutter hat mich nicht geprügelt, nur geohrfeigt. An Anderes kann ich mich nicht erinnern. Dafür aber an eine schreckliche Atmosphäre der Lieblosigkeit, ja des Hasses gegen mich und an die Angst, die ich vor Mutters irrationalen und unvorsehbaren Wutausbrüchen hatte. Eine verletzte Seele ist sie, sicher; aber rechtfertigt sich dadurch so ein Verhalten bei den eigenen Kindern? Das kann es nicht. Weder beim Mann, noch bei der Frau, die Gewalt anwendet. Und das Schlimmste ist auch gar nicht die körperliche

Gewalt, jedenfalls nicht für mich. Das Schlimmste ist für mich dieses Gefühl und die Gewissheit, dass meine Mutter mich hasst. Dass sie mich auch heute noch, mit dreißig Jahren, einschüchtern kann und ich meine Mutter überhaupt nicht vermisse, denn sie war nie eine Mutter für mich, bis auf ein paar Ausnahmen. Aber das hätte auch ein Kinderheim erledigen können. Ich habe vor kurzem einen ziemlich bösen Brief von ihr bekommen, vollkommen unprovoziert von mir. Die Ursache für den Brief war meine Nachricht, dass sie erneut Großmutter würde. Sie hat sich nicht gefreut, wie ich es mir gedacht habe. Ich habe mittlerweile keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter, ich bin es leid, mich demütigen und ärgern zu lassen. Ich wünschte, ich könnte, meinem christlichen Glauben entsprechend, meine Mutter ehren und auch eine gute Beziehung zu ihr haben, aber im Moment sehe ich da keinen Weg, außer dem, dass ich mich runtermachen lasse. Das ist im Moment keine Option für mich, vielleicht habe ich irgendwann die Stärke und Geduld und den Willen dazu und es kommt noch zu einer guten Mutter-Sohn-Beziehung. Ich befürchte, dass es lange dauert, aber ich denke, dass es absolut lohnenswert ist, wenn man sich mit seinen Eltern aussöhnt, ihnen und sich selbst vergibt und einen neuen, friedlichen und klugen Weg geht hin zu einem gesunden Verhältnis. Ich kann meiner Mutter vergeben und verstehe ihr Dilemma. Aber ich bin traurig über den Verlust, das Wissen, dass ich nie eine echte Familie hatte, sondern nur ein Konstrukt, das so aussah. Ich versuche, es heute besser zu machen, aber das ist nicht leicht. Gelernt ist gelernt.

 

Mit freundlichen Grüßen, ...

 

 

 

 


 

 

Fallschilderung

 

Den vollständigen Namen und die E-Mailadresse des Absenders haben wir weggelassen. 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Uwe  [mailto: .........................]

Gesendet: Dienstag, 8. April 2003 09:15

An: webmaster@maennerberatung.de

Betreff:

 

Hallo..

Ich finde es gut, daß sich wenigstens Männer um das Thema „Gewalt von Frauen “ kümmern.

Sicherlich werden Autoren, die sich dieser Thematik annehmen schnell als sexistisch verunglimpft.

Ich bin selbst Opfer von solcher Gewalt geworden, meine Mutter hatte ein recht unbeherrschtes Wesen. Sie brachte meinen Zwillingsbruder mit einem heißen Bügeleisen zum schweigen, derweil ich Glück hatte und dabei nur ein Auge verlor.

Von der Umwelt wird so etwas aber mit Überlastung entschuldigt. Dieses Erlebnis hat Spuren bei mir hinterlassen, ich überreagiere auf tätliche Angriffe von Frauen.

Besonders feministische Bewegungen habe einen großen Hang dazu, übergriffe von Frauen zu bagatellisieren oder als absolute Ausnahmefälle hinzustellen, quasi als Ausreißer in der statistischen Normalverteilung.

Gewalt ist nicht akzeptabel.

Leider vergessen Psychotherapeuten oft die Opfer von weiblicher Gewalt. Der Mann hat einen Angriff wegzustecken wie ein Mann.

Auch und ich denke das wurde nicht erwähnt, er fährt ein Mann eine soziale Ächtung im Kollegenkreis oder seinem direkten Umfeld. Er gilt schnell als “Weichei“ oder „Schlappschwanz“. Mit einer der Hauptgründe Übergriffe von Frauen nicht anzuzeigen.

 

 

 

 

 


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